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Vergleich: Hausbau oder Hauskauf

Haus: kaufen oder bauen

Inhalt:

Wer Immobilieneigentümer werden will muss sich mit dieser Frage auseinandersetzen: Hausbau oder Hauskauf. Ein Neubau kann ebenso viele Vorteile wie Nachteile mit sich bringen. Aber auch ein Bestandsbau bietet viele Gefahren. Wir vergleichen beide Ansätze und geben hilfreiche Tipps für Bauherren und Immobilienkäufer.

Wer sich gegen ein weiteres Leben als Mieter entscheidet steht schnell vor der

Haus: kaufen oder bauen
Haus bauen oder kaufen | Foto: (c) Ricinator/pixabay.com

entscheidenden Wahl: Mit einem Neubau zum Bauherren avancieren, oder eine Bestandsimmobilie erwerben. Vor dem aktuellen Druck des Immobilienmarktes sind gebrauchte Immobilien Mangelware. Aber auch freie Grundstücke zu finden stellt zukünftige Immobilienbesitzer vor große Herausforderungen. Wir haben die Vor- und Nachteile beider Ansätze herausgearbeitet.

Hausbau oder Hauskauf – so ticken die Deutschen

Betrachtet man die Daten einer Umfrage unter zukünftigen Immobilienbesitzern ergibt sich ein klares Bild. Im Jahre 2017 wollten 2,1 Millionen Deutsche eine Bestandsimmobilie erwerben. Beim Hausbau lag das Fertighaus mit 1,19 Millionen Bauwilligen vor den Bauherren eines Massivhauses mit 560.000.

Noch im Jahre 2013 präferierten fast 2,4 Millionen Deutsche den Hauskauf, mithin fast 300.000 mehr als 2017. Und auch die traditionelle Massivhausbauweise ging von 2013 mit 700.000 auf 560.000 zurück. Nur im Fertighausbau entscheiden sich heutzutage eine halbe Million Menschen mehr, als 2013, für diese Hausbauart.

Die Zahlen sind vor dem Hintergrund zu betrachten, dass ein Großteil der Kauwilligen am Ende eine Eigentumswohnung erwirbt.

Doch ob nun Einfamilienhaus oder Eigentumswohnung, die Frage bleibt. Hausbau oder Hauskauf. Dabei gibt es für jeden Prozess Pros und Contras, die man abwägen sollte.

Die Vorteile beim Hausbau

  • Bauherren können ihre Immobilie bis ins kleinste Detail selbst planen. Die individuellen Wohnverhältnisse können, je nach Haustyp, Grundriss und Grundstücksgröße berücksichtigt werden.
  • Die Immobilie kann nach den modernsten Standards der Energieeffizienz errichtet werden. So spart man langfristig Energiekosten.
  • Die Immobilie ist ein kompletter Neubezug, ein gefühlter Vorteil. Ebenso gefühlt ist es die selbständig geplante Immobilie, die zukünftige Bauherren stolz macht.
  • Neubauten erzielen in der Regel einen höheren Wiederverkaufswert und sind ergo die bessere Kapitalanlage, als eine gebrauchte Immobilie.
  • Wer das Grundstück getrennt vom Haus erwirbt, spart Grunderwerbsteuer.
  • Die Außenanlagen und Anbauten können von Grund auf individuell geplant werden.
  • Ein Fertighaus ist in der Regel schneller gebaut als eine umfangreiche Sanierung einer Bestandsimmobilie.

Die Nachteile beim Hausbau

  • Der gesamte Prozess des Hausbaus dauert in der Regel länger als der Kauf einer Immobilie. Die Grundstücksuche, die Absprache mit Behörden und der Bau selbst verschlingt viel Zeit.
  • Die Entscheidung, ob Massivhaus oder Fertighaus, ist essentiell. Dabei gibt es unzählig viele Haustypen, die man untereinander vergleichen muss, bevor der erste Spatenstich erfolgt.
  • Wer seinen Neubau komplett durch eine Fertighausbaufirma erstellen lässt, spart Zeit und Geld. Wer Eigenleistungen einbringt, oder mehrere Gewerke als Bauherr beauftragt, muss mit mehr Stress rechnen.
  • Alle Details, von der Steckdose bis zur Küchenplanung, müssen klug geplant werden. Nachträgliche Veränderungen kosten viel Geld.
  • Das Grundstück birgt unter Umständen Altlasten oder Unwägbarkeiten während des Bauvorhabens. Ein Baugutachter ist dringend anzuraten.
  • Neubauten sind „nicht gesetzt“ und mögliche Baufehler, so ein Absinken oder Verwerfungen, treten erst später zu Tage.
  • Jeder Neubau kostet viel Geld. Ein stimmiges und tragbares Finanzierungskonzept ist dringend erforderlich.
  • Bis zur Fertigstellung kann der Neubau nicht bewohnt werden. Dadurch entsteht eine Doppelbelastung durch die noch zu zahlende Miete.

Die Vorteile beim Hauskauf

  • Je nach Instandhaltung ist die Immobilie relativ schnell nutz- und beziehbar.
  • Der Baukörper hat sich längst „gesetzt“ und Baufehler sind sofort erkennbar.
  • Gebrauchte Immobilien sind in der Regel, je nach Alter und Bausubstanz, abgewohnt. Ein schlüssiges und finanziell tragbares Sanierungskonzept ist erforderlich.
  • Altbauten befinden sich meistens in infrastrukturell erschlossenen Wohngebieten.
  • In der Regel ist der Kauf einer Bestandsimmobilie preiswerter als ein Neubau.
  • Je nach Bauart und Grundriss kann eine Bestandsimmobilie in Teilen individuell verändert werden.

Die Nachteile beim Hauskauf

  • Bei Eigentumswohnungen erwirbt man neben dem Sondereigentum auch Gemeinschaftseigentum und muss sich in der Regel oft mit den Miteigentümern herumschlagen.
  • Generell engt der Kauf einer Bestandsimmobilie die Individualität stark ein. Der Großteil des Grundrisses ist vorgegeben, auch der Haustyp. Sinnvolle energetische Sanierungen sind kostspielig und sollten von einem Energieberater begleitet werden. Ein Architekt sollte vor dem Kauf die Möglichkeiten eines Umbaus prüfen.
  • Die Prüfung des Instandhaltungsrückstandes ist das A und O beim Hauskauf. In welchem Zustand sind Dach und Fassade, Heiz- und Stromversorgung und vieles mehr? Die Antworten bestimmen den Preis der Bestandsimmobilie.
  • Eine Sanierung kann teils teurer sein, als ein Neubau. Gerade in Objekte aus den 60´ger und 70´ger Jahren wurden gesundheitsschädliche Baustoffe verbaut.

Wofür man sich auch immer entscheidet, Hausbau oder Hauskauf. Wer Architekten und Gutachter, Energieberater und vertraute Handwerksfirmen um sich weiß, kann beide Wege beschreiten. Oft ist es eine Frage des Gefühls. Ob eine Immobilie mit der gewissen Patina daherkommen soll, oder das selbst geplante Einfamilienhaus die zukünftigen Immobilienbesitzer mit Stolz erfüllt.

| Foto: (c) Ricinator/pixabay.com

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