Kauf oder Verkauf – wie lange sind Immobilien eine sichere Anlage

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Die Immobilienpreise stiegen und steigen und selbst die Pandemie konnte diese Entwicklung am Immobilienmarkt bisher nicht stoppen. Einige reden von der Gefahr einer Immobilienblase. Aber nicht nur in Deutschland, sondern in weiten Teilen Europas verteuern sich Häuser, Grundstücke und Eigentumswohnungen.

Wie lange sind Immobilien noch eine sichere Anlage und ist der Kauf oder Verkauf zeitnah besser?

Die Nachfrage an Immobilien in Deutschland ist ungebrochen. Aber auch in Ländern wie Österreich, Frankreich oder den Niederlanden steigen die Preise an, trotz der Coronapandemie. Wie lange geht das gut, oder droht schon bald eine Preisblase am Immobilienmarkt?

Sowohl Immobilieneigentümer als auch Investoren und zukünftige Immobilienbesitzer stellen sich die Frage „Kauf oder Verkauf“ einer Immobilie. Im Kern muss man sich intensiv damit beschäftigen ob Immobilien noch eine sicherere Anlage sind. Alternativen für Anleger gibt es wieder. So steigt der DAX ebenfalls unaufhörlich.

Europas Immobilien sind (noch) eine sichere Anlage

Ein Blick in den Deloitte Property Index 2021 zeigt deutlich, dass die Preise fast überall in Europa steigen. Laut den Analysten hat sich der Wohnimmobilienmarkt hierzulande sehr dynamisch entwickelt und keine Preiseinbußen durch die Corona-Pandemie erfahren.

Im Ergebnis ist eine mit Preissteigerung von 10,81 Prozent im Jahr 2020 bei Wohnimmobilien als hoch zu bezeichnen und mit einem Quadratmeterpreis von 4.100 Euro landet Deutschland im europäischen Vergleich auf dem dritten Platz.
Am agilsten hat sich der Wohnimmobilienmarkt mit einer Preissteigerung auf 4.457 Euro pro Quadratmeter in Österreich entwickelt. Frankreich liegt auf Platz zwei. Aber auch in Irland, der Tschechischen Republik oder in Portugal konnten Steigerungen bei den Transaktionskosten vermeldet werden. Nur in Italien und Norwegen gingen die Immobilienpreise in 2020 etwas zurück.

Die Coronapandemie hat dem Preisauftrieb von Immobilien nicht geschadet

Nicht nur die Analysten bei Deloitte halten das Betongold für eine sichere Anlage. Die meisten Experten erkennen in der Nichteinflussnahme der Pandemie ein Argument für weitere Investitionen in Wohnimmobilien.

Die Angebotspreise, wie auch die Mietpreise sind im Durchschnitt auch 2020 gestiegen, wenngleich es sicher, so die Skeptiker, Anhaltspunkte gibt, die zumindest eine regionale Immobilienblase als möglich ansehen. Die Gefahr besteht dann, wenn sich Kaufpreise und Mieten entkoppeln, bzw. die Mieteinnahmen nicht mit den Investitionen Schritt halten können.

Eine Randnotiz mit Gewicht: Beim Forschungsinstitut der Pfandbriefbanken, vdpResearch, stiegen die Immobilienpreise in 2020 nur um 7,4 Prozent. Jedoch stark erscheint der Preisanstieg im ersten Quartal 2021 mit immerhin 6,2 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum in 2020. Bei selbstgenutzten Wohnimmobilien ging es, so vdpResearch, im ersten Quartal um 9,4 Prozent nach oben. Im Resümee gehen alle Experten von mehr oder minder zweistelligen Preissteigerungen aus.

Zu wenige Immobilien bei zu hoher Nachfrage

Die obig genannten Preissteigerungen sind für die Top-Seven der Großstädte Deutschlands eher als moderat zu bezeichnen. Schaut man nach Hamburg so müssen Käufer in einigen Stadtteilen bereits 10.000 Euro berappen. Seit 2018 stiegen die Preise in der Hansestadt in gefragten Lagen um satte 35 Prozent, so Experten.

Die Ursachen sind relativ einfach ausgemacht. Es wird zu wenig gebaut und auch die behördlichen Genehmigungsverfahren sind zu komplex und langwierig. In Hamburg als Beispiel gingen von Januar bis Juni 2021 nur 26 Bauprojekte mit 439 Einheiten an den Start. In 2020 waren es noch 108 Bauprojekte mit 1760 Wohnungen.

Im Kern der Ursache dafür steht die Pandemie hier Pate. Die Baustoffe verteuerten sich erheblich und Engpässe an Holz und Metall, auch Beton, sind der weltweiten erhöhten Nachfrage geschuldet. Auch bei den Baufinanzierungen müssen Investoren langen Atem beweisen. Die Finanzierer prüfen teils lang und das Homeoffice begünstigt so den Leerlauf in den Banketagen.

Ergo steigen nicht nur die Preise für neue Wohnimmobilien. Eigentümer von Bestandsimmobilien und den wenigen noch vorhandenen Grundstücken in den Metropolen sehen gelassen einem weiteren und starken Wachstum der Preise zu.
Randnotiz: Die Wohnfläche pro Person steigt ebenfalls. Von 1995 bis 2019 stieg die Pro-Kopf-Wohnfläche von 36,7 auf 47 Quadratmeter an. Diese Anforderung an mehr Wohnraum macht sich auch dann bemerkbar, wenn Kinder aus dem elterlichen Haus ziehen. Nicht nur die Kinder verlangen mehr Raum. Die Eltern bleiben im Ergebnis auf großem Wohnraum sitzen und ziehen in der Regel nicht mehr aus. Diese Tendenz wird die Knappheit am Wohnungsmarkt zusätzlich befeuern.

Was denn nun – Kauf oder Verkauf von Immobilien?

Ein Blick auf die Hauptstadt gibt, zumindest für die Planung der nächsten Monate, eine Teilantwort, sofern man den Blick in die Glaskugel wagen möchte. In Berlin scheint noch viel Platz für Preissteigerungen zu sein und das Niveau ist noch lange nicht auf dem wie München.

Die Angebotspreise für Eigentumswohnungen stiegen, laut Angaben eines Immobilienportals, in Berlin im ersten Halbjahr 2021 um neun Prozentpunkte an. Dennoch scheint dort noch Luft nach oben zu sein, aus dem Blickwinkel der Immobilieneigentümer und Investoren. Denn mit einer Prognose von 11,5 Prozent für Neubauprojekte und satten 13,5 Prozent bei Bestandsimmobilien in den kommenden 12 Monaten ist die Immobilie am Ende (noch) eine sichere Anlage.

Es kommt auf die Lage, wie immer, und die Entwicklung des Standortes an. In München rechnet man mit einer Preissteigerung von nur fünf Prozent bei Bestandwohnungen innerhalb eines Jahres.

Die entscheidende Frage ist, ob die regionale oder Bundespolitik am Ende die Abkopplung der Mieten vom Kaufpreis beschleunigen wird. In Städten, in denen ohnehin zu wenige Neubauprojekte entstehen und fast keine Bestandsbauten mehr am Markt sind, können Mietpreisbremsen oder Deckelungen der Mieteinnahmemöglichkeiten fatale Auswirkungen haben.

Denn die Gefahr einer regionalen, aber auch Deutschlandweiten, in Teilen durch die Zinspolitik der EZB europaweiten Immobilienblase ist zumindest möglich.
Fakt ist: Wer als Immobilienbesitzer noch im Jahr 2021 verkauft, wird nach 10 Jahren oder mehr viel Geld verdient haben. Wer aber kaufen will, sollte sich beeilen. Selbst wenn nach der Bundestagswahl Baugenehmigungen einfacher werden, der Baustoffmangel Geschichte ist und Milliarden in den Wohnungsneubau fließen, bleiben Immobilien wohl nachhaltig und sicher und als Anlage empfehlenswert.

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