Im Winter durch Wärmebilder Schwachstellen des Baukörpers aufspüren

Wärmeverlust im Winter

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Nichts ist im Winter so wichtig wie Wärme. Das gilt für die Bewohner ebenso, wie für den Baukörper. Die kalte Jahreszeit eignet sich ideal um durch thermografische Wärmebilder Schwachstellen des Baukörpers aufzuspüren. Darüber hinaus geben sie wertvolle Hinweise, ob und wo sich eine energetische Sanierung im kommenden Jahr lohnt.

Wärmeverlust im Winter
Wärmeverlust am Gebäude kontrollieren | Foto: (c) geralt/pixabay.com

Das Thema Heizung im Winter ist stets ein Reizthema zwischen Vermieter und Mieter. Zügige Fenster und Türen, aber auch schlecht isolierte Dächer und Fassaden sind oft die Ursache der Streitfälle. Größenteils sind fehlende Isolierungen des Baukörpers daran schuld. In keiner Jahreszeit ist es idealer Wärmebilder der Immobilie aufzunehmen um diese Schwachstellen aufzuspüren und Lösungsansätze zur Dämmung zu erarbeiten.

Im Winter durch Wärmebilder Schwachstellen erkennen

Wenn es draußen kalt und in den Räumen mollig warm ist sollten Immobilieneigentümer und Vermieter nicht untätig sein. Bei den meisten Immobilien geht Heizwärme verloren und diese Schwachstellen im Baukörper aufzuspüren ist eine Angelegenheit für den Winter.

Zum Teil bemerkt man es durch eine hohe Heizkostenabrechnung, oder durch Schimmelbildungen. Aber auch für eine zukünftige energetische Sanierung im kommenden Jahr können thermische Wärmebilder hilfreich sein. Nur durch sie kann man verbindliche Aussagen treffen, wo ein Baukörper Undichtigkeiten aufweist und teure Wärme verloren geht.

Thermografische Bildaufnahmen bei Immobilien

Mit einer so genannten Thermografiekamera werden Wärmequellen, die für den Menschen unsichtbar sind, in Farbbilder umgewandelt. Dafür sorgen spezielle Sensoren in der Kamera, die bei der Außenablichtung warme Bereiche rot oder orange und kalte Bereiche grün bis blau darstellen.

Sind die meisten Bereiche der Themografie grün oder sogar blau, weicht wenig Wärme aus dem Baukörper und die Immobilie ist gut gegen Kälte gedämmt. Nur leider ist dies selten der Fall und Wärmebilder erzeugen dann einen Aha-Effekt, weil sie verdeutlichen, wo die Wärme verloren geht.

Bei ebenfalls zeitgleich gefertigten Innenaufnahmen mit der Thermokamera sollten die Farben orange, oder besser rot, vorherrschen. Ergo hält sich die Wärme im Baukörper und alles ist dicht. Sind grüne oder sogar baue Bereiche festzustellen, sind die Wände, Decken und Boden schlecht isoliert und die Wärme kann nicht innerhalb der Immobilie gehalten werden. Gerade in diesem Falle sollte man auf Schimmelpilze achten, die bei schlecht gedämmten Bereichen öfter vorkommen.

Tipp: Zusätzlich zum Aufspüren von Undichtigkeiten des Baukörpers ist auf ein korrektes Lüftungsverhalten zu achten, um so die Heizkosten im Rahmen zu halten und Schimmelpilzbildungen vorzubeugen.

Warum ist der Winter die beste Zeit für Wärmebilder?

Das ist logisch. Denn in keiner Jahreszeit ist der Kälteunterscheid zwischen Innen und Außen so groß, wie im Winter. Es ist daher ideal die Wärmebilder bei niedrigen Außentemperaturen aufzunehmen und die Innenräume vorher ordentlich zu beheizen.

Fenster und Türen und alle weiteren Öffnungen sind für eine Kameraaufnahme fest zu verschließen, um auch die Isolierfähigkeiten derer zu testen.

Die Witterungsverhältnisse sind dabei enorm wichtig. Schneefall oder Regen verfälschen die Qualität der Wärmebilder. Ebenso die Sonne, die zu einer Restaufwärmung des Daches und der Wände führen kann. Ideal ist ein regen- und schneefreier Vorabend ab 18:00 Uhr.

Die Kosten für Wärmebildaufnahmen

In erster Line sind die Kosten für Wärmebildaufnahmen abhängig von der Immobilie. Ein alleinstehendes Einfamilienhaus benötigt mindestens vier Außenbilder, von jeder Seite, und einige Innenaufnahmen, je nach Grundriss des Gebäudes.

Für circa 200 Euro erhält man in der Regel vier Außenaufnahmen und eine Kurzauswertung. Sollen auch Innenaufnahmen getätigt werden, was anzuraten ist, kommen schnell 500 Euro zusammen. Bei Mehrfamilienhäusern kann dies schon einen vierstelligen Betrag ergeben.

Tipp: Von Billigangeboten ist abzusehen. Letztlich geht es um die Qualität der Messungen und detaillierten Auswertungen, um im Anschluss mögliche Schwachstellen auch nachhaltig beseitigen zu können.

Wer führt die Thermografie einer Immobilie durch?

In erster Linie zeichnen sich Energieberater für diesen Service verantwortlich. Experten gehen davon aus, dass nur fünf Prozent der Immobilienbesitzer solche Fachleute beauftragen. Aus unserer Sicht erschreckend wenig.

Energieberater sind Immobilienprofis, die eine Immobilie komplex auf seine energetischen Eigenschaften hin überprüfen und auswerten. Darüber hinaus geben sie wertvolle Hinweise, wie man die Betriebskosten klug reduziert. Das schließt das Thema Stromverbrauch ebenso ein, wie das Thema Wärme.

Vor allem vor dem aktuellen Preisanstieg von Heizöl, Gas und Strom sollten Immobilienbesitzer dieses Geld investieren. Dabei addieren sich zu den Wärmebildern nochmals circa 600 Euro für ein Einfamilienhaus hinzu. Doch die Ergebnisse überraschen Immobilienbesitzer häufig und zeigen auf, wo man in den kommenden Jahren viel Geld einsparen kann.

Tipp: Wer sich mit dem Thema energetische Sanierung auseinandersetzen will, sollte vor der Sanierung ein Gutachten eines Energieberaters einholen. Aber auch bei Neubauprojekten liefern diese Fachleute hilfreiche Hinweise, bereits in der Planungsphase.

Kurzum: Wärmebilder sollten unbedingt im Winter aufgenommen werden. Nur in der kalten Jahreszeit liefern diese speziellen Thermobilder hilfreiche Hinweise über Schwachstellen am Baukörper. Mit diesen Ergebnissen lassen sich Immobilien nachhaltig dämmen und isolieren. Dies beugt hohen Heizkosten ebenso vor, wie Schimmelbildung. Wärmebilder sollten von einem Energieberater im Zuge einer komplexen Energieberatung durchgeführt werden. Die einmaligen Kosten sind überschaubar und lohnen sich für jeden Immobilienbesitzer, nicht nur für Vermieter.

Foto: (c) geralt/pixabay.com

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