Berlin – Adler Group vernachlässigt Immobilien

Luftaufnahme eines heruntergekommenen Stadtviertels mit demonstrierenden Protestgruppen. An den Gebäuden hängen Banner mit Slogans, darunter auch solche der Adler Group, und mehrere geparkte Lieferwagen bevölkern die Szene. In der Ferne steigt Rauch auf.

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Die Weiße Siedlung befindet sich in Berlin-Neukölln und sieht sich aktuell mit massiven Problemen konfrontiert. Von Schimmel über Unrat bis hin zu defekten Fahrstühlen und Fernsehanschlüssen gibt es hier allerlei Schwierigkeiten. Die für die Siedlung zuständige Adler Group zeigt jedoch wenig Engagement, wenn es darum geht, diese Probleme in den Griff zu bekommen.

Die Vernachlässigung wird immer dramatischer

Die Weiße Siedlung befindet sich in Berlin-Neukölln und entstand in den 1970er Jahren durch den sozialen Wohnungsbau. Die Sozialbindung ist 2016 ausgelaufen und die Siedlung gehört seitdem der ADO, die zur Adler Group gehört. Diese kümmert sich jedoch nicht um die Siedlung, sondern lässt sie verkommen.

Die Probleme sind schon jetzt massiv. In vielen Wohnungen gibt es Schimmel an den Wänden, der gesundheitsgefährdend ist und einfach nicht beseitigt wird. Die Fahrstühle in den Gebäuden sind defekt und vielerorts türmen sich Sperrmüllberge. Mittlerweile laden hier schon Menschen ihren Müll ab, die gar nicht zu der Siedlung gehören.

Insgesamt gibt es in der Weißen Siedlung 1.700 Mieteinheiten, die teilweise massiv verschmutzt sind. Wer auf einen Fahrstuhl angewiesen ist, kann seine Wohnung häufig nicht verlassen, weil die Fahrstühle nicht funktionieren und nicht repariert werden. Von Seiten der Adler Group sind keine klaren Maßnahmen erkennbar, um an dieser Situation etwas zu ändern.

Mieter schreiben einen Brandbrief

Inzwischen hat sich die Mietgemeinschaft „Kiez Initiative Weiße Siedlung“ gegründet, die sich für die Belange der Mieter in der Weißen Siedlung einsetzt. Diese hat einen Brandbrief an die Adler Group verfasst und die zahlreichen Mängel und Probleme in der Siedlung akribisch aufgeführt und veranschaulicht. Das war nötig, da die Bedürfnisse einzelner Mieter ignoriert wurden. Die Adler Group hat sie vertröstet und sich auf Anfragen einfach nicht gemeldet.

Im Februar 2024 gab es in der Ahornstraße 128 sogar einen Brand. Dieser führte dazu, dass die einzelnen Mieteinheiten weder Strom noch Wasser zur Verfügung hatten. Auch hiergegen wurde lange Zeit nichts unternommen. Die Initiative hat nun eine Kundgebung in der Siedlung organisiert, in deren Rahmen der Adler Group ein Brandbrief übergeben werden soll, den rund 1000 Mieter unterzeichnet haben. Allerdings wurde der Initiative bereits mitgeteilt, dass die Adler Group an diesem Termin leider nicht werde teilnehmen können.

Keine nennenswerte Hilfe der Adler Group

Die Adler Group zeigt keine klaren Anzeichen, an der aktuellen Situation etwas ändern zu wollen. Zwar betont sie, die Unzufriedenheit der Anwohner verstehen zu können und Maßnahmen ergreifen zu wollen, um für eine Verbesserung zu sorgen, in der Praxis ist davon allerdings so gut wie nichts zu merken.

Seit 2016 gehört die Weiße Siedlung zur ADO, die Teil der Adler Group ist und rund 18.000 Wohneinheiten in Berlin ihr Eigen nennt. Seit die Eigentümer gewechselt haben, wurde die Miete insgesamt dreimal erhöht. Die letzte Mieterhöhung fand 2023 statt und betrug die vollen 15%, die rechtlich zur Verfügung stehen.

Die ADO holt somit alles heraus, was sie aus ihren Wohnungen herausholen kann. Eigentlich hatten sich die Adler Group, und der Berliner Senat darauf verständigt, dass die Mieten in den kommenden drei Jahren maximal um 11% steigen dürften, wenn die Adler Group aus dem Wohnungsbündnis aussteigt. Kurz vor dem Austritt wurden dann die Mieterhöhungen um 15% verschickt, was rechtlich einwandfrei, angesichts der Situation in der Weißen Siedlung jedoch eigentlich eine Unverschämtheit ist.

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