Zukunft Wohnen in München bis 2028

Wohnen in München - Planung bis 2028

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Bezahlbarer Wohnraum steht in München kaum noch zur Verfügung. Das führt zu Verdrängungsprozessen und dazu, dass die Bevölkerung der bayerischen Hauptstadt weniger vielfältig ist. Deswegen geht der Stadtrat entschlossen gegen dieses Problem vor. Seit 30 Jahren wird das wohnungspolitische Handlungsprogramm „Wohnen in München (WiM)“ durchgeführt. Nun geht es in die siebte Runde und will anhand vier zentraler Handlungsfelder für eine Verbesserung am Münchner Wohnungsmarkt und eine angenehme Zukunft des Wohnens in München sorgen.

Bezahlbaren Wohnraum in München zu finden, ist mittlerweile ein Ding der Unmöglichkeit geworden. Und das obwohl seit 30 Jahren aktiv an einer Lösung des Problems gearbeitet wird. Indessen liegt mit „Wohnen in München VII“ das wohnungspolitische Handlungsprogramm für die Jahre 2023-2028 vor. Was es beinhaltet, welche Ziele erreicht werden sollen und welche Handlungsfelder schwerpunktmäßig behandelt werden, erklärt dieser Artikel.

Das will „Wohnen in München VII“ für die Zukunft erreichen

Der Immobilienmarkt in München ist seit jeher ein besonderes Schmankerl unter den deutschen Metropolen. Aber es gibt Probleme, seit Jahrzehnten. Bezahlbarer Wohnraum und „München“ passt nicht mehr zusammen, schon lange nicht. Und die teuren Mieten treiben viele Menschen aus den innerstädtischen Lagen. Politisch wird seit langem dagegen vorgegangen. Mit teils mäßigem Erfolg.

„Wohnen in München VII“ ist die aktuellste Fortführung des wohnungspolitischen Handlungsprogramms des Stadtrats von München. Es verfolgt das Ziel, bezahlbaren und nachhaltigen Wohnraum in München zu schaffen. Da die Stadt eine hohe Lebensqualität zu bieten hat und Wohnraum stark nachgefragt ist, müssen hierbei sowohl der Neubau als auch die Bestandsbauten in den Blick genommen werden.

Der Stadtrat von München stellt für WiM VII 2 Milliarden Euro zur Verfügung und damit doppelt so viel wie für WiM VI, das von 2017 bis 2022 insgesamt 870 Millionen Euro erhalten hat. Dies zeigt die Dringlichkeit von städtischen Maßnahmen am Wohnungsmarkt. Insgesamt setzt sich WiM VII aus vier Handlungsfeldern zusammen, die gemeinsam zu einer Verbesserung der Situation am Wohnungsmarkt führen sollen.

Achtung: Die Zielsetzungen des Stadtrats für die Zukunft des Wohnens in München sind ambitioniert. So sollen durchschnittlich pro Jahr mittels Baurechtsschaffung 4.500 Wohneinheiten entstehen und 2.000 Wohneinheiten über den geförderten und preisgedämpften Wohnungsbau geschaffen werden. Insgesamt sollen 8.500 Wohneinheiten pro Jahr fertiggestellt werden, wobei die städtischen Wohnungsbaugesellschaften 1.250 Wohneinheiten schaffen wollen.

Das hat es mit der „Münchner Mischung“ auf sich

Unter dem Begriff „Münchner Mischung“ ist ein spezieller Ansatz von Förderprogrammen in der bayerischen Hauptstadt gemeint. Das Ziel ist es, ein möglichst vielfältiges Wohnungsangebot bereitzustellen, das allen Einkommensgruppen zugutekommt. Hierbei sollen nicht bestimmte Quartiere gefördert, sondern attraktiver Wohnraum in allen Stadtteilen geschaffen werden.

Die „Münchner Mischung“ zeichnet sich dadurch aus, dass sie verschiedene Förderprogramme umfasst, mit denen im Bestand Belegungsrechte gesichert und Flächenpotenziale aktiviert werden sollen. Ein großes Ziel besteht darin, den Verlust von bezahlbarem Wohnraum im Bestand zu verhindern. Dies soll dadurch geschehen, dass Belegungsrechte gekauft sowie Erhaltungs- und Zweckentfremdungssatzungen festgelegt werden. Außerdem hat der Stadtrat in vielen Fällen ein Vorkaufsrecht und kann somit verschiedene Hebel einsetzen, um bezahlbaren Wohnraum zu erhalten.

Zukunft Wohnen in München – Wohnraum für bestimmte Zielgruppen schaffen

Das erste von vier Handlungsfeldern von“Wohnen in München VII“ besteht darin, zielgruppengerechtes Wohnen zu fördern. Es ist nicht erstrebenswert, dass nur eine bestimmte Gruppe von Menschen in München lebt. Stattdessen soll für eine größtmögliche Vielfalt gesorgt werden. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, bestimmte Gruppen gezielt zu fördern und zu unterstützen. Beispielsweise einkommensschwache Haushalte, Familien, ältere Menschen, junge Erwachsene, gesundheitlich eingeschränkte Menschen und einige mehr brauchen spezielle Hilfe.

