Wer seine Eigentumswohnung oder sein Haus verkaufen möchte kann mit gezielten Renovierungen den Verkaufspreis der Immobilie steigern. Doch nicht alle Renovierungsarbeiten lohnen sich um zügig und wertseigernd verkaufen zu können. Wir geben Tipps im Umgang mit Renovierungsmaßnahmen vor dem Verkauf.
Im besten Fall verkauft sich eine Immobilie schnell und zu einem guten Preis. Doch können Abnutzung und schlichtweg Instandhaltungsrückstände dazu führen, dass der Verkaufswert niedriger ist, als erwartet.
Mit einigen Renovierungen können Immobilienverkäufer den Verkaufspreis steigern. Doch es gibt auch Maßnahmen, die übertrieben sind und die Kosten zum Mehrwert nicht im Verhältnis stehen. Die wichtigsten Tipps im Umgang mit der Immobilie haben wir zusammengetragen.
Den aktuellen Verkaufspreis der Immobilie feststellen
Der Wert einer Immobilie wird stets von der Art, der Größe, dem Baujahr, dem Grundriss und der Lage bestimmt. Doch auch Ausstattung und der Zustand des Objektes ist relevant für den Verkaufserfolg, zeitlich und in der Höhe. Das Auge kauft mit.
Ein erster Schritt ist die Wertanalyse. Der aktuelle Marktwert, also der Wert, für den man die Immobilie im unrenovierten Zustand verkaufen kann, sollte festgestellt werden. Dabei vergleicht man die eigene Immobilie im Internet mit vergleichbaren Objekten in der Region. Ist der Zustand der eigenen Immobilie eher als schlecht zu bezeichnen, sollte man eine Bestandsaufnahme notwendiger Renovierungen durchführen. Sind andere Immobilien in guten oder sehr guten Zustand teurer als die eigene, kann man durch gezielte Renovierungen den Verkaufswert steigern.
Tipp: Soll die Immobilie an Investoren veräußert werden steht der zeitliche wie finanzielle Aufwand der Renovierungen nicht im Verhältnis zum erzielbaren Verkaufspreis. Wird die Immobilie am Ende und nach dem Verkauf ohnehin kernsaniert, ebenfalls nicht.
Doch Achtung: Wurde die Immobilie im laufe der Jahre technisch und energetisch nicht gepflegt, lohnt sich eine umfangreiche Sanierung nicht. Sind die Elektroleitungen und das Heizsystem alt, die Fenster und Böden ebenso, kann man nicht erwarten, dass man die Investition vor dem Verkauf beim Verkauf wieder einspielt. Im Gegenteil. Umso wichtiger ist es auf die notwendige Instandhaltung einer Immobilie zu achten, sei sie auch noch so komplex.
Das modern benannte „Home Staging“, also eine leichte Renovierung vor dem Verkauf dient dazu die Immobilie so neutral wie möglich herzurichten, um so auch die unterschiedlichsten Wünsche der Käufer einzugehen. Im Kern sollten alle Arbeiten so ausgeführt werden, dass der Großteil der Interessenten sich vorstellen kann in der Immobilie zu wohnen.
Diese Renovierungen sollten vor dem Verkauf nicht durchgeführt werden
Von der Renovierung oder gar dem Austausch des Bodenbelags sollte man Abstand nehmen. Ein altes Parkett vorher abzuschleifen oder einen neuen Bodenbelag einzubringen ist zu teuer und rechnet sich nicht. Ebenso sollte man von umfangreichen Wandgestaltungen Abstand nehmen, da die Geschmäcker der Kaufinteressenten zu unterschiedlich sind.
Auch Investitionen in ein neues und modernes Bad oder in neue Küchenmöbel rechnet sich nicht. Gerade bei den Nasszellen und in der Küche haben Käufer ganz eigene Vorstellungen und die Kosten für eine Vorab-Renovierung sind sehr hoch. Wichtig ist, dass alles funktioniert und keine großen Schäden an Zu- und Ableitungen bestehen.
Auch bei der Elektrik oder der Anzahl der Steckdosen und Schalter sollte man keine Hand anlegen. Auch hier gilt: Die Elektrik muss nur funktionieren.
Diese Renovierungen können den Verkaufspreis der Immobilie steigern
Vorab ein Hinweis: Käufer sind bei dem energetischen Zustand der Immobilie sensibel. Bei hochwertigen Objekten kann es sich lohnen über einen Austausch der Heizanlage vor dem Verkauf nachzudenken. Wenn man als Verkäufer Zeit hat kann man im Vorfeld sogar Zuschüsse über die KfW oder regionale Behörden beantragen, um so kostengünstig die alte Ölheizung durch zum Beispiel eine Pelletheizung auszutauschen.
Doch in diesem Artikel geht es um smarte Renovierungsarbeiten, die den Verkaufspreis steigern ohne viel Geld zu kosten.
1. Nur eine leere Immobilie lässt sich gut verkaufen. Das Objekt sollte von Möbeln, Kleinteilen und Dekoartikeln befreit werden. Der Geschmack des möglichen Käufers ist entscheidend, nicht der, des Vorbesitzers. Alte und vor allem abgewohnte Gegenstände können das neutrale Bild der Immobilie stören und die Räume unnütz verkleinern.
2. Sauberkeit beim Verkauf ist Pflicht. Die Immobilie sollte von Dreck, Müll und Schmutz befreit sein. Das gilt für die Außenanlagen ebenso wie für den Innenbereich. Gerade bei Bädern und Küchen sollte der Putzlappen geschwungen werden. Je sauberer das Objekt, umso leichter verkauft es sich. Der erste Eindruck zählt viel. Wer die Steckdosen und Lichtschalter abbaut und reinigt und auch die Fenster putzt macht nichts falsch.
3. Leichte Renovierungsarbeiten an den Wänden sollten neutral gehalten werden. Notfalls sollte man alte Mustertapeten abreißen und gegen einfache und neutrale Raufaser ersetzen. Weis als Wandfarbe in allen Räumen verstärkt die Helligkeit der Räume.
4. Heizkörper und Fenster/Türen gegebenenfalls weis streichen, sofern diese farbig und nicht neutral lackiert sind oder große Abplatzungen das Bild zerstören.
5. Alte Teppiche rausreißen. Nichts ist schlimmer als ein „versiffter“ Teppichbelag. Ist der Untergrund noch halbwegs intakt reicht ein Reinigen aus. Notfalls muss der Boden durch Vinylparkett oder Laminat ersetzt werden.
6. Für gute Ausleuchtung der Räume sorgen. Helligkeit einer Immobilie ist stets ein wichtiges Argument im Verkauf. Sind die alten Lampen raus sollten sie durch Baulampenfassungen ersetzt werden.
Wie eingangs beschrieben muss die Investition an Zeit und Geld beim Verkauf wieder „rausspringen“, wie man so schön sagt. Eine klare Aussage, welche Renovierungen welcher Bestandteile der Immobilie lohnend sind, kann nie abschließend gesagt werden. Doch mit den smarten Renovierungsarbeiten holt man ohne großen Aufwand das Beste aus seiner Immobilie heraus. Ein sauberes und gepflegtes Auto verkauft sich schließlich auch besser als in dreckigem und zugemülltem Zustand, oder?!