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Micro-Living – Lösung für Wohnungsmangel in der Stadt?

Micro-Living als Alternative dem Wohnraummangel den Kampf anzusagen

Inhalt:

Immer mehr Menschen zieht es zum Wohnen in die Großstädte. Angesichts einer zunehmenden Weltbevölkerung müssen die Städte somit immer mehr Menschen bei gleichbleibenden Platzangebot Wohnraum bieten. In diesem Zusammenhang spielt das Micro-Living eine wichtige Rolle. Bei diesem Wohnkonzept wird auf geringstem Raum eine optimale Platzausnutzung angestrebt. Das geht mit verschiedenen Vor- und Nachteilen einher.

Wie wird das Wohnen der Zukunft aussehen? Da die Weltbevölkerung wächst, der Wohnraum in Städten und Ballungszentren jedoch endlich ist, müssen neue Wohnformen entwickelt und umgesetzt werden. Besonders in den Metropolen auch in unserem Land wäre es ein Konzept dem Wohnraummangel entgegenzuwirken. Betrachtet man die Tatsache, dass laut einer Studie immer weniger Menschen in immer größeren Wohnungen leben, ist dieser aktuelle Ansatz tiefgreifend, aber langfristig sinnvoll.

Das Micro-Living ist eine Strategie, bei der in kleinen Wohnungen eine größtmögliche Platzausnutzung erzielt wird. Dieser Artikel stellt die Idee hinter dem Micro-Living vor und erklärt, welche Vor- und Nachteile das Konzept mit sich bringt.

Micro-Living: Wohnen neu denken

Das Leben in Großstädten hat nach wie vor einen enormen Reiz, weshalb deutlich mehr Menschen dorthin als von dort wegziehen. Viele sind sogar bereit, ein geringes Platzangebot beim Wohnen hinzunehmen, wenn sie dafür zentral und in der Nähe von Freunden und Familie wohnen können. Um mit der wachsenden Nachfrage nach Wohnraum fertig zu werden, müssen in Ballungszentren daher neue Wohnformen gefunden werden.

Ein beliebtes Konzept ist das sogenannte Micro-Living hierbei ziehen Menschen in Mikrowohnungen, die üblicherweise auf zwei Zimmer lediglich 30 bis 40 Quadratmeter bieten. In einigen Fällen wird eine Wohnung einzeln gemietet, in anderen Situationen ist sie Teil einer Co-Living-Gemeinschaft. In dieser stehen verschiedene Gemeinschaftsräume zur Verfügung, die die unterschiedlichen Bewohner der Mikrowohnungen teilen.

In Japan und Tokio ist das Micro-Living bereits äußerst beliebt. Hier sind die Wohnungen üblicherweise sogar nur 26 Quadratmeter groß. Aber auch in anderen Metropolen wie Berlin, London oder New York wird das Konzept umgesetzt. Hierbei wird darauf geachtet, das vorhandene Platzangebot optimal auszunutzen. So gibt es beispielsweise multifunktionale Bereiche, die für vielfältige Aufgaben genutzt werden können. Zudem werden einige Alltagsaufgaben in die Gemeinschaftsräume ausgelagert, sodass man im privaten Wohnumfeld weniger Platz benötigt.

Für die Mikroappartements werden teilweise eigene Innenausstattungsserien entwickelt und hergestellt. So müssen die Möbel an das überschaubare Platzangebot angepasst werden. Das geschieht dadurch, dass man sie in der Vertikalen anbringt und nur hervorholt, wenn sie tatsächlich gebraucht werden. Ebenso ist es möglich, ein Plattformbett zu wählen, das nachts als Schlafstätte und tagsüber als Schreibtisch fungiert. Außerdem ist es bei Micro-Living wichtig, für möglichst viel Stauraum zu sorgen und zahlreiche Schränke an den Wänden oder sogar der Decke zu montieren.

Das Konzept aus Sicht von Vermietern

Viele Vermieter stehen dem Micro-Living positiv gegenüber. Für sie sind unbefristete Wohnmietverträge unattraktiv, da sie hierdurch unflexibel werden. Andersherum sind sie aber auch nicht an zu kurzen Mietzeiträumen interessiert, da es sonst sehr aufwendig ist, einen Leerstand zu vermeiden. Wenn Mietverträge über drei bis fünf Jahre abgeschlossen werden, ist dies hingegen für Vermieter ideal. Diese Zeit ist überschaubar und garantiert zuverlässige Einnahmen.