Der Stadtrat hat sich vorgenommen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, der sich speziell an einzelne Gruppen richtet. So kann beispielsweise Wohnraum für ältere Menschen oder Familien geschaffen werden. Hierfür gibt es ganz unterschiedliche Förderprogramme wie EOF, MM, KMB und PMB. Hierbei arbeitet der Stadtrat eng mit dem Werkswohnungsbau und den Genossenschaften zusammen und unterstützt junges Wohnen und Seniorenwohnen in der Stadt.

Förderprogramme der Stadt für den Neubau

Der Neubau nimmt beim Konzept es Münchner Stadtrats für die Zukuft des Wohnens in München eine wichtige Rolle ein. Es ist erforderlich, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, um der großen Nachfrage gerecht zu werden. Hierfür stehen ganz unterschiedliche Förderprogramme zur Verfügung. Die „Einkommensorientierte Förderung“ (EOF) und das „Münchner Modell“ wollen Menschen mit überschaubarem Einkommen helfen, sich das Wohnen und Leben in München weiter leisten zu können.

Weitere Programme in München unterstützen die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ebenfalls. Hierzu gehören der konzeptionelle Mietwohnungsbau (KMB), die sozialgerechte Bodennutzung (SoBoN) und der preisgedämpfte Mietwohnungsbau (PMB). Hierbei sieht sich der Stadtrat angesichts der hohen Inflation, dem Fehlen von Fachkräften und weiterer Schwierigkeiten mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Trotzdem soll das bisherige Niveau der Zielzahlen gehalten oder sogar gesteigert werden. Das betrifft alle Förderprogramme, weswegen für WiM VII deutlich mehr Geld zur Verfügung steht als bisher.

Zukunft Wohnen in München funktioniert nur mit Bestandsbauten

Es ist utopisch zu glauben, so viele Neubauten schaffen zu können, dass die hohe Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in München gedeckt werden kann. Deswegen fokussieren sich die Förderungen nicht nur auf den Neubau, sondern auch auf die Bestandssicherung. Der Stadtrat ergreift alle ihm zur Verfügung stehenden Maßnahmen, um bestehenden Wohnraum zu sichern und zu schützen.

Zu diesem Zweck werden beispielsweise Erhaltungssatzungsgebiete festgelegt und Vorkaufsrechte in Anspruch genommen, wo dies möglich ist. Ebenso nutzt der Stadtrat Baurechtspotentiale aus und bemüht sich um eine Bindung und Verlängerung von Bestandswohnungen. Auch der Ankauf von Belegrechten dient dazu, bestehenden Wohnraum zu sichern und verfügbar zu halten.

Bauen und Klimaschutz gehen Hand in Hand

„Wohnen in München VII“ beschäftigt sich aber nicht nur mit bezahlbarem Wohnen, sondern fokussiert sich zusätzlich auf den Klimaschutz. Das bedeutet, dass Neubauten hohen ökologischen Standards entsprechen müssen und dass die Bauten im Bestand so modernisiert werden, dass sie einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Das betrifft klimaneutrale und klimaresiliente Quartiere im gesamten Stadtgebiet.

Bei Bauvorhaben soll verstärkt auf innovative Baumaterialien gesetzt werden, um nicht von den knappen Ressourcen am Markt und den hohen Preisen abhängig zu sein. Hierfür ist es erforderlich, eine gute Balance aus energetischer Sanierung und Wohnraumschaffung zu erreichen und angemessen auf den Klimanotstand und die Energiekrise zu reagieren. Das ist beispielsweise durch serielles Bauen und Sanieren möglich.

Mit dem „Qualitäts- und Nachhaltigkeitsbonus“ sollen Projekte gefördert werden, die hohen Energiestandards erfüllen und sich an Nachhaltigkeitskonzepten orientieren. Außerdem werden neue Wohnformen und Grundrisstypen im Rahmen von Wohnlaboren ausprobiert und Maßnahmen für barrierefreies und rollstuhlgerechtes Wohnen ergriffen. All dies soll sowohl den Bewohnern der Stadt als auch der Umwelt zugutekommen

Fazit Wohnen in München bis 2028

Die prekäre Situation am Münchner Wohnungsmarkt macht ein aktives Handeln des Stadtrats erforderlich. Dieser hat mit „Wohnen in München VII“ nun ein Programm fortgeschrieben, das seit über drei Jahrzehnten den bezahlbaren Wohnraum in der Stadt schützen und ausbauen soll. Angesichts der großen Herausforderung und der schwierigen Situation am Markt erhält das Programm mehr als doppelt soviel Budget wie bisher. Ob sich die vier Handlungsfelder damit erfolgreich bearbeiten und die selbstgesetzten Zielzahlen erreichen lassen, muss sich zeigen.

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