Unsichtbarer Schimmel – unterschätzte Gefahr für Immobilien

Unsichtbarer Schimmel ist weitaus gefährlicher als Oberflächenschimmel

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Die Gefahr, die von Schimmel in der Wohnung ausgeht, sollte keinesfalls unterschätzt werden. Das gilt auch dann, wenn es sich um unsichtbaren Schimmel handelt, der nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Es sollten daher verschiedene Maßnahmen genutzt werden um diesen Schimmel zu entdecken, zu beseitigen und eine erneute Entstehung in der Zukunft zu verhindern.

Unsichtbarer Schimmel ist genauso gefährlich wie sichtbarer. Deswegen ist es wichtig, möglichst frühzeitig gegen ihn vorzugehen, um die Ausbreitung von gesundheitsschädlichen Sporen zu verhindern. Das ist nur dann möglich, wenn genau festgestellt wird, wo sich der unsichtbare Schimmel befindet. Anschließend müssen professionelle Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu beseitigen und zu verhindern, dass er in Zukunft wieder auftritt. Dieser Artikel erläutert, wie das im Einzelnen funktioniert.

Gefahr durch unsichtbaren Schimmel ist erheblich

Sichtbarer Schimmel zeigt sich beispielsweise dadurch, dass es zu schwarzen Verfärbungen an den Wänden und Decken kommt. Es ist jedoch auch möglich, dass sich Schimmel versteckt und keine so offensichtlichen Spuren hinterlässt. Gerade bei Wasserschäden im Haus kann sich bei ungenügender Trocknung unsichtbarer Schimmel bilden.

Dabei sind die Orte, wo sich die Feuchtigkeit als Nährboden bildet, sehr unterschiedlich. Beispiele für solche Verstecke sind Paneele, Hohlräume in den Wänden und die Bereiche hinter Anbauten sowie unter Teppichen und Laminat. Gelegentlich versteckt sich unsichtbarer Schimmel sogar unter einem Estrich oder unter Dämmstoffen.

Unsichtbarer Schimmel ist genauso gefährlich wie sichtbarer. Er entlässt ebenfalls giftige Schimmelsporen in die Umgebung, die durch die Luft schweben und sich beispielsweise an Wänden, Decken und auf dem Boden absetzen. Sie stellen insbesondere eine Gefahr für Menschen mit Vorerkrankungen dar, aber auch Senioren und Kinder können durch sie teils erhebliche Krankheiten bekommen. Zu den typischen Beschwerden gehören Husten, Kopfschmerzen, Atemwegserkrankungen, Hautausschläge und andere allergische Reaktionen.

Die Gefahr, dass sichtbarer oder unsichtbarer Schimmel entsteht, ist bei einer hohen relativen Luftfeuchtigkeit besonders groß. Liegt diese beispielsweise bei über 70%, kann die Luft kaum noch Feuchtigkeit aufnehmen. Trifft die warme Luft auf kalte Oberflächen, entsteht Kondenswasser, das sich dann absetzt. In dieser feuchten Umgebung finden Schimmelpilze genau die Bedingungen, die sie für ein schnelles Wachstum benötigen. Hierfür reicht bereits eine relative Luftfeuchtigkeit von mehr als 80%.

Hinweis: Schimmel entsteht beispielsweise auch bei einem Wasserschaden, wenn Wände und andere Oberflächen über einen größeren Zeitraum hinweg feucht bleiben. Wird der Raum dann zusätzlich kaum beheizt, gedeiht Schimmel innerhalb kürzester Zeit.

Unsichtbaren Schimmel entdecken

Im Unterschied zu sichtbarem Schimmel erzeugt unsichtbarer Schimmel zwar keine Verfärbungen, er sorgt aber ebenfalls für einen modrigen Geruch in der Wohnung. Ein weiteres Warnsignal ist es, wenn die Bewohner einer Wohnung oder eines Hauses Krankheitssymptome aufweisen, für die Ärzte keine Erklärung haben. In beiden Fällen sollte geprüft werden, ob unsichtbarer Schimmel vorliegt.

Ein weiterer Hinweis liegt vor, wenn übermäßig viele Silberfische und Kellerasseln im Wohnraum auftreten oder wenn Wände, Decken und Böden aufgrund einer hohen Luftfeuchtigkeit über längere Zeit hinweg feucht sind. All dies ist noch kein Beweis für unsichtbaren Schimmel, allerdings steigt die Wahrscheinlichkeit.

