Die Sommermonate bringen für Immobilieneigentümer und Verwalter besondere Herausforderungen mit sich. Während sich neue Chancen durch kurzfristige Ferienvermietung eröffnen, droht gleichzeitig das Risiko von Leerständen. Eine professionelle Herangehensweise an beide Aspekte kann den Unterschied zwischen Erfolg und finanziellen Einbußen ausmachen. In diesem umfassenden Leitfaden erfahren Sie alles Wichtige über rechtliche Rahmenbedingungen, Chancen und Risiken der Kurzzeitvermietung sowie bewährte Strategien zur Vermeidung von Sommerleerständen.
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Kurzfristige Vermietung in der Urlaubszeit – Neue Chancen für Vermieter
Die Ferienzeit eröffnet Immobilieneigentümern völlig neue Möglichkeiten zur Gewinnoptimierung ihrer Objekte. Während traditionelle Langzeitmieten oft unter Marktpreis liegen, können gut positionierte Ferienwohnungen deutlich höhere Renditen erzielen. Besonders in attraktiven Urlaubsregionen oder städtischen Zentren mit hoher Touristenfrequenz lassen sich Tagespreise realisieren, die ein Vielfaches der üblichen Monatsmiete ausmachen können. Die Digitalisierung des Tourismus durch Plattformen wie Airbnb, Booking.com oder FeWo-direkt hat dabei den Zugang zu diesem Markt erheblich vereinfacht und demokratisiert.
Allerdings erfordert die erfolgreiche Kurzzeitvermietung eine grundlegend andere Herangehensweise als die klassische Wohnraumvermietung. Der administrative Aufwand steigt erheblich, da jeder Gästewechsel eine neue Buchungsabwicklung, Schlüsselübergabe und Reinigung bedeutet. Hinzu kommen spezifische Anforderungen an die Ausstattung, von der kompletten Möblierung über Bettwäsche und Handtücher bis hin zu modernster Technologie wie kontaktlosen Check-in-Systemen. Die Kommunikation mit Gästen aus aller Welt erfordert zudem oft mehrsprachige Betreuung und 24/7-Erreichbarkeit für Notfälle oder spontane Anfragen während des Aufenthalts.
Rechtliche Rahmenbedingungen für Ferienvermietung
Die rechtlichen Bestimmungen für Kurzzeitvermietungen haben sich in den vergangenen Jahren erheblich verschärft und variieren stark zwischen den Bundesländern und Kommunen. Das Zweckentfremdungsgesetz stellt dabei die zentrale rechtliche Hürde dar, die Eigentümer vor der Aufnahme einer Ferienvermietung zwingend prüfen müssen. In Großstädten wie Berlin, München, Hamburg oder Köln sind mittlerweile umfangreiche Genehmigungsverfahren erforderlich, bei denen Bußgelder von bis zu 500.000 Euro drohen können. Die Begründung liegt im Schutz des angespannten Wohnungsmarktes, da jede als Ferienwohnung genutzte Immobilie dem regulären Mietmarkt entzogen wird.
Besonders komplex wird die Rechtslage in Wohnungseigentümergemeinschaften, wo neben den kommunalen Bestimmungen auch die Teilungserklärung und Hausordnung relevant werden. Viele WEG-Verwaltungen schließen mittlerweile die Kurzzeitvermietung explizit aus, um Konflikte mit anderen Eigentümern zu vermeiden. Selbst wenn die Teilungserklärung keine entsprechenden Einschränkungen enthält, können Beschlüsse der Eigentümerversammlung neue Regelungen schaffen. Mieter benötigen zusätzlich eine ausdrückliche Zustimmung ihres Vermieters, die über eine normale Untervermietungserlaubnis hinausgeht, da die Kurzzeitvermietung spezifische Risiken birgt, die der Vermieter kennen und akzeptieren muss.
Chancen und Potentiale der Kurzzeitvermietung
Trotz aller