Aktuelle Studie: Hohe Mieten befeuern Fachkräftemangel

Fachkräftemangel wird durch hohe Mieten stärker

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Der Fachkräftemangel in Deutschland nimmt immer dramatischere Formen an. Ein Grund hierfür sind einer aktuellen Studie zufolge die drastisch angestiegenen Mietpreise in Großstädten und Ballungszentren. Es ist mittlerweile stark vom Glück abhängig, ob man in solchen Regionen eine Wohnung bekommt. Entsprechend denken vor allem junge Leute über einen Wegzug nach. Politik und Unternehmen müssen daher Maßnahmen ergreifen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Der Fachkräftemangel macht sich seit vielen Jahren nicht nur im Bereich der Wohnungsbauunternehmen bemerkbar. Viele Bauvorhaben konnten und können aktuell nicht termingerecht abgeschlossen werden. Und dieser Mangel erhöht, wie sollte es auch anders sein, die Baupreise. Die Gründe für fehlende Fachkräfte sind enorm vielfältig. Dass der Fachkräftemangel aber im Verhältnis zu hohen Mieten, gerade in den Metropolen steht, ist nun durch eine Studie belegt worden.

Informationen zur Studie Fachkräftemangel

Unternehmen suchen immer eifriger nach qualifizierten Fachkräften, weil diese am deutschen Arbeitsmarkt nur noch schwer zu finden und zu bekommen sind. Eine aktuelle Studie von PricewaterhouseCoopers International mit dem Titel „Wohnungsnot – und die Folgen für den Arbeitsmarkt“ zeigt nun, dass die dramatisch angestiegenen Mietpreise maßgeblich zu diesem Fachkräftemangel beitragen.

Im Rahmen der repräsentativen Studie wurden im Herbst 2023 insgesamt 4.200 Berufstätige in Deutschland befragt. Sie waren im Alter zwischen 18 und 65 Jahren und stammten aus 12 Großstädten, zu denen Berlin, Hamburg, München und Leipzig gehörten. Die gesamte Befragung fand online statt.

Ein wesentliches Ergebnis der Studie war, dass rund 90% der Befragten das Leben in einer Großstadt zu schätzen wissen, wobei insbesondere die Jobchancen, die kurzen Arbeitswege, die Einkaufsmöglichkeiten sowie die Bildungs- und Kulturangebote als besonders attraktiv hervorgehoben wurden. Allerdings gaben auch rund 67% der Befragten an, dass die Mietsituation in Großstädten belastend sei und 90% sagten sogar, dass es ausschließlich vom Glück abhänge, ob man in deutschen Großstädten eine Wohnung bekommt oder nicht. Das gelte vornehmlich für Stuttgart und München.

Fachkräftemangel in Großstädten für Unternehmen existenziell

Arbeitgeber sind auf Fachkräfte angewiesen, um erfolgreich wirtschaften zu können. Aufgrund der in der Studie ermittelten Gegebenheiten wird es aber immer schwieriger, solches Fachpersonal zu rekrutieren und zu halten. So denkt ein Drittel der Befragten darüber nach, eine neue Stelle anzunehmen, weil die Mieten in den Großstädten einfach zu teuer würden. Mit einem solchen Wegzug gehen dann jedoch kostbare Fachkräfte verloren, die den Betrieben nicht mehr zur Verfügung stehen.

Für Firmen in Ballungszentren bedeutet das, dass sie immer größere Anstrengungen unternehmen müssen, um qualifiziertes Fachpersonal zu finden und zu halten. Viele Berufstätige haben mittlerweile große Erwartungen an ihre Arbeitgeber, sie bei den hohen Wohnkosten in Großstädten finanziell zu unterstützen. Mittelständische Betriebe, die sich nicht unmittelbar in den Ballungszentren befinden, sondern etwas außerhalb, profitieren hingegen von dieser Entwicklung. Sie werden für Menschen, die günstigere Mieten suchen, aber in der Nähe einer Metropole arbeiten möchten, attraktiver. Das gilt allerdings nur für einige Städte, da die Wohnungen im sogenannten Speckgürtel rund um München und Berlin bereits ähnlich teuer sind wie in den Städten selbst.

Vor allem junge Menschen denken über einen Wegzug nach

Eine weitere Erkenntnis der Studie ist, dass es vor allem junge Menschen sind, die mit einem Umzug aufgrund der zu hohen Mietkosten liebäugeln. Von den Befragten haben 11% schon einmal darüber nachgedacht, wegen der hohen Mieten in ein anderes Gebiet umzuziehen. Unter den 18 bis 34-Jährigen sind es sogar 17% und bei den 34 bis 41-Jährigen 33%.

Zu erkennen ist diese Bereitschaft zu einem Umzug vor allem in Berlin. 19% der Befragten haben hier schon einmal den Arbeitsplatz wegen zu hoher Mieten gewechselt. 36% der Befragten in Berlin haben über einen solchen Umzug schon einmal nachgedacht. In Stuttgart lag dieser Wert sogar bei 38%. Zu den Faktoren, die für einen Umzug eine Rolle spielen, gehören bei 60% der Befragten bezahlbaren Mieten.

Niedrigere Mieten können Fachkräftemangel teils ausgleichen

Um dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken, wird daher bezahlbarer Wohnraum dringend gebraucht. In diesem Zusammenhang müssen sowohl die Politik als auch die Unternehmen eng zusammenarbeiten. 88% der Befragten fordern beispielsweise, dass politische Entscheidungsträger Wohnungsbauprogramme so gestalten, dass Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen besonders davon profitieren. 82% wünschen sich zudem, dass Unternehmen die Fahrtkosten ihrer Angestellten übernehmen und auch Mietzuschüsse leisten. 79% sehen es außerdem als notwendig an, dass die jeweiligen Unternehmen Betriebswohnungen für ihre Angestellten bereitstellen und die Ausstattung für das Homeoffice bezahlen.

Artikelbild von Freepiks

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