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Einigkeit: Deutschland braucht mehr Wohnraum für Rentner

Wohnungen für Rentner

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Das Thema Altersarmut wiegt schwer, derzeit, in den Köpfen der Deutschen. Nun bestätigt eine Studie, dass gerade im Alter viel Wohnraum für Rentner fehlt. Sozialverbände, die Bauwirtschaft und der Deutsche Mieterbund fordern die Förderung von altersgerechtem Wohnen, bevor viele Menschen ins Abseits geraten.

Es wird immer schwieriger. Wer eine altersgerechte und vor allem noch finanzierbare Wohnung finden will, hat es immens schwer. Die Renten liegen bei

Wohnungen für Rentner
Es braucht mehr seniorengerechte Wohnungen | Foto:(c) geralt /pixabay.com

vielen nahe am Existenzminimum und in den hochgezogenen Neubauten ist der Anteil altersgerechter und barrierefreier Wohnungen zu knapp bemessen. Eine Studie des Pestel-Institus, die im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhändler in Auftrag gegeben wurde, schlägt Alarm.

Zu geringe Renten – zu wenig Wohnraum

Die Ausganglage ist mehr als erschreckend. Laut Studie werden die Jahrgänge der 1950´er in Rente gehen und bis 2040 wird es anstelle von aktuell 18 Millionen dann 24 Millionen Rentner geben. Fatal ist der Anteil derer, die dann auf die Grundsicherung angewiesen sein werden, mithin jeder vierte, so die Studie. Heute sind dies nur drei Prozent aber die Kurve der von Altersarmut Betroffenen zeigt steil nach oben.

Von einer „grauen Wohnungsnot“ ist die Rede. Und das ist kein böser Traum. Immer ärmere Altersruhebezügler treffen auf immer rarer werdenden und teurer werdenden Wohnraum. Es betrifft eine ganze Generation und der Ruf nach sozialpolitischen Szenarien wird immer größer.

Der Sozialverband VdK positioniert sich klar. So seien die Hälfte der Wohngeldbezieher, mithin fast 300.000 Menschen, über 65 Jahre alt. Schon aktuell kämpften die Rentner mit steigenden Mieten und Nebenkosten.

Das fatale ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis in seiner angestammten Wohnung und Region bleiben zu wollen. Und so leben viele Ältere allein in großen Wohnungen. Ein Umzug kommt aber in der Regel nicht in Frage, weil selbst kleinere Mietwohnungen ebenso teuer sind, wie die angestammte. Oder mittlerweile viel teurer.

In Resümee werden in den nächsten 20 Jahren ganze Umzugswellen von älteren Menschen durch Deutschland schwappen. Dorthin, wo Wohnraum noch bezahlbar ist. Denn letztlich sind Städte wie München, Stuttgart, Frankfurt a.M. und Teile Berlins finanziell kein Zukunftsraum für Rentner. Erschreckend.

Mögliche Lösungsansätze für finanzarme Rentner

Zum einen stellt sich die Frage, wie die Rente zukünftig ausgestaltet wird. Aktuell will sich die SPD profilieren und das Rentenkonzept nivellieren. Im Kern würde eine Rentenerhöhung ebenso helfen, wie auch eine Anpassung des Wohngeldes an regional übliche Mieten.

Zum anderen könnte ein politisch motivierter Paradigmenwechsel beim Thema „Notwendigkeit von Wohnraum“, also beim Umzug von einer großen in eine kleine Wohnung, den Druck verringern. Viele junge Familien suchen größeren Wohnraum, der aber von alleinstehenden Rentnern bewohnt wird, die ihrerseits nicht umziehen können, oder wollen. Verständlich, dass alles. Klingt sehr sozialstaatlich, könnte aber einer Gesellschaft helfen, die immer älter und ärmer wird.

Das aber wohl beste Mittel wären Investitionen des Bundes in den Sozialbau. Zwar klingt das nach einer etwas verklärten 60´er-Jahre-Welt, aber die alten Probleme sind aktuell, mehr denn je. Wenn in 2040 zusätzlich sechs Millionen Rentner Mietwohnungen nachfragen und ein Viertel, mithin 1,5 Millionen, in die Altersarmut fallen, sollte die Politik zeitnah mit sozialverträglichen Neubauten reagieren. Die von der GroKo angestrebten zwei Milliarden sind ein Tropfen auf den bereits bekannten heißen Stein.

Altersgerechter Umbau ist teuer

Die Menschen werden immer älter und bleiben in der Regel auch länger gesund. Doch Barrierefreiheit und altersgerechtes Wohnen ist immens teuer. In der Regel fallen Kosten in Höhe von 16.000 Euro pro Mieteinheit an. Auf diesen Kosten bleibt der Mieter sitzen, oder der Vermieter führt sie durch. Nur dann ist es eine Modernisierung und kann auf den Mietzins umgelegt werden. Wie auch immer, es kostet viel Geld, dass viele Rentner schlichtweg nicht haben.

In nur fünf Prozent aller Mietwohnungen kann man von barrierearm sprechen, deutschlandweit. Sozialverbände gehen davon aus, dass bis 2030 weitere drei Millionen Mietwohnungen altersgerecht umgebaut werden müssen.

Lösungen für den altersgerechten Umbau von Mietwohnungen

Es ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Es braucht mehr Investitionen in den sozialen Wohnungsbau, neben dem frei finanzierten. Eine Verknüpfung von sozialen Neubauprojekten mit altersgerechter Ausstattung wäre die Idealkurve. Der Gesetzgeber kann, ohne Zweifel, diese Verknüpfung bei Neubauten gesetzlich anstreben. Eine Quote kann helfen, so wie bei einigen frei finanzierten Bauprojekten zum Thema Miethöhe.

Und es braucht staatliche Zuschüsse, gegebenenfalls als Zusatz zum Wohngeld. Die Prüfung könnte durch die Krankenkassen erfolgen. Denn ist das Portemonnaie leer, kann selbst die KfW mit Krediten nicht mehr helfen. Letztlich werden wir alle älter, oder haben Eltern, die selbst in eine prekäre Situation kommen könnten, teils auch werden.

Foto:(c) geralt /pixabay.com

 

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