Regenwasser vom Dach kann aufgefangen werden und sowohl für die Gartenbewässerung als auch im Haus genutzt werden. Je nach Immobilie lassen sich bis zu 50 Prozent Wasser einsparen. Auch wenn die Installation etwas aufwendig erscheint, so amortisiert sich die Investition und Vermieter sparen bares Geld.
Nie waren regenerative Energien so im Gespräch wie heute. Und nie dachten Immobilienbesitzer so viel über Einsparpotentiale nach, auch ökologischer Natur. Nicht nur Themen wie die Begrünung von Dach und Fassade sind aktueller denn je. Auch steigende Wasserpreise sind Anreiz genug, um sich mit der Nutzung von Regenwasser auseinanderzusetzen.
Je nach Art der Immobilie und des Konzeptes zur Gewinnung und Nutzung des natürlichen Wassers von oben können auch Vermieter bares Geld sparen. Ob zur Gartenbewässerung oder teilweiser Nutzung innerhalb der Wohneinheiten. Es spricht viel dafür diese Ressource zu nutzen.
Hohe Wasserkosten regen zum Sparen an
Die Wasserkosten sind längst keine kleine Fußnote mehr in der Nebenkostenabrechnung. Immer mehr Wasseruhren werden verbaut, um verbrauchsabhängig abrechnen zu können. Die Wasserpreise sind in den letzten Jahren immens gestiegen, gerade in den Metropolen oder ländlichen Strukturen, wo der Weg des kühlen und sauberen Nass weit ist.
In Berlin muss ein Vier-Personen-Haushalt mit Wasserkosten in Höhe von circa 1.232 Euro rechnen. Bundesweit verbraucht eine Person gut 122 Liter, wobei 40 Liter allein für die Toilette entfallen und 20 bis 40 Liter für den Duschvorgang. Für die Gartenbewässerung gehen, gerade in den sehr warmen Sommern wie 2018 und aktuell, einige hundert Euro pro Jahr an den Wasserversorger. Da lohnt es sich die Wasserkosten mal genau zu berechnen.
Unterschiedliche Möglichkeiten des Sparens von Wasserkosten
Neben dem Nutzen von Regenwasser an sich ist eine Grundwasserpumpe, je nach Region, eine gute Alternative, um den Garten zu bewässern. Die Einbaukosten sind, je nach Stärke der Pumpe und Tiefe der Bohrung, überschaubar und rechnen sich allemal.
Das Auffangen von Regenwasser durch ein Rohrleitungssystem hinein in Wassertanks und -Bottiche im und für den Hausgarten kann ein erster Schritt sein Wasserkosten zu sparen. Ob am Schuppen oder an der Garage oder dem Carport. Solche Konstrukte sind mit etwas handwerklichem Können schnell installiert und im Baumarkt erhältlich.
Voraussetzung ist eine ebene Dachfläche mit Ziegeln, Glas, Acryl oder Zinn, um das Regenwasser in die Regenrinne hinein in die Zisterne zu bringen. An dem Auffangbehälter wird eine Pumpe verbaut (Kosten ca. 100 Euro) und an den Gartenschlauch installiert.
Ein anderer und sinnvoller Weg ist das Sparen innerhalb der Wohnung, beim Verbrauch also. Ob Spülkasten mit Spartaste oder ein aufschraubbarer Brausekopf für den Wasserhahn, der 50 Prozent des Verbrauches reduziert, sind erste Ansätze. Ebenso können technische Geräte wie eine moderne Waschmaschine den Wasserverbrauch enorm vermindern.
Mit Regenwassernutzungsanlage Geld sparen
Nicht nur für Selbstnutzer und Einfamilienhausbesitzer ist eine Regenwassernutzanlage ideal. Auch Vermieter kleinerer Mehrfamilienhäuser sollten über eine entsprechende Installation nachdenken.
Im Grunde geht es darum den Fluss des Regenwassers in die Wohnungen zu gewährleisten. Neben entsprechenden Rohrsystemen vom Dach in die jeweiligen Wohneinheiten sorgt eine leistungsstarke Pumpe für den nötigen Wasserdruck. Das Regenwassernutzungssystem wird getrennt vom Trinkwassersystem installiert.
Vor allem zur Befüllung des Spülkastens, dem Top-Verbraucher von Frischwasser, kann Regenwasser eine billige Alternative sein. Und auch die Waschmaschine freut sich, da Regenwasser weicher ist und keine Kalkablagerung die Maschinen heimsuchen.
Die Kosten einer Regenwassernutzungsanlage lohnen sich
Neben der Rohrinstallation ist der Einbau der Zisterne, je nach Größe, die teuerste Investition. Zwischen 10.000 und 12.000 Euro muss man einplanen, um ein Haus mit vier Wohneinheiten mit Regenwasser im Haushalt zu versorgen. Doch bei einem Verbrauch von gut 1.200 Euro pro Vier-Personen-Haushalt lohnt sich die Investition. Bei Einfamilienhäusern liegt der Einbau bei 2.500 bis 5.000 Euro.
Wichtig: Vor Inbetriebnahme muss die Anlage beim örtlichen Wasserversorger angemeldet werden und auch das Gesundheitsamt erwartet eine Anzeige des Einbaus.
Eine generelle öffentliche Förderung durch KfW & Co gibt es nicht. Aber einige Gemeinden beteiligen sich an dem Einbau einer Regenwassernutzungsanlage. Ansprechpartner sind hier das Tiefbauamt.
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