Das Jahr 2021 wird, stärker als im Vorjahr, von Corona bestimmt. Wie und welche Formen des Lockdowns, wann und wie kann die Impfung helfen und wie reagiert die Wirtschaft, die Politik und der Aktienmarkt? Die Entwicklung von Immobilien im Jahr 2021 wird in einigen Bereichen starke Veränderungen erfahren. Wer Erträge aus Immobilien erwirtschaften will muss gegebenenfalls umplanen.
Das neue Jahr begann wie das alte aufhörte: Mit einem Lockdown und die Situation für viele Wirtschaftszweige, die Innenstädte, die arbeitende Bevölkerung, Schulen und Krankenhäuser werden prekärer.
Das hat auch schon im Jahr 2020 die Entwicklung von Immobilien verändert. Und Investoren müssen genau hinschauen, in welchem Immobiliensegment sie Ihr Geld anlegen.
Das Zinsniveau für Immobilienkredite bleibt stabil
Wer im laufenden Jahr eine Immobilie kaufen will kann sich weiterhin auf niedrige Bauzinsen verlassen. Die Notenbanken werden wohl das ganze Jahr die Wirtschaft stützen wollen und müssen. Unlängst hatte der Baufinanzierungsvermittler Interhyp 10 Banken dazu befragt und die meisten äußerten sich positiv.
Die Konjunktur wird durch die EZB weiterhin gestützt und im Ergebnis werden auch die Kapitalmarktrenditen vorläufig niedrig bleiben und im Resümee die Zinsen für Baufinanzierungen. Erst im Laufe des Jahres prognostizieren Experten einen leichten Anstieg.
Corona kann Preisanstieg von Immobilien nicht stoppen
Wohl die meisten Analysten gingen davon aus, dass der Immobilienboom durch die Pandemie enden würde. Kurzarbeit, Stellenkürzungen und die sich verbreitende Angst zu investieren sollten die Nachfrage nach Immobilien eigentlich reduzieren.
Aber: Die Preise für Immobilien steigen unaufhörlich und in den Metropolen teils mit zweistelligen Prozentsätzen. Schlecht für Kaufinteressenten und Bauherren und Experten gehen davon aus dass der Höhenflug der Immobilienpreise auch in 2021 weiter geht. Tendenziell werden mittlere Großstädte und prosperierende Regionen weiterhin steigende Immobilienpreise erfahren.
Umlandregionen von Großstädten sind im Jahr 2021 die Gewinner
Die Kurve des Preisanstiegs in den sieben größten Städten Deutschlands dürfte sich etwas nach unten neigen, beziehungsweise sind die Anzeichen da, dass die Zeit extremer Preisanstiege erstmal vorbei ist.
Das Umland, die Peripherie der Großstädte, ist gefragt wie nie zuvor. Vor allem Familien drängen in neu ausgewiesene Baugebiete am Rande der Natur. Denn in den Städten ist es voll und Grundstücke sind eh Mangelware und zu teuer.
In den letzten Jahren war diese Tendenz schon sichtbar. Doch die Pandemie hat diese Entwicklung verstärkt. Der Arbeitsmarkt verändert sich zunehmend und damit auch die Arbeitsbedingungen. Home-Office ist seit Beginn letzten Jahres zur wirklichen Alternative für Arbeitgeber und Arbeitnehmer geworden. Und arbeiten kann man auch von Zuhause aus, fernab der Menschenmassen der Metropolen.
Die Preise für Grundstücke und Immobilien werden sich im Jahr 2021 in den Umlandregionen der Großstädte aber auch in den sogenannten B-Städten zweistellig entwickeln, so Experten.
Gewerbe- und Hotelimmobilien stark von der Pandemie betroffen
Die Pandemie wird einige Marktsegmente stärker treffen als andere. Reine Gewerbeimmobilien erscheinen nicht mehr als Renditemacher, eben weil Büroräume zurzeit eher leer stehen. Analysten gehen davon aus, dass die Mieten für Büroräume im laufenden Jahr nur um 2,6 Prozent steigen werden.
Die wahren Verlierer sind die Hotellerie und der Einzelhandel. Kein Wirtschaftszeig hat mehr gelitten und wird im laufenden Jahr stärker leiden als diese. Das wird und hat bereits Auswirkungen auf die Immobilienpreise beider Marktsegmente.
Bleibt der Lockdown und die Reisebeschränkungen reichen Wirtschaftshilfen kaum aus, um Insolvenzen abzuwenden. Einige Verbände prognostizieren, dass 50.000 Einzelhandelsgeschäfte in Deutschland mittelfristig wegfallen könnten.
Und selbst die großen Hotelketten, auch international tätig, leiden wirtschaftlich schwer. Ergo sind die Mieteinnahmen aus beiden Segmenten kaum stabil zu halten und das wirkt sich auf die Immobilienpreise ebenso aus wie auf Immobilienfonds die Gewerbeimmobilien im Portfolio halten. Nicht umsonst wurden einige spezialisierte Fonds im letzten Jahr heruntergestuft und ein Ende ist nicht in Sicht.
Der Gewinner der Pandemie ist …
Ein Wirtschaftszweig wächst in den Zeiten von Corona: Die Logistikbranche. Logistikimmobilien konnten bereits Ende 2020 steigende Preise verzeichnen, profitiert die Branche doch vom stark wachsenden Onlinehandel. Zuwächse sehen Analysten in diesem Immobiliensegment auch im Jahr 2020. In welcher Höhe bleibt abzuwarten. Denn der „Run“ auf den Einzelhandel dürfte beim Ende eines Lockdowns erstmal groß sein und ergo nicht nur den Onlinehandel beeinflussen, sondern auch dafür sorgen, dass alle Paketboten endlich etwas ruhiger treten können. Es wäre wünschenswert.