Studie: Wertverlust durch Windräder?

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Es gibt viele Kritiker von Windrädern. Diese führen zahlreiche Argumente gegen den Bau an. Unter anderem behaupten sie, dass ein Windrad in der Nähe einer Immobilie zu einem merklichen Wertverlust führen würde, was unter anderem auf die eingeschränkte Sicht und eine eventuelle Ruhestörung zurückzuführen sei. Eine Studie hat über zwei Jahrzehnte hinweg geprüft, ob diese Argumente stichhaltig sind, und die Ergebnisse nun veröffentlicht.

Studie untersucht die Auswirkungen von Windrädern auf die Immobilienpreise

Im Rahmen der Studie wurden verschiedene Regionen in den USA unter die Lupe genommen und geprüft, wie sich die Preise von Immobilien entwickelt haben, die sich in der Nähe von Windrädern befinden. Zwischen 1997 und 2020 wurden hierbei insgesamt 60.000 Turbinen in den Blick genommen. Das Ergebnis der Studie ist, dass Windräder nur einen äußerst geringfügigen Wertverlust nach sich ziehen.

Auf die Distanz kommt es an

Befindet sich eine Windkraftanlage in unmittelbarer Nähe zu einer Immobilie, wurden im Durchschnitt 8% Wertverlust festgestellt. Je weiter sich ein Windrad jedoch von den untersuchten Immobilien befand, desto geringer fiel der Wertverlust aus. Das ist den Forschern zufolge auf das kognitive Modell zurückzuführen, nach dem sich Menschen an Veränderungen in ihrer Lebensumfeld mit der Zeit anpassen.

Durchschnittlich wurden bei Windkraftanlagen, die sich in einem Umkreis von 10 km zu den jeweiligen Immobilien befanden, Wertverluste von einem Prozent festgestellt. Allerdings war dieser Effekt nur in den ersten drei Jahren nach der Installation festzustellen und ging dann wieder zurück. Nach dem Untersuchungszeitraum von 23 Jahren war kein nennenswerter Wertverlust mehr festzustellen.

Immer wieder wird erfolgreich gegen Windräder geklagt

Inwiefern sich die Studienergebnisse auf den erfolgreichen Bau von Windkraftanlagen auswirken werden, muss sich erst noch zeigen. Aktuell ist es jedenfalls so, dass häufig erfolgreich gegen den Bau solcher Anlagen geklagt wird. Gründe hierfür sind niederfrequente Geräusche, Schatten, Flackern und eben ein Wertverlust. Ein typisches Beispiel hierfür ist eine Wind Offshore-Anlage, die in Cape Cod in Massachusetts gebaut werden sollte.

Das Projekt wurde 2001 geplant und 2017 nach langen juristischen Streitereien endgültig verhindert. Das war vermutlich darauf zurückzuführen, dass die Kennedy Familie und der Multimilliardär William Koch gegen das Projekte waren. Sie hatten vermutlich Sorge, weil sich die 170 geplanten Turbinen in Sichtweise ihre Immobilien befunden hätten.

Der Widerstand gegen Windkraftanlagen ist allerdings nicht auf die USA beschränkt. Im bayerischen Altöttinger Forst soll Bayerns größter Windpark entstehen. Die Bürgerinitiative Gegenwind kämpft jedoch mit aller Macht gegen dieses Vorhaben. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger bemüht sich um eine Lösung in dem Streit, da der Windpark zur Erreichung der Klimaziele benötigt würde. Allerdings erkennt er auch die hohe Verbundenheit der Bevölkerung mit dem Wald an.

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