Sobald der Verdacht auf unsichtbaren Schimmel besteht, sollte auf professionelle Unterstützung zurückgegriffen und keinesfalls einfach eine Wand oder ein Bodenbelag geöffnet werden. Fachkräfte führen einen Schimmeltest durch, um festzustellen, ob unsichtbarer Schimmel vorliegt. Hierbei kommt insbesondere eine MVOC-Raumluftmessung zum Einsatz, bei der die Raumluft dahingehend geprüft wird, ob Sporen oder Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen in ihr zu finden sind.

Ebenfalls gängig sind sogenannte mikrobiologische Raumluftmessungen. Hierbei wird ein Filter verwendet, der die Schimmelsporen aus der Raumluft sammelt. Diese werden anschließend gezählt, um einschätzen zu können, wie groß die Belastung für die Bewohner ist. Der Vorteil bei diesem Vorgehen ist, dass die Fachleute direkt erkennen, welche Art von Schimmel in der jeweiligen Wohnung vorkommt.

Hinweis: eine MVOC-Messung schlägt mit etwa 300 € zu Buche, wohingegen eine mikrobiologische Raumluftmessung bereits etwa 1.000 € kostet. Der Einsatz von Spürhunden, die unsichtbaren Schimmel entdecken, kostet demgegenüber etwa 200 € bis 250 €.

Liegt ein begründeter Verdacht auf unsichtbaren Schimmel vor, ist es häufig Sache des Vermieters, die Kosten für dessen Ermittlung und Beseitigung zu tragen. Das ist allerdings nur dann gegeben, wenn die Mieter den Vermieter rechtzeitig über ihren Verdacht informieren. Wird direkt ein Fachbetrieb bestellt, ohne den Vermieter über den bestehenden Verdacht in Kenntnis zu setzen, müssen sie die hierfür anfallenden Kosten gegebenenfalls selbst tragen.

Unsichtbaren Schimmel beseitigen und verhindern

Wird durch einen Fachbetrieb unsichtbarer Schimmel in einer Wohnung entdeckt, ist schnelles Handeln gefragt. Häufig werden Methoden wie eine Vernebelung mit Desinfektionsmitteln genutzt, um die bestehenden Schimmelpilze effizient und nachhaltig abzutöten. Eine Beseitigung durch die Bewohner mithilfe von Schimmelentfernern ist nur dann sinnvoll, wenn sich der Schimmel auf einen sehr begrenzten Bereich beschränkt.

Da die Entfernung von Schimmel aufwendig und teuer ist, besteht eine deutlich bessere Strategie darin, ihn gar nicht erst auftreten zu lassen. Dies ist dadurch möglich, dass im Alltag bestimmte Maßnahmen eingehalten werden. Hierzu gehört, dass zwei- bis dreimal am Tag für etwa 5 Minuten stoßgelüftet wird. Nach dem Baden, Duschen oder Kochen muss im Badezimmer oder in der Küche die entstandene Feuchtigkeit schnell abgeleitet werden. Das ist ebenfalls durch effizientes Lüften zu erreichen.

Die Temperatur in einer Wohnung sollte immer mindestens 18° C betragen, selbst wenn man sich in bestimmten Räumen nur selten aufhält. Andersherum sollte die Luftfeuchtigkeit idealerweise zwischen 40% bis 60% liegen. Bei einer niedrigeren Luftfeuchtigkeit drohen Atemwegserkrankungen, bei einer höheren Luftfeuchtigkeit steigt das Schimmelrisiko erheblich. Nicht zuletzt ist es sinnvoll, auf eine professionelle und zuverlässige Dämmung der Außenwände zu setzen. So wird Schimmel verhindert und ein zuverlässiger Luftaustausch erreicht.

Fazit: Im Namen der Gesundheit zeitnah reagieren

Unsichtbarer Schimmel stellt eine erhebliche Bedrohung für die Gesundheit dar und sollte daher schnellstmöglich lokalisiert und entfernt werden. Dies erfolgt am besten über einen spezialisierten Fachbetrieb. Vorher ist es jedoch erforderlich, den Vermieter über den Verdacht in Kenntnis zu setzen, damit dieser zeitnah reagieren kann. So lassen sich Kosten für die Bewohner verhindern.

Artikelbild von Freepiks

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