Umfrage von Vermietern in Deutschland – Teil II

Umfrage unter Vermietern

Inhalt:

Privatvermieter stellen Deutschlandweit die größte Gruppe der Vermieter. Doch wie handeln sie, was bewegt sie? Hierzu wird monatlich eine Umfrage von Vermietern in Deutschland durch ein großes Immobilienportal durchgeführt, teils mit spannenden Ergebnissen. Wir haben unsere eigenen Gedanken und Anregungen zu den Antworten verfasst. Denn im Resümee gibt es wohl nur eine Ursache für viele der Herausforderungen des täglichen Vermieterdaseins.

Wussten Sie, dass 35 Prozent der privaten Vermieter Probleme mit der Zahlungsmoral ihrer Mieter haben und 37 Prozent bereits einen Rechtsstreit mit dem Nachbarn vor Gericht ausfochten mussten? Zu diesen, und anderen Ergebnissen kam eine nicht repräsentative, aber doch interessante Umfrage.

Umfrage von Vermietern in Deutschland

Bei den monatlichen Umfragen des Internetportals Immobilienscout24 geben circa 500 bis 1500 Vermieter Antworten, die unsererseits gewisse Rückschlüsse zulassen. Wie im ersten Teil bereits geschehen kommentieren wir die Ergebnisse und ziehen ein Resümee. Also weiter geht’s:

Weiterer Immobilienkauf noch lohnenswert?

Gerade in der aktuell angespannten Situation des Deutschen Immobilienmarktes ist die Frage, ob private Vermieter weitere Immobilien erwerben wollen, eine gute Frage. Immerhin denken 56 Prozent der 917 Antwortwilligen über eine Erweiterung ihres Portfolios nach, 25 Prozent wollen sogar definitiv neue und vermietbare Objekte erwerben. Immerhin 31 Prozent der im Juni 2018 Befragten sind mit ihrem aktuellen Portfolio zufrieden und nur 13 Prozent wollen sich von einigen Objekten trennen.

Kommentar: Selbst in Zeiten von teils explodierenden Immobilienpreisen ist das Interesse an zusätzlichen Vermietimmobilien unter den Privatvermietern groß. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Zum einen haben die derzeitigen Vermieter genügend Kapital um dieses in Neukäufe zu investieren. Zum anderen bietet der Markt noch ausreichende Chancen, gerade in den kleineren Städten und prosperierenden Lagen. Und Drittens stimmen die Rahmenbedingungen noch, durch Niedrigzinsen beflügelt und doch eher unwirksame Einschüchterungsversuche der Politik.

Der Weg zum Immobilieneigentümer

Oft wird gemunkelt, dass der Großteil der Immobilieneigentümer durch ein Erbe zu eben diesem wurde. Doch das scheint schlichtweg falsch zu sein. Die Nutzer des Internetportales wurden gefragt, wie sie zu ihrem Immobilienbesitz kamen. Im Mai 2018 gaben nur neun Prozent der Nutzer an die Immobilie geerbt zu haben und fünf Prozent wurde die Immobilie als Schenkung dargeboten. Sage und schreibe 86 Prozent haben sich die Immobilie zur Vermietung selbst gekauft.
Dieses Ergebnis lassen wir einfach unkommentiert stehen.

Doch bevor wir uns mit der letzten Umfrage und damit auch den letzten Antworten befassen, wollen wir kurz resümieren:
Bei fast allen Umfragen unter den Nutzern, hier meistens private Vermieter, musste sich ein Drittel mit dem Nachbarn vor Gericht streiten oder ein Drittel der Befragten hatte bis dato große Schwierigkeiten mit der Zahlungsmoral der Mieter.

Bedenkt man dabei, dass 63 Prozent der befragten Privatvermieter ihre Immobilie alleine und ohne Hausverwaltungskompetenz verwalten, lassen sich die Ursachen für die alltäglichen Herausforderungen schnell ausmachen. Es fehlt schlichtweg an Kompetenz, sowohl im juristischen, als auch im alltäglichen Umgang mit der Mieterschaft. Und das ist absolut nachvollziehbar, ob der Komplexität, die das Immobilienrecht, im Besonderen das Mietrecht, so mit sich bringt.

Privatvermieter, diese Erfahrung machen wir immer wieder, denken tatsächlich, dass die professionelle Begleitung und der kompetente Umgang mit vermieteten Immobilien Unsummen an Geldern vertilgt. Doch das ist eine hartnäckige Meinung, die keinesfalls den Fakten entspricht. Zwar sind die Kosten für eine Hausverwaltung nicht auf die Mieter umlegbar, aber umso sinnvoller investiert, wenn man sich die letzte Umfrage unter den Privatvermietern anschaut.
63 Prozent bestätigen gerichtliche Auseinandersetzungen mit Mietern
Diese Zahl, die eine Umfrage im April 2018 ergab, ist dann doch irgendwie erschreckend. Von den 1.444 befragten privaten Vermieter trafen sich 63 Prozent mit dem Mieter vor Gericht wieder, ob all des Streitpotentiales, was es zwischen beiden Parteien so geben kann.

Kommentar: Wer nun glaubt, dass die anderen 37 Prozent gar keine Streitereien mit Ihrer Mieterschaft ausfechten mussten, liegt hier wohl falsch. Denn es wurde klar nach einer gerichtlichen Auseinandersetzung gefragt. Eine nähere Auskunft, welche außergerichtlichen Wege, durch Anwälte begleitet, viele Privatvermieter tagtäglich gehen müssen, lässt die Umfrage nicht zu. Aber man kann sie sich denken.

Im Kern bleiben wir bei unserer Meinung

Wer sich als Privatvermieter heutzutage noch zutraut eine vermietete Immobilie rechtssicher alleine zu verwalten – Chapeau. Aus unseren Gesprächen mit Hausverwaltern und Experten wissen wir nicht nur um die Herausforderungen im Alltag eines Vermieters, sondern auch um die Fallstricke, die einem schnell in den finanziellen Ruin bringen können. Und damit meinen wir nicht den Privatvermieter der kleinen Souterrainwohnung im selbstgenutzten Einfamilienhaus, dass von Mietnomaden heimgesucht wurde. Wir meinen all die kleinen und großen Hürden im Mietrecht, die Vermieter beachten müssen. Da lohnt sich immer ein Erstgespräch mit einem regional ansässigen Fachmann. Sie werden staunen in welchen Bereichen die Damen und Herren des Immobilienfachs für eine nachhaltige, renditestarke und ruhige Vermietung sorgen können. Also worauf warten Sie noch?

Foto:(c) mcmurryjulie/pixabay.com

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