Viele Vermieter bemühen sich deshalb darum, Menschen aus dem Ausland für Micro-Living zu gewinnen. Diese sind dann für eine begrenzte Zeit mit einer Aufenthaltserlaubnis in Deutschland, um beispielsweise zu studieren oder an bestimmten Projekten mitzuwirken. Auch für ausländische Fachkräfte ist das Konzept grundsätzlich sinnvoll. In einigen Fällen wenden sich die Vermieter zudem an inländische Berufspendler, die Mikroappartements für eine überschaubare Zeit benötigen.

Hinweis: Vermieter sehen sich einer immer größeren Konkurrenz gegenüber, weswegen sie ihren Mietern einiges bieten müssen. Neben qualitativ hochwertigen Wohnungen in erstklassiger Lage erwarten Mieter oft Zusatzleistungen wie ein Restaurant, ein Fitnessstudio oder Coworking Spaces innerhalb der Co-Living Gemeinschaft.

Diese Zielgruppe wird angesprochen

Grundsätzlich wurde das Mikro-Living für alle konzipiert, die nur ein überschaubares Budget für das Wohnen haben, aber in guter Lage in Städten und Ballungszentren leben wollen. Zudem gibt es Mikroapparetments und Tiny Houses vor allem in Regionen, die attraktive Features zu bieten haben. So sind sie beispielsweise unweit von Stränden und Bergen zu finden.

Die meisten Menschen, die Micro-Living nutzen, geben an, dass für sie eine Wohnung lediglich ein Dach über dem Kopf ist. Ihnen geht es nicht darum, sich in ihrem Wohnumfeld selbst auszudrücken, einen eigenen Wohnstil zu kreieren und sich ein gemütliches Zuhause zu schaffen. Sie verbringen relativ wenig Zeit in den eigenen vier Wänden, sondern nutzen die Vorteile der Stadt oder sind zum Arbeiten unterwegs. Für Familien ist das Wohnkonzept hingegen weniger gut geeignet.

Vor- und Nachteile beim Micro-Living

Mit dem Micro-Living gehen verschiedene Vor- und Nachteile einher. Zu den Vorteilen gehört definitiv der günstige Preis. Man muss nur ein geringes Budget zur Verfügung haben, um sich das Leben in einer Großstadt leisten zu können. Außerdem sind solche Wohnungen ausgesprochen umweltfreundlich. Menschen, die Wert auf einen kleinen ökologischen Fußabdruck legen, fühlen sich hier besonders wohl. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Mikroappartements kaum beheizt werden müssen.

Hinweis: Insgesamt gesehen muss für das Mikro-Living weniger Geld ausgegeben werden, bei den Kosten pro Quadratmeter liegt der Preis allerdings oft höher als bei klassischen Wohnformen.

Zu den Nachteilen zählt hingegen, dass man nur wenig Platz zur Verfügung hat. Man hat somit kaum Freiraum, um das eigene Zuhause zu gestalten und wohnlich zu machen. Man muss daher bereit sein, mit einem geringen Platzangebot zu leben. Ein weiteres Problem ist, dass Micro-Living noch nicht weit verbreitet ist. In einigen Metropolen ist es anzutreffen, aber beispielsweise in Deutschland ist es noch nicht überall verfügbar. Aktuell ist es deswegen so, dass die Nachfrage deutlich größer als das Angebot ist.

Das sollten Bewohner berücksichtigen

Es gibt verschiedene Aspekte, die berücksichtigt werden müssen, bevor man in ein Mikroapartment einzieht. So sollte man sich den eigenen Platzbedarf bewusst machen und prüfen, ob eine Wohnung diesem gerecht wird. Außerdem sollte die jeweilige Wohnung gut isoliert sein, damit man sie leicht heizen kann, ohne das hohe Nebenkosten anfallen. Auch natürliches Licht sollte in ausreichender Menge vorhanden sein.

Es ist entscheidend, dass die Kosten für das Micro-Living von Anfang an transparent sind. Diese betreffen nicht nur die Miete sondern auch die Nebenkosten. Selbst wenn der Wunsch, in einer Metropole zu leben, riesig ist, dürfen die Wohnkosten das eigene Budget nicht übersteigen. Nicht zuletzt ist es wichtig, eine Wohnungsbesichtigung mitzumachen, um sicherzustellen, dass das Mikroappartement in einem guten Zustand ist und den eigenen Wünschen gerecht wird.

Das Leben in Großstädten verändert sich

Der Micro-Living Trend ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie sich Wohnvorstellungen verändern. Das Konzept geht grundsätzlich bereits auf die 1970er Jahre zurück, als es in den USA die sogenannte Tiny House Movement gab. Diese verfolgte das Ziel, das Wohnen auf das Wesentliche zu beschränken und sich von allem zu befreien, was das Leben nur belastet. Entsprechend wurden schnell Pläne für Wohnungen entwickelt, die diesem Gedanken Rechnung trugen. Bis heute gibt es das Mikrohaus beziehungsweise Tiny House als Komplettangebot zu kaufen.

Der Versuch, einen größtmöglichen Minimalismus zu erreichen, wurde in der Folge immer weiter entwickelt. Der Architekt Renzo Piano hat beispielsweise versucht, ein attraktives Wohnumfeld auf nur sechs Quadratmetern Wohnfläche zu erreichen. Für viele Menschen ist ein eigenes Haus mit großem Garten kein Statussymbol mehr, von dem sie träumen. Stattdessen besteht der Luxus darin, sich eine Wohnung in einer Großstadt leisten zu können.

Viele legen Wert auf kurze Wege. Sie möchten die Arbeit, die Universität, Freizeiteinrichtungen, Freunde und Familienmitglieder und vieles mehr mühelos erreichen. Der Stress des Pendelns soll nach Möglichkeit vermieden werden. Teure Preise für Wohnungen werden grundsätzlich in Kauf genommen, solange diese Bedingungen erfüllt sind.

Von den meisten Menschen wird das Micro-Living nicht als unabwendbare Notwendigkeit oder als Zwang verstanden, sondern als ein Lebensstil. Sie fühlen sich frei und mobil, wenn ihr Herz nicht an Wohnraum hängt und sie nicht viele Utensilien haben, die sie dort unterbringen. Das Wohnen selbst ist somit kein erstrebenswerter Luxus mehr, sondern wird vor allem von der pragmatischen Seite her betrachtet.

Meinung:

Grundsätzlich ist Micro-Living ein Wohnkonzept, von dem Eigentümer und Vermieter gleichermaßen profitieren. Immerhin ist es deutlich einfacher, das notwendige Kapital für den Kauf einer kleinen Wohnung zusammenzubekommen, als Geld für große Wohnungen zu generieren. Somit haben Investoren die Möglichkeit, sich eine lukrative Einnahmequelle in einer Metropole zu sichern, ohne ein hohes finanzielles Risiko eingehen zu müssen.

Für die Mieter sind Mikroappartements ebenfalls von Vorteil, da sie in diesen zentral wohnen und viele attraktive Orte und Einrichtungen leicht erreichen können. Es ist deswegen davon auszugehen, dass der Trend voranschreiten wird, sodass in kürzester Zeit in immer mehr Metropolen Tiny Houses und Mikroappartements zu finden sein werden. Im Idealfall lässt sich hierdurch eine Entlastung der Städte erzielen.

Fazit: Neue Formen des Wohnens sind gefragt

Die Welt verändert sich und die Bevölkerungszahl nimmt immer weiter zu. Das hat erheblichen Einfluss auf das Wohnen. Die Menschen möchten in Metropolen leben, in denen sie alle wichtigen Einrichtungen in unmittelbarer Nähe haben. Um die Städte und Ballungszentren nicht zu überfordern, sind daher neue Wohnformen gefragt. Das Micro-Living bietet die Möglichkeit, sich den Traum vom Leben in der Großstadt zu erfüllen, selbst wenn man nur ein überschaubares Budget hat. Das macht es jedoch notwendig, dass der Trend vorangetrieben wird und das immer mehr Menschen in Mikroapartments und Co-Living Gemeinschaften investieren.

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