Hohe Nachfrage nach Wohnimmobilien trotz Corona

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Einige Experten vermuteten, dass die Pandemie den Immobilienmarkt durcheinanderwirbelt. Doch die Nachfrage nach Wohnimmobilien steigt, trotz Corona. Eine Analyse eines namenhaften Onlineportals für Immobilien bestätigt eine um 33 Prozent höhere Nachfrage nach Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen. In welchen Gebieten setzt sich der Immobilienboom ungehindert fort?

Auch wenn die Mietpreise durch Corona relativ betrachtet stagnieren, setzt sich der Run auf Kaufimmobilien fort und die Nachfrage nach Wohnimmobilien ist steigend. Dies bestätigte unlängst eine Analyse des Immobilienportals Immoscout.

Anhand von Kontaktanfragen des Portals konnte ermittelt werden, dass die Nachfrage bei Häusern um 33 und bei Eigentumswohnungen um 34 Prozent anstiegen. Doch wo genau ist sich das Interesse an Kaufimmobilien trotz Pandemie hoch und tendenziell steigend?

Nachfrage nach Wohnimmobilien zum Kauf steigt trotz Corona
In die Analyse der Onlineplattform wurden alle Inserate von Dezember 2019 und Februar 2021 einmalig berücksichtigt und so entstand ein belastungsfähiger Einblick in das Kaufverhalten neuer Immobilienbesitzer.

Zusammengefasst ist die Nachfrage von Kaufimmobilien in den Segmenten Einfamilienhaus und Eigentumswohnung um ein Drittel zum Vorjahr gestiegen. Dabei sind die Unterschiede zwischen innerstädtischen Lagen und der Umlandregion teils größer als in den Innenstadtlagen. Gerade gut ausgestattete und große Eigentumswohnungen mit Terrasse oder Balkon sind für Interessenten anscheinend reizvoll.

Starke regionale Unterschiede bei der Nachfrage nach Wohnimmobilien
Die Analyse kann bestätigen, dass in den sieben größten Städten, also Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Düsseldorf und Stuttgart die Nachfrage weiterhin steigt.

Doch die regionalen Unterschiede zwischen den Big-Seven sind groß. In Frankfurt am Main stiegt die Nachfrage nach Eigentumswohnungen im Vergleich zum Vorjahr nur um ein Prozent. Hingegen zeichnet sich in Berlin mit 38 Prozent, Köln mit 36 Prozent und München mit 31 Prozent höheren Anfragen ein Run auf Eigentumswohnungen in den Citylagen ab.

Betrachtet man hingegen die Umlandregionen dieser Städte zeichnet sich ein anderes Bild ab. So stiegen die Nachfragen im Umland von Frankfurt am Main um 14 Prozent und in Hamburg um satte 44 Prozent. Eine klar höhere Nachfrage nach Umlandimmobilien zu Lasten innerstädtischer Bereiche.

Die Gewinner sind: Umlandimmobilien

Nicht nur innerhalb der Städte stiegt die Nachfrage. Das Umland von Berlin (+ 62 Prozent) und Köln (+ 70 Prozent) sind Gewinner in der Nachfrage nach Eigentumswohnungen. Auch in der Peripherie Düsseldorfs wurde mit 55 Prozent, im Vergleich zur Innenstadt mit einem Plus von 21 Prozent, mehr Eigentumswohnungen nachgefragt.

Nur in der bayrischen Landeshauptstadt München scheinen sich mehr Kaufwillige mit einem Plus von 31 Prozent, im Gegenzug zur Umlandregion mit einem Plus von 22 Prozent, für Eigentumswohnungen zu interessieren.
Im Resümee ist die Nachfrage nach Eigentumswohnungen in den Umlandregionen der Großstädte im Vergleich zu Vorjahr stark angestiegen.

Entwicklung der Nachfrage nach Einfamilienhäusern

Die Begehrlichkeit für Häuser zum Kauf stiegen im Vergleich zum Vorjahr innerhalb der Städte Stuttgart (+ 134 Prozent), Köln (+ 96 Prozent) und Frankfurt am Main (+ 28 Prozent) wenngleich die Umlandregionen dieser Städte weitaus geringere Nachfragen verzeichneten.

Dafür erhöhte sich die Nachfrage nach Häusern zum Kauf in den Umlandregionen Berlins (+ 46 Prozent), Hamburg (+ 51 Prozent), München (+ 62 Prozent) und Düsseldorf (+ 10 Prozent) stärker als innerhalb der Stadtmauern.
Betrachtet man beide Immobilienformen, Häuser und Eigentumswohnungen, mögen die regionalen Unterschiede groß sein. Jedoch kann von einer Landflucht nicht die Rede sein, betrachtet man die Entwicklung von Immobilieneigentum im Allgemeinen.

Die Ursachen stärkerer Nachfrage nach Wohnimmobilien trotz Corona
Nicht nur die vorliegende Analyse bestätigt die steigende Nachfrage nach Wohneigentum, auch in Zeiten der Pandemie. Auch das Bundesamt für Statistik bestätigte unlängst den steigenden Trend zum Immobilienkauf.

Die Ursache hierfür ist komplex und doch einfach. Einerseits fehlt es Kapitalanlegern und Selbstnutzern an sicheren Alternativen am Kapitalmarkt. Hingegen scheint „gefühlt“ die Immobilie, mehr denn jäh, eine nachhaltig sicherer und vor allem risikoarme Anlageform zu sein. Unter dem Motto „Wohnen muss man immer“ scheint die selbstgenutzte oder am Ende vermietbare Immobilie krisen- und pandemiesicher.

Eine andere Begründung ist sicher in der Psyche der langsam pandemiegeschüttelten Deutschen zu liegen. Die AHA-Regeln führen auch zu einem gewollten Abstand beim Wohnen. Im eigenen Haus oder der eigenen großen und mit Balkon ausgestatteten Eigentumswohnung fühlt man sich sicherer als im Mehrfamilienhaus.

Und letztlich, so Experten, sind die Bauzinsen nach wie vor niedrig und werden das wohl auch bis zum Jahresende bleiben. Und betrachtet man den Kampf der Politik für das Aussterben des klassischen Einfamilienhauses, steigt ohnehin die Nachfrage innerhalb und in der Nähe von Großstätten.Ohnehin, und das scheint ein tragender Faktor der Entwicklung zu sein, gaben im November 2020 immerhin 48 Prozent der Bevölkerung an ihr Zuhause mehr zu schätzen als vor der Pandemie, so eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage. Man fühlt sich „sicherer“ in einer großen Eigentumswohnung mit Balkon oder einem Haus mit grünem Grundstück.
Wer also über finanziell ausreichende Mittel verfügt investiert lieber in ein „gefühlt“ sicheres Betongold als in seine Mietwohnung.

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