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Studie belegt: Deutschland braucht mehr Sozialbauwohnungen

Sozialer Wohnunsgbau

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Das private Forschungsinstitut Prognos untersuchte 400 Landkreise und kreisfreie Städte zum Thema Wohnungsmarkt. Die Auftraggeber sind sich einig: Deutschland braucht mehr Sozialbauwohnungen und die Städte mehr Geld, um die Neubautätigkeiten anzukurbeln. Gut 80.000 neue und geförderte Mietwohnungen bräuchte das Land, so die Verbände.

Sozialer Wohnunsgbau
Es werden zu wenig Sozialwohnungen gebaut | Foto: (c) Free-Photos/ pixabay.com

Das Thema Mietsteigerungen beschäftigt die Deutschen seit 10 Jahren. Die Angebote hinken weit hinter der Nachfrage hinterher und eigentlich sind sich alle einig: Es braucht mehr Wohnungen.

Nun ergab die Auswertung des privaten Forschungsinstituts Prognos im Auftrag mehrerer Verbände, die vom Neubau profitieren oder ihn ankurbeln wollen, ein klares Bild. Deutschland braucht, so das Resümee, mehr soziale Wohnungsbauprojekte.

Verbänden der Bauindustrie und Mieter fordern mehr Sozialbauwohnungen

Prognos untersuchte den Wohnungsmarkt in 400 kreisfreien Städten und Landkreisen. Im Ergebnis kann man in 138 untersuchten Gebieten die Situation als angespannt bezeichnen. Nicht zuletzt sind es die Steigerungen der Angebotsmieten innerhalb der letzten 10 Jahre, die eine Ursachen- und Lösungsforschung notwendig machen.

Unter den Auftraggebern dieser Studie fanden sich der Bundesverband Deutscher Baufachhandel, der Deutsche Mieterbund, IG Bau und der Zentralverband Deutsches Baugewerbe.

Bereits im Vorfeld der Präsentation erklärten die Verbände, dass viel zu wenig gebaut wird und die Knappheit von Wohnungen auch zukünftig erhalten bleibt.

Die Lösung könnte im geförderten Wohnungsbau liegen

Die Zahlen des Bundesinnenministeriums an den Bundestag sind ernüchternd. So gab es in Deutschland bis Ende 2017 fast 49.000 Sozialbauwohnungen weniger, als im Jahr zuvor, so konstatierte es das Handelsblatt.

Letztlich eine logische Konsequenz, da jedes Jahr tausende Mietwohnungen aus der öffentlichen Förderung herausfallen und in den freien Wohnungsmarkt gelangen, weil der Bauherr die staatlich geförderten Kredite abbezahlt hat.

Im Jahre 2017 gab es noch 1,22 Millionen Mietwohnungen mit Mietpreisbindung. Im Jahr 2006, als die Zuständigkeit vom Bund auf die Länder durch eine Reform überging, waren es noch 2,1 Millionen Wohnungen und 2002 waren es sogar noch 2,5 Millionen.

Das Problem ist, dass die Milliarden, die der Bund aus Steuereinnahmen den Ländern bereitstellt, nicht zweckgebunden sind. Kritiker, auch politische Kräfte der Grünen und der Linken bemängeln diese Verfahrensweise seit Jahren.

Nicht nur die Auftraggeber der Studie, auch die Immobilienverbände schätzen den Bedarf an neuen Mietwohnungen auf bis zu 400.000 pro Jahr, über den freien und geförderten Weg. Und gebaut wird, wenngleich unter dem angepeilten Ziel und die Gründe sind vielfältiger Natur.

Die Lösung könnte tatsächlich darin liegen das Engagement in mietpreisgebundene Wohnungen zu intensivieren und die Wohnungsnot, gerade bei Geringverdienern, zur Chefsache zu machen.

Der Mieterbund schätzt den Bedarf an Sozialbauwohnungen auf 80.000 pro Jahr. Doch in 2016 waren es nur 24.550 und ein Jahr später auch nur 26.231. vergleicht man diese Zahlen mit den aus der Mietpreisbindung fallenden Wohnungen, verdeutlicht sich das Problem.

Verbände erklären gestiegenen Anspruch auf Sozialwohnungen

Der Anteil der Wohnkosten macht in vielen Metropolen bereits mehr als ein Drittel des Haushaltseinkommens aus. Steigende Verbraucherpreise, mehr Menschen im Niedriglohnsektor und höhere Kosten eines Singlehaushaltes verschärfen die Situation am freien Wohnungsmarkt.

Dabei, so die IG Bau, könnten ein Drittel bis zur Hälfte aller Großstädter einen legalen Anspruch auf eine Sozialbauwohnung haben. Doch eben die sind absolute Mangelware und das Angebot sinkt.

Mangelnder Wohnraum bremst Wachstum der Städte

Es ist zum Haare raufen, aber logisch. Wenn Menschen in die Städte ziehen wollen, die mit Arbeitsangeboten buhlen, aber kein bezahlbarer Wohnraum vorhanden ist, ziehen Zuzügler in die Peripherien der Städte und werden zu typischen Pendlern.

Das bremst, so das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, die Städte in ihrem Wachstum. Betrachtet man es langfristig, so wird sich dies auch auf die wirtschaftlichen Entwicklungen niederschlagen und die Innovationsfähigkeiten. Studenten und Unternehmensgründer beklagen allzu oft die hohen Privat- und Gewerbemieten.

Kurzum: Der Bund sollte die Milliarden an die Länder für den Sozialen Wohnungsbau nicht nur Zweckgebunden ausschütten. Es geht auch um die regionalen Bedürfnisse, die jeweilen Einkommensstrukturen und einfach um mehr Geld, um den freien Wohnungsmarkt nicht weiter zu drangsalieren – meinen wir.

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