Studie: Wohnungssuche dauert mehr als ein Jahr

Wohnungssuche dauert mehr als ein Jahr, so eine Studie (Foto O. Kienapfel)

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Wohnungssuche immer komplizierter. Die Suche nach bezahlbarem Wohnraum, der den eigenen Ansprüchen entspricht, wird in Deutschland immer schwieriger. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass rund 50% aller Menschen hierzulande länger als ein Jahr suchen, bevor sie eine geeignete Wohnung beziehen können. Mit einigen Strategien ist es jedoch möglich, die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, schnell geeigneten Wohnraum zu bekommen.

Der Wohnungsmarkt liegt, so kann man es klar formulieren, in den Großstädten wie Berlin, Hamburg, München, Köln & Co am Boden. Immer mehr Menschen suchen aktiv nach neuen Wohnungen, was das Suchvolumen deutschlandweit erhöht und zu einem hohen Konkurrenzdruck führt. Die Folgen dieser Entwicklung zeigt eine aktuelle Studie der Internetplattform ImmoScout24 auf.  Am deutschen Wohnungsmarkt liegt ein eklatantes Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage vor.

Wohnungssuche – Studie belegt enormen Mangel

Die Studie basiert auf einer Umfrage von 1.183 Menschen. Hiernach suchen 54,4% aller Menschen länger als ein Jahr, bevor sie in eine neue Wohnung ziehen können. 22,7% der Befragten brauchten sogar länger als zwei Jahre, bis sie die Suche erfolgreich abgeschlossen hatten. Hierbei ist der Preis der Wohnung ein ausschlaggebendes Kriterium, aber auch Lage und Größe spielen eine Rolle. Aufgrund dieser angespannten Situation ist es nicht verwunderlich, dass 16% keine Hoffnung mehr haben, innerhalb des nächsten Jahres umziehen zu können.

Hinzu kommt, dass ein Wohnungswechsel nahezu immer mit steigenden Kosten einhergeht, wie Gesa Crockford von ImmoScout24 feststellt. Das sei insbesondere auf die Mietpreise zurückzuführen, die in den letzten Jahren massiv angestiegen sind. Entsprechend ist es quasi nicht mehr möglich, eine neue Wohnung zu finden, die in etwa so viel kostet, wie die aktuelle.

Die Wohnungssuche muss auf mehreren Kanälen erfolgen

Verschiedene Stellen wie der Deutsche Mieterbund versuchen, Interessierte bei ihrer Wohnungssuche zu unterstützen. Aus diesem Grund setzen sie sich einerseits für Veränderungen im politischen Umfeld ein. So sagt beispielsweise Melanie Weber-Moritz vom Deutschen Mieterbund, dass es nötig sei, bezahlbaren Wohnraum staatlich zu fördern. Außerdem empfiehlt sie, einen großen gemeinnützigen Wohnungssektor aufzubauen, weil dieser dafür sorge, dass langfristig genügend bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung stünde.

Andererseits empfiehlt der Deutsche Mieterbund jedem einzelnen Wohnungssuchenden verschiedene Maßnahmen, um seine Chancen auf einen erfolgreichen Umzug zu erhöhen. Hierzu gehört unter anderem, sich nicht allein auf Wohnungssuchportale zu verlassen, sondern Freunde, Familienmitglieder und Kollegen über den Umzugswunsch zu informieren. So suchen unterschiedliche Stellen und die Wahrscheinlichkeit steigt, etwas Angemessenes zu finden.

Bei der Wohnungssuche einen guten Eindruck hinterlassen

Ein weiterer Tipp des Deutschen Mieterbundes ist es, ein Gespräch mit Eigentümern oder Maklern wie ein Bewerbungsgespräch zu verstehen. Das bedeutet, sich darauf vorzubereiten, Fachwissen mitzubringen, seriös und gepflegt aufzutreten und sich um einen guten persönlichen Eindruck zu bemühen. Immerhin geben viele Vermieter an, dass es Ihnen bei der Auswahl eines Mietinteressenten vor allem darauf ankommt, wie dieser auftritt und ob man persönlich harmoniert.

„Auffällige Missverhältnisse“ sind zu vermeiden

Es gibt bei der Wohnungssuche bestimmte No-Gos. So ist es absolut unzulässig, Abstandszahlungen dafür zu verlangen, dass eine Wohnung an jemanden vermietet wird oder dass ein aktueller Mieter die Wohnung verlässt. Auf der anderen Seite sind Ablösevereinbarungen nicht nur erlaubt, sondern geradezu gängig. Hierüber ist es möglich, dass sich neue Mieter dazu verpflichten, bestehende Einrichtungsgegenstände oder Möbel zu übernehmen und diese zu bezahlen.

In diesem Zusammenhang ist es jedoch wichtig, „auffällige Missverhältnisse“ zu vermeiden. Das bedeutet, dass der aktuelle Wert der Gegenstände und der Kaufpreis nicht zu weit auseinanderliegen dürfen. Aktuell ist es so, dass ein Kaufpreis von maximal 50% über dem Zeitwert als legitim angesehen wird.

Wer also beispielsweise eine Einbauküche übernimmt, die 2.000 € Wert ist, hierfür aber 4.000 € bezahlt, hat das Recht, 1.000 € zurückzuverlangen. Das entspricht dem aktuellen Zeitwert plus 50%. Der Anspruch auf Rückforderung besteht drei Jahre lang und verjährt erst danach. So soll verhindert werden, dass die Notsituation von Wohnungssuchenden ausgenutzt wird.

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