Wer nach einer optimalen Wertentwicklung und Sicherheit als Kapitalanlage sucht wird bei der Eigentumswohnung fündig. Mit nachweislich bis zu 84 Prozent Wertzuwachs ist diese Immobilienform Deutschlandweit die Nummer eins. Auch zur Altersvorsorge und zur Selbstnutzung dienlich erwuchs sie aus dem Dornröschenschlaf des Immobilienmarktes. Ein kleiner Blick auf die Wertentwicklung in den größten Städten der Republik.
Um eine Eigentumswohnung machten viele Selbstnutzer bisher einen Bogen. Allein der Stress mit den Miteigentümern und die Frage nach der innerstädtischen Entwicklung zog gerade Familien hinaus aufs Land und hinein in das Häuschen im Grünen. Doch sie ist weitaus mehr, die Eigentumswohnung, als ein Dach über dem Kopf.
Keine Form der Immobilie hat in den letzten fünf Jahren einen größeren Wertzuwachs erfahren. Und in den Metropolen werden die Werte auch mangels Angebot weiter steigen. So bestätigen es die Datenauswertungen zu Bestandswohnungen von immobilienscout24 und der aktuelle IVD-Wohn-Preisspiegel.
Warum erfährt die Eigentumswohnung steigenden Wertzuwachs?
Eigentumswohnungen an sich sind gerade in größeren Städten und Metropolen die üblichste Form von Wohneigentum. Doch die Städte sind zunehmend enger geworden und die Nachfrage zunehmend höher. Nach 2016 begann durch die Niedrigzinspolitik der EZB eine historische Niedrigzinsphase, auch für Immobilienkredite, die bis heute anhält.
Doch ein Bick in die Suchmaschinen der Immobilienportale wie auch in die Aushänge von Maklern und Banken bestätigt, dass freie Eigentumswohnungen zu einem (noch) bezahlbaren „Selbstnutzerpreis“ zur Mangelware avanciert sind. Und der Neubau von Eigentumswohnungen ist zunehmend schleppender, dank Corona, Material- und Fachkräftemangel, zu wenigen Baugrundstücken in den Städten und behördlichen Auflagen an die Bauträger. Wo wenig ist und sein wird, steigt die Nachfrage. So einfach ist das, im Grunde.
Und die Pandemie, daran besteht kein Zweifel, hat das Wohneigentum zur Selbstnutzung an sich, noch attraktiver gemacht, fernab der Menschenmassen. Wohnen an sich besitzt nunmehr einen weitaus höheren Stellenwert als früher. Und das beeinflusst die Nachfrage erheblich.
Die Eigentumswohnung ist eine sichere Kapitalanlage mit steigendem Wertzuwachs
Wer seine Eigentumswohnung nicht ausschließlich als Selbstnutzer betrachtet, sondern als Kapitalanlage und Vorsorge für das Alter, den sollten die Daten aus den Auswertungen des ivd freuen. Demnach erfuhr Wohneigentum, nicht nur in den Top-Seven Deutschlands größter Städte, in den letzten Jahren einen erheblichen Wertzuwachs, so der Verband.
Die Wohnimmobilie Eigentumswohnung mit mittlerem Wohnwert in Deutschland ist aktuell neun Prozent mehr wert als im Vorjahr. In den Städten stieg der Wertzuwachs sogar um 10 Prozent, so der IVD-Wohn-Preisspiegel.
Die Daten des Immobilienportals immoscout24 aus den fünf Großstädten Berlin, Köln, Frankfurt a.M., Hamburg und München bestätigen diesen Trend.
Berlin ist Sieger im Wertzuwachsranking bei Eigentumswohnungen
Das Immobilienportal verglich die Daten zur Wertentwicklung der fünf größten Städte innerhalb eines Zeitraumes von fünf Jahren. Demnach hat die Hauptstadt, beziehungsweise deren Immobilienbesitzer, mit einem Wertzuwachs von 84 Prozent die Nase vorn. Wer im Jahr 2016 in Berlin eine Eigentumswohnung von 80 Quadratmetern in mittlerer Lage und Ausstattung erwarb darf sich aktuelle über einen Wertzuwachs von 170.000 Euro freuen, so die Analyse.
In Köln sind die Quadratmeterpreise für eine ebensolche Eigentumswohnung mit 4.200 Euro pro Quadratmeter noch relativ günstig. Mit einem Wertzuwachs der Bestandsimmobilie von 66 Prozent in fünf Jahren ergattert die Domstadt aber Platz zwei des Rankings.
Im Vergleich zum dritten Quartal 2016, so die Datenauswertung, erfuhr die Referenzwohnung in Frankfurt am Main mit 64 Prozent einen erheblichen Wertzuwachs. Und in Hamburg reichte es zwar nicht „fürs Treppchen“, aber mit 54 Prozent Zuwachs muss man aktuell gut 145.000 Euro mehr ausgeben, um die gleiche Eigentumswohnung zu kaufen.
Platz Fünf im Wertzuwachsranking konnte, so das Immobilienportal, München mit 43 Prozent ergattern. Zwar der letzte Platz, aber aufgrund des höchsten Ausgangsniveaus im Jahr 2016 von 5.430 Euro pro Quadratmeter, auch nachvollziehbar.
Die Zukunft der Eigentumswohnung als Kapitalanlage und für Selbstnutzer
Für potenzielle Selbstnutzer, gerade junge Familien, wird die Eigentumswohnung in innerstädtischen Lagen kaum mehr bezahlbar sein. Sofern die Auswirkungen möglicher steigender Zinsen auf den Immobilienmarkt nicht preismindernd wirken, und das hängt klar mit der Zinspolitik der EZB zusammen, werden Eigentumswohnungen weiter Wertzuwächse erfahren.
Die Frage ist, ob sich diese Immobilienform auch für Kapitalanleger in den kommenden fünf Jahren noch rechnet. Analysten und Experten gehen zumindest davon aus, dass sich die Zuwächse etwas geringer darstellen werden und auch Corona und Material- wie Fachkräftemangel werden unweigerlich ihre Spuren hinterlassen.
Doch solange keine Immobilienblase droht und die Inflation sich erhöht und festsetzt, ist und bleibt die Eigentumswohnung als Kapitalanlage im Gegensatz zur Volatilität anderer Anlagen sicher und im Wert steigend.