Die Entwicklungen am Duisburger Wohnungs- und Immobilienmarkt sind sowohl für Mieter als auch für Vermieter und Hausverwaltungen interessant. Wichtige Informationen aus diesem Bereich liefern unter anderem der Wohnungsmarktbericht, der Mietspiegel und die Leerstandsanalysen. Für ein umfassendes Bild ist es zudem wichtig, Duisburg als Stadt zu verstehen, die Kaufpreise für Wohnungen und Häuser in den Blick zu nehmen und zu prüfen, welche zukunftsorientierten Bauprojekte die Stadt in Angriff nimmt.
Duisburg hat sich vor allem als wichtiger Wirtschaftsstandort Deutschlands einen Namen gemacht. Unter anderem die Stahlindustrie und der Binnenhafen vor Ort haben diese Entwicklung begünstigt. Heute ist Duisburg als Wohnort stark nachgefragt, was sich unter anderem an den Mietpreisen sowie an den Kosten für Wohnungen und Häuser zeigt. Entsprechend ergreift die Stadt verschiedene Maßnahmen, um sich auf diese Entwicklung vorzubereiten und bezahlbares Wohnen weiterhin zu ermöglichen. Die wichtigsten Informationen rund um die Stadt sowie ihre Miet- und Immobilienpreise liefert dieser Artikel.
Das zeichnet Duisburg als Stadt aus
Duisburg ist, ähnlich wie Essen oder Gelsenkirchen eine Stadt mit klassischem Ruhrpot-Charme in Nordrhein-Westfalen. Hier leben auf einer Fläche von 232,8 km² etwas mehr als 500.000 Menschen, eine Zahl, die seit dem Jahr 2000 relativ konstant ist, aber deutlich unter den 591.635 Einwohnern aus dem Jahr 1975 liegt. Die Menschen schätzen unter anderem die Freizeit- und Kulturangebote, zu denen etwa der Landschaftspark Duisburg-Nord, der Zoo Duisburg sowie die begehbare Achterbahn-Skulptur Tiger & Turtle gehören.
Wirtschaftlich war Duisburg viele Jahrzehnte lang von der Stahlindustrie und der Kohleproduktion geprägt. Zudem hat die Logistik schon immer eine große Rolle für die Stadt gespielt. Das liegt unter anderem am Binnenhafen „Duisburger Hafen – duisport“, der unter anderem Verbindungen zu China ermöglicht. Die gute wirtschaftliche Situation ist zudem auf eine breit aufgestellte Infrastruktur zurückzuführen. So liegt Duisburg an der Mündung der Ruhr in den Rhein sowie an den Autobahnen A3, A40 und A59. Der Schienenverkehr und die Binnenschifffahrt haben eine hohe Relevanz und die Nähe zum Ruhrgebiet erweist sich ebenfalls als positiv für die Stadt. Allerdings findet aktuell ein erheblicher Strukturwandel statt, sodass sich die ehemalige Industriestadt zum Logistik- und Dienstleistungsstandort weiterentwickelt.
Mit diesen Mietpreisen ist in Duisburg zu rechnen
Die Mieten am Duisburger Wohnungsmarkt sind im Vergleich zu denjenigen in Berlin, Hamburg und München noch äußerst moderat, allerdings ist auch hier ein klarer Anstieg festzustellen. Das ist unter anderem auf die zentrale Lage Duisburgs in der Nähe von Köln, Düsseldorf und dem Ruhrgebiet zurückzuführen. Die Stadt wird für immer mehr Menschen als Alternative zu den teils teuren Düsseldorfer Wohnungen interessant. Dafür sind die Anstiege bei den Mieten allerdings noch vergleichsweise moderat.
Wer eine Neubauwohnung in Duisburg beziehen möchte, muss mit durchschnittlich 11 € pro Quadratmeter rechnen. Das ist ein Anstieg um 3 € pro Quadratmeter seit 2017. Spitzenwerte liegen bei 13,70 € pro Quadratmeter. Bei den Wiedervermietungspreisen sieht die Situation etwas anders aus. Hier muss mit durchschnittlich 7 € pro Quadratmeter gerechnet werden, was gerade einmal ein Anstieg um einen Euro pro Quadratmeter seit 2017 ist. Der Spitzenwert liegt bei 10 € pro Quadratmeter.
Für Vermieter sind vor allem Bestandswohnungen interessant. Mit diesen wird in Duisburg eine Mietrendite von durchschnittlich 5% erreicht, was eine relativ konstante Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren ist. Bei Neubauwohnungen wird hingegen eine Durchschnittsrendite von 3,5% erzielt. Auch hier sind die Renditen angestiegen, allerdings müssen weitere Maßnahmen ergriffen werden, um den Neubau in Duisburg weiter attraktiv zu gestalten.
Kosten für Wohnungen und Häuser vor Ort
Bei den Kaufpreisen für Immobilien sind ebenfalls Anstiege festzustellen. Aktuell müssen durchschnittlich 3.700 € pro Quadratmeter gezahlt werden um Wohnraum in Duisburg zu erhalten. In besonders nachgefragten Regionen wie der Altstadt, Neudorf oder dem südlichen Stadtgebiet mit Wedau und Bissingheim werden teilweise sogar Spitzenwerte von 4.300 € pro Quadratmeter erzielt.
Im Bereich der Kaufimmobilien ist ein grundsätzlich umgekehrter Trend wie bei den Mietpreisen festzustellen. Hier sind die Preise für Neubauwohnungen in 2023 um 2,8% gestiegen, wohingegen bei den Bestandswohnungen ein Rückgang um 3,5% auf 2.700 € pro Quadratmeter festzustellen ist. Im gesamten Durchschnitt sind die Preise sogar um 5% heruntergegangen. Das liegt vor allem daran, dass Käufer vermehrt nicht nur den eigentlichen Wert der Immobilie in den Blick nehmen, sondern auch kalkulieren, welche Maßnahmen zum Beispiel für eine energetische Sanierung erforderlich sind.
Zukunftsorientiertes Bauen ist gefragt aber schwierig
In Duisburg ist die Wohnungslage längst nicht so angespannt wie in anderen deutschen Städten wie München oder Berlin, doch auch hier steht eine wachsende Nachfrage einem überschaubaren Angebot gegenüber. In 2023 lag der Wohnflächenbestand bei 19,2 Millionen Quadratmeter, womit Duisburg hinter Dortmund und Essen auf Platz 3 im Ruhrgebiet landet. Allerdings ist festzustellen, dass die Bautätigkeit zurückgeht und Wohnungsneubauprojekte verschoben oder ganz eingestampft werden. Das ist unter anderem auf die Entwicklung bei der Inflation und die Anpassung der Leitzinsen bei den Zentralbanken zurückzuführen.
Aus diesem Grund sucht Duisburg nach weiteren Möglichkeiten, um bezahlbaren Wohnraum sicherzustellen. Eine Möglichkeit bestünde darin, aktiv gegen den Leerstand in der Stadt vorzugehen. In bestimmten Bezirken ist dieser nämlich ausgesprochen hoch. In Walsum stehen beispielsweise 781 Wohnungen leer, in Hamborn 2.089, in Meiderich-Beeck 2.291 und in Mitte 2.941 Wohnungen. Die Stadt hätte somit verschiedene Möglichkeiten, um zusätzlichen Wohnraum zu generieren, wenn gezielt gegen diesen Leerstand vorgegangen würde.