Mit einem eigenen Brunnen im Garten lassen sich die Wasserkosten spürbar senken. Hierfür gibt es drei unterschiedliche Brunnenarten, die jeweils andere Eigenschaften besitzen. Durch einen Grundwasserbrunnen können Vermieter viel Geld sparen.
War der Brunnen früher ein überlebenswichtiges Element in allen Ortschaften und Dörfern, so ist er heutzutage eher ein angenehmer Luxus im eigenen Garten. Durch die Nutzung von Grundwasser lässt sich auch für Vermieter eine Menge Geld sparen.
Grundsätzlich stehen drei verschiedene Brunnenarten mit jeweils anderen Besonderheiten zur Auswahl. Der erste Teil dieses Ratgebers stellt diese verschiedenen Brunnenarten vor und erklärt, wie sich damit Geld sparen lässt.
Mit einem eigenen Brunnen Wasserkosten sparen
Ein Brunnen im eigenen Garten bietet die Möglichkeit, jede Menge Geld zu sparen. So muss für die Bewässerung der Beete und Pflanzen nicht auf die Dienstleistungen des Wasserversorgers zurückgegriffen werden.
In einigen Bundesländern ist es sogar erlaubt, das Grundwasser für die WC-Spülung zu verwenden. Für die Entsorgung von Abwässern fallen häufig Recht hohe Kosten an. Wenn das im Garten verwendete Grundwasser wieder in den Boden sickern kann und nicht gereinigt werden muss, entstehen solche Kosten nicht.
Wie hoch die möglichen Einsparungen sind und welche Art von Brunnen sich am besten eignet, hängt unter anderem vom persönlichen Verbrauch und vom jeweiligen Grundwasserspiegel ab.
Tipp: In Absprache mit dem Vermieter macht es auch Sinn, dass sich Mieter einer Terrasse oder eines Gartenanteils das Grundwasser anzapfen. Dieses sollte aber, wie es sich bei den Nutzungsbedingungen zu Balkon und Terrasse gehört, mietvertraglich fixiert werden.
Muss eine Genehmigung für einen eigenen Brunnen eingeholt werden?
Ob für einen Brunnen im Garten eine Genehmigung eingeholt werden muss, entscheidet jede Kommune für sich. Deswegen gibt es in unterschiedlichen Bundesländern jeweils andere Regelungen.
Allerdings ist es so, dass die zuständigen Behörden in Kenntnis gesetzt werden müssen, wenn ein Brunnen aufgestellt werden soll. In den meisten Fällen ist eine solche Meldung für die Bürger kostenlos. In einigen Fällen ist es jedoch so, dass die zuständigen Stellen für die Bewilligung eine Bearbeitungsgebühr erheben.
Achtung: Die Meldepflicht besteht nicht nur bei neu angelegten Brunnen, sondern auch, wenn ein älterer Brunnen wieder in Betrieb genommen werden soll. Selbst bauliche Veränderungen an einem bestehenden Brunnen müssen den Behörden gemeldet werden.
Die Behörden dienen als Informationsquelle bei allen Fragen rund um den Brunnenbau. So erfahren Interessierte hier beispielsweise, wie hoch der ist. Gelegentlich sind die Angaben nicht nur allgemeiner Natur, sondern stellen tagesaktuelle Informationen zu den Grundwasserständen bereit. Die Nutzung der Brunnen ist kostenlos, wenn das Wasser nach dem Gebrauch (zum Beispiel beim Gießen) wieder im Erdboden sickert. Abwassergebühren fallen lediglich für Brauchwasser an.
Der Rammbrunnen
Ein Rammbrunnen bietet sich immer dann an, wenn sich das Grundwasser relativ nah unter der Oberfläche befindet. Mit einem solchen Brunnen können nämlich höchstens sieben bis acht Meter überbrückt werden. Zudem können mit einem Rammbrunnen pro Stunde und Filter lediglich 900 Liter gefördert werden. Das ist deutlich weniger, als Bohrbrunnen mit Hauswerk beziehungsweise Tiefbrunnenpumpe fördern können.
Für einen optimalen Einsatz empfiehlt sich die Nutzung einer Schwengelpumpe, da Gartenpumpen und ein Hauswasserwerk die Lebenserwartung des Brunnens deutlich reduzieren. Eine Ausnahme bilden lediglich Rammbrunnen, die sich in einer Kiesschicht befinden. Viele Menschen entscheiden sich für einen solchen Brunnen, weil er wenige Materialien benötigt und besonders leicht und kostengünstig zu installieren ist. Wer möchte, kann einen Rammbrunnen, solange das entsprechende Equipment vorhanden ist, eigenständig anlegen, was noch einmal viel Geld spart.
Der Bohrbrunnen mit Hauswasserwerk
Private Gartenfreunde nutzen häufig einen Bohrbrunnen mit Hauswasserwerk. Dieser bietet den Vorteil gegenüber einem Rammbrunnen, dass auch Wasser aus tieferen Schichten gefördert werden kann. Ein solcher Brunnen muss professionell angelegt werden, um effizient arbeiten zu können. Dann sind Fördermengen von 5.500 Litern pro Stunde überhaupt kein Problem.
Hinzu kommt, dass ein Bohrbrunnen deutlich langlebiger als ein Rammbrunnen ist. Bei sachgerechter Verwendung und Pflege hält ein solcher Brunnen mehrere Jahrzehnte. Allerdings ist es recht schwierig, einen Bohrbrunnen anzulegen. Deswegen müssen sowohl für die Materialien als auch für die Arbeitszeit deutlich mehr Kosten veranschlagt werden.
Der Bohrbrunnen mit Tiefbrunnenpumpe
Eine Tiefbrunnenpumpe gehört zu den sogenannten Tauchpumpen und befindet sich während ihres Einsatzes komplett unter Wasser. Viele Nutzer entscheiden sich für solche Pumpen, weil diese ein sehr schmales Design besitzen. Entsprechend können sie bereits in Brunnen mit einem Brunnenrohr von 10 cm Durchmesser eingesetzt werden. Das gewährt den Nutzern eine größtmögliche Flexibilität bei der Planung und Durchführung des Brunnenprojekts.
Es bietet sich an, die Pumpe an einem fäulnisresistenten Seil zu befestigen und keinesfalls an einem Stromkabel oder Schlauch. Hierdurch ist es bei Störungen möglich, die Pumpe herauszuziehen und zu reparieren.
Grundsätzlich können solche Bohrbrunnen Grundwasser aus jeder Tiefe nach oben befördern. Allerdings begrenzt die maximale Förderhöhe der Pumpe die Einsatzfähigkeit des Brunnens. In der Regel wird diese Grenze jedoch nicht erreicht. Mit einem solchen Brunnen können je nach Modell 6.000-17.000 Liter Wasser pro Stunde gefördert werden. Allerdings hat diese Qualität ihren Preis: In der Anschaffung ist ein Bohrbrunnen mit Tiefbrunnenpumpe sehr teuer.
Erfahren Sie im zweiten Teil dieses Ratgebers, welche Kosten ein eigener Brunnen mit sich bringt und warum es so wichtig ist, einen solchen Brunnen winterfest zu machen.
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