Die Preise einer Hausverwaltung hängen von vielfältigen Faktoren ab. Um geeignete Dienstleister zu finden, ist es essenziell wichtig, genau zu wissen, was man möchte und welche Leistungen man benötigt. So sind unter anderem die Lage, der Zustand und die Größe einer Immobilie zu beachten und auch das Leistungsspektrum und die Erfahrungen einer Hausverwaltung sind von Bedeutung. Zu unterscheiden ist zwischen einer WEG-Verwaltung und einer Mietverwaltung, wobei das Wohnungseigentumsgesetz Verwaltern und Eigentümern große Möglichkeiten zum Verhandeln lässt.
Wenn Eigentümer auf der Suche nach Unterstützung für die Organisation ihrer Immobilie sind, spielen die Preise einer Hausverwaltung eine entscheidende Rolle. Diese hängen unter anderem davon ab, wo sich die Immobilie befindet, welche Verwaltungsart gewählt wird und wie komplex die jeweiligen Aufgaben sind. Dieser Artikel stellt die unterschiedlichen Faktoren vor, die die Preise einer Hausverwaltung beeinflussen, damit Eigentümer die für ihre Entscheidung notwendigen Fakten zur Hand haben.
Für Preise einer Hausverwaltung essenziell: die Lage der Immobilie
Die Lage einer Immobilie hat Einfluss auf die Preise einer Hausverwaltung. Ist ein Gebäude beispielsweise zentral gelegen und für einen Verwalter gut erreichbar, stellt die Verwaltung für diesen einen geringeren Aufwand dar. Entsprechend kann er seine Leistungen günstiger anbieten. Sind jedoch lange Anfahrtswege erforderlich, um eine Immobilie überhaupt zu erreichen, wird ein Verwalter höhere Preise verlangen.
Auf den Immobilienzustand kommt es an
Der Zustand der Immobilie ist für die Preise einer Hausverwaltung ebenfalls relevant. Mit einem Gebäude, das sich in einem schlechten Zustand befindet, ist ein höherer Verwaltungsaufwand verbunden. Beispielsweise muss sich ein Verwalter dann häufiger um Reparaturen und Sanierungsarbeiten kümmern. Diesen Mehraufwand gleicht eine Hausverwaltung durch höhere Preise aus.
Hinweis: Nicht nur ein schlechter Zustand, sondern auch eine hohe Leerstandsquote bedeutet für Verwalter mehr Arbeit und verursacht höhere Kosten.
Die richtige Verwaltungsart wählen
Es gibt unterschiedliche Verwaltungsarten, aus denen Eigentümer wählen können. Typisch sind beispielsweise eine WEG- oder Mietverwaltung. Eine Hausverwaltung für Mietobjekte ist in vielen Fällen günstiger, weil eine Hausverwaltung einen konkreten Ansprechpartner hat und sich nicht mit unterschiedlichen Eigentümern und deren individuellen Interessen und Wünschen auseinandersetzen muss.
Des Weiteren ist eine WEG-Verwaltung häufig teurer, weil der Gesetzgeber hohe Ansprüche an die Qualität der Arbeit eines WEG-Verwalters stellt. Der Rechtsrahmen ist so gesteckt, dass ein solcher Verwalter besonders korrekt vorgehen muss, da jeder Fehler äußerst teuer werden kann, weil Eigentümer eventuell Schadenersatzforderungen stellen können. Ebenso müssen Eigentümerversammlungen korrekt durchgeführt, Beschlüsse rechtskonform herbeigeführt und Protokolle erstellt werden. All dies stellt einen höheren Aufwand als bei einer Mietverwaltung dar.
Die Komplexität der Aufgabe berücksichtigen
Des Weiteren hängen die Preise einer Hausverwaltung davon ab, wie schwierig ein Objekt oder der Umgang mit den jeweiligen Eigentümern ist. Hat ein Gebäude beispielsweise eine große Zahl moderner technischer Anlagen oder ist mit großen Außenanlagen versehen, geht das mit einem höheren Verwaltungsaufwand einher. Entsprechend verlangen die Verwaltungen für ihre Services mehr Geld.
Außerdem stehen einige Eigentümer oder deren Mieter im Ruf, schwierig zu sein, weil sie beispielsweise viele Nachfragen stellen oder besondere Anforderungen an eine Verwaltung haben. Geht hiermit ein höherer Aufwand bei der Arbeit einher, verlangen viele Verwaltungen mehr Geld. Ebenso kann es zu rechtlichen Streitigkeiten mit Bauträgern oder einer früheren Hausverwaltung kommen. Dies wirkt ebenfalls wenig attraktiv und führt dazu, dass die jeweiligen Dienstleister höhere Preise verlangen.
Die Anzahl der Wohneinheiten
Ein weiterer Faktor, der die Preise einer Hausverwaltung beeinflusst, ist die Anzahl der Wohneinheiten. Je mehr Einheiten parallel verwaltet werden, desto niedriger fallen üblicherweise die Kosten pro Wohneinheit aus. Kleine Eigentümergemeinschaften müssen folglich mit höheren Preisen rechnen als große. Da es einen relativ großen Wettbewerb am Markt gibt und sich Hausverwaltungen gegen andere Verwalter durchsetzen müssen, bieten sie ab einer bestimmten Anzahl an Wohneinheiten häufig günstigere Preise an.
Es gibt unterschiedlich große Hausverwaltungen
Wenn Eigentümer auf der Suche nach einer Hausverwaltung sind, sollten sie sich deren Größe vor Augen führen. Die Belastungen, mit denen sich Hausverwalter konfrontiert sehen, sind bei nahezu allen Verwaltungen vergleichbar. Häufig ist es deswegen so, dass große Verwaltungen, die viele Verwalter haben und einen hohen Erfahrungsschatz mitbringen, häufig besonders attraktive Preise anbieten. Andersherum sind solche großen Hausverwaltungen üblicherweise nicht daran interessiert, kleine Objekte zu übernehmen, weswegen sie hier höhere Preise verlangen.
Besonders günstige Konditionen bekommen Eigentümer üblicherweise bei ausgesprochen kleinen oder neu gegründeten Hausverwaltungen. Diese müssen sich erst am Markt etablieren und bemühen sich stark darum, eine hohe Auslastung zu erzielen. Deswegen sind sie bereit, ihre Dienste deutlich günstiger als ihre Wettbewerber anzubieten. Für die Eigentümer ist dies ein wirtschaftlicher Vorteil, bedeutet allerdings auch, dass die jeweilige Verwaltung über deutlich weniger Erfahrung verfügt.
Die gewünschten Leistungen
Bei einer WEG-Verwaltung haben Eigentümer und Verwalter die Möglichkeit, die Konditionen relativ frei auszuhandeln. Sie müssen sich allerdings an die §§ 27 und 28 WEG halten. Üblicherweise ist es so, dass Eigentümer die verschiedenen Leistungen modular auswählen und ihren individuellen Bedarf somit perfekt decken. Die Preise der Hausverwaltung lassen sich so passgenau kalkulieren und man zahlt nur für das, was man tatsächlich in Anspruch nimmt.
Mit steigenden Wünschen wachsen die Kosten. Neben den Grundleistungen ist es möglich, verschiedene Zusatzleistungen zu buchen. So wünschen einige Eigentümer beispielsweise mehrere Objektbegehungen pro Jahr oder halbjährliche Eigentümerversammlungen. Ebenso kann es wichtig sein, Protokolle der Eigentümerversammlung nicht nur digital, sondern auch per Post zu bekommen und einen Online-Zugang der Hausverwaltung zu erhalten. Hiermit gehen dann entsprechend höhere Kosten einher.
Hinweis: Jede Zusatzleistung muss zwingend in den Verwaltervertrag aufgenommen werden. Üblicherweise werden sie separat von der Bezahlung für die Grundleistungen abgerechnet. Es gibt jedoch auch Verwaltungen, bei denen solche Zusatzleistungen mit dem Verwalterhonorar bereits vollständig bezahlt sind.
Regionale Besonderheiten berücksichtigen
Es gibt einige regionale Unterschiede, die Einfluss auf die Preise einer Hausverwaltung nehmen. In Ballungszentren sind die Lebenshaltungskosten oft deutlich höher als in ländlichen Regionen oder strukturschwachen Gemeinden. Das bedeutet, dass die Hausverwaltung selbst mit Mieten und Lebenshaltungskosten in Großstädten stärker belastet ist und besonders gut kalkulieren muss, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Entsprechend verlangt sie häufig höhere Kosten für ihre Leistungen. Demgegenüber sind in ländlichen Gebieten die Verwaltungskosten häufig geringer, weil auch die Kosten, die die Verwaltung zu tragen hat, niedriger ausfallen.
Beispiele für solche regionalen Unterschiede sind etwa München und Frankfurt am Main, wo die Verwaltungskosten recht hoch ausfallen, während sie beispielsweise in der Uckermark oder im Emsland recht niedrig sind. Auf der Suche nach einer geeigneten Hausverwaltung sollten sich Eigentümer an den Kauf- und Mietpreisen ihrer Region orientieren, weil diese einen guten Eindruck davon vermitteln, wie hoch die Kosten der Verwaltung sein werden.
Die verfügbaren Kapazitäten
Nicht zuletzt spielen die Kapazitäten der Hausverwaltung bei der Preiskalkulation eine wichtige Rolle. Wenn ein Dienstleister regelmäßig Anfragen erhält und aus einer Vielzahl an Aufträgen auswählen kann, verlangt er höhere Preise, als wenn er auf jede Verwaltung angewiesen ist. Wer also eine etablierte Hausverwaltung mit viel Erfahrung sucht, muss aufgrund der hohen Marktnachfrage vermutlich mit höheren Preisen rechnen.
Fazit: Eine Hausverwaltung sorgfältig auswählen
Da viele Faktoren die Preise einer Hausverwaltung beeinflussen, ist es wichtig, sich genügend Zeit für die Auswahl zu nehmen. So stellen Eigentümer sicher, dass sie genau die Leistungen erhalten, die sie brauchen und die für ihre jeweilige Immobilie geeignet sind. Zudem ist es empfehlenswert, möglichst viele Anbieter in den Blick zu nehmen und einander gegenüberzustellen. So lässt sich ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis erkennen und es fällt leicht, einen geeigneten Dienstleister auszuwählen.
Artikelbild von Freepiks
