Insgesamt sinken Berlins Immobilienpreise zwar, allerdings gibt es teils große Preisunterschiede. Ausschlaggebend hierfür ist nicht zuletzt die Verkehrsinfrastruktur vor Ort. So sind Wohnungen innerhalb des S-Bahnrings beispielsweise deutlich teurer als solche außerhalb. Wer auf der Suche nach einer geeigneten Eigentumswohnung ist, sollte sich daher am ÖPNV-Netz Berlins orientieren und sich einen Überblick über die teuersten und günstigsten Lagen verschaffen.
Bei der Suche nach einer Eigentumswohnung sind vor allem drei Kriterien relevant: Lage, Lage und Lage. Zwei identische Wohnungen können große Preisunterschiede aufweisen, wenn eine davon eine gute Verkehrsinfrastruktur aufweist und die andere eine nur mäßige Anbindung an den ÖPNV hat. Dieser Beitrag veranschaulicht, welchen Einfluss die Verkehrsinfrastruktur auf Berlins Immobilienpreise hat und stellt die teuersten und günstigsten Lagen in Berlin vor.
Der Einfluss des ÖPNV auf Berlins Immobilienpreise
Berlins Immobilienmarkt ist längst zur Handelsware avanciert. Dabei spielen neben den harten Fakten, wie Zustand, Größe und Aufteilung natürlich die Lage die wesentliche Rolle. Haben die Nähe zur Verkehrsinfrastruktur dabei Auswirkungen auf die Immobilienpreise?
Wie hoch der Quadratmeterpreis einer Eigentumswohnung ist, hängt unter anderem davon ab, wie gut sie an den ÖPNV der Hauptstadt angeschlossen ist. Die Berliner Ringbahn ist eine Bahnstrecke, die als Ring angelegt ist und die Innenstadt von den äußeren Bereichen abgrenzt. Grundsätzlich ist es so, dass Wohnungen, die sich innerhalb des Rings befinden, deutlich teurer sind als solche, die außerhalb liegen. Innerhalb einer kurzen Distanz können so Preisunterschiede von bis zu 1.800 € pro Quadratmeter anfallen.
Doch nicht nur die das Liniennetz der S-Bahn hat Einfluss auf die Immobilienpreise, sondern auch die Anbindung an das U-Bahn-Netz ist wichtig. Besonders beliebt sind beispielsweise Wohnungen, die an den Haltestellen der U2 liegen. Diese Bahnstrecke zieht sich von Pankow nach Ruhleben und es wird deutlich, dass die Wohnungen an Stationen, die innerhalb des S-Bahnrings liegen, deutlich teurer sind als diejenigen, die sich außerhalb befinden. Trotzdem sind die Wohnungen an der U-Bahn immer noch teurer als solche, bei denen sich kein ÖPNV in unmittelbarer Nähe befindet.
Das Preisniveau in Berlin variiert teils stark
Abhängig davon, wo sich eine Eigentumswohnung befindet, schwanken Berlins Immobilienpreise teilweise erheblich. Am deutlichsten wird das an den Haltestellen der U2. In Prenzlauer Berg kosten Wohnungen an der Haltestelle Eberswalderstraße durchschnittlich 6.557 € pro Quadratmeter. Wer hingegen zwei Stationen weiter in den Norden fährt und nach einer Wohnung an der Haltestelle Vinetastraße in Pankow sucht, muss nur noch 4.681 € pro Quadratmeter bezahlen.
Achtung: Das Verlassen des S-Bahnrings reduziert die Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen an mehreren Stellen um knapp ein Drittel.
Ein ebenfalls recht teures Pflaster ist Berlin Schöneberg. Rund um die Yorckstraße muss mit Preisen von 5.540 € pro Quadratmeter gerechnet werden. Am südlichen Ende des S-Bahn Rings, am S-Bahnhof Südkreuz, kosten Wohnungen nur noch 5.093 € pro Quadratmeter. Die nächste S-Bahn-Station ist Priesterweg, die ebenfalls zur S2 gehört und in Schöneberg liegt. Da sie sich allerdings außerhalb des Rings befindet, fallen nur noch 4.385 € pro Quadratmeter an.
Die teuersten und günstigsten Lagen bei Berlins Immobilienpreisen
Berlins Immobilienpreise sind im Bezirk Mitte am höchsten. Wer eine Wohnung in der Nähe des U-Bahnhofs Unter den Linden kaufen möchte, muss 8.514 € pro Quadratmeter investieren. In Mitte insgesamt fallen üblicherweise mehr als 7.000 € pro Quadratmeter an. Der Bezirk gehört somit zu den teuersten Lagen Berlins. Neben dem U-Bahnhof Unter den Linden sind vor allem der S-Bahnhof Friedrichstraße mit 7.339 € pro Quadratmeter, der U-Bahnhof Brandenburger Tor mit 7.333 € pro Quadratmeter und der S-Bahnhof Hackescher Markt mit 7.302 € pro Quadratmeter am teuersten.
Die teuersten Wohnungen an einer U-Bahnlinie liegen an der U1/U3 und an der U2. Die U1 fährt von der Warschauer Straße, wo Wohnungen durchschnittlich 5.527 € pro Quadratmeter kosten, über die Möckernbrücke mit einem Preis von 6.155 € pro Quadratmeter zum Wittenbergplatz, wo Wohnungen durchschnittlich 6.059 € pro Quadratmeter kosten. Die U2 startet in Pankow, durchquert den Prenzlauer Berg und fährt bis nach Ruhleben. Am Potsdamer Platz kosten Wohnungen durchschnittlich 6.995 € pro Quadratmeter und in Ruhleben nur noch 4.514 € pro Quadratmeter.
Erstaunlich an der U3 ist, dass die Wohnungen auch außerhalb des S-Bahnrings ausgesprochen teuer sind. Am U-Bahnhof Krumme Lanke kosten Wohnungen durchschnittlich 5.978 € pro Quadratmeter und an den Haltestellen Dahlem-Dorf beziehungsweise Freie Universität 7.432 € beziehungsweise 7.336 € pro Quadratmeter. Das liegt vor allem daran, dass gerade Dahlem ein Villenviertel zu bieten hat und als besonders ansprechend und luxuriös gilt.
Wer in Berlin günstige Eigentumswohnungen haben will, sollte sich in Richtung Bernau orientieren. Hier endet die S2 und Wohnungen sind für durchschnittlich 2.600 € pro Quadratmeter zu haben. Abhängig davon, wie gut das Berliner S-Bahn Netz, das bis ins Brandenburger Umland reicht, erreichbar ist, sind Berlins Immobilienpreise an dieser Stelle höher oder niedriger.
Fazit: Berlins Immobilienpreise – die Lage unbedingt berücksichtigen
Wie in allen Städten spielt auch in Berlin die Lage bei den Immobilienpreisen eine immense Rolle. Hier kommt allerdings noch der Einfluss des ÖPNV hinzu. Wer eine besonders günstige Wohnung sucht, sollte sich außerhalb des S-Bahnrings umschauen. Innerhalb des Rings sind die Wohnungen hervorragend gelegen und haben eine exzellente Anbindung an S-Bahn und U-Bahn. Entsprechend fallen hier deutlich höhere Kaufpreise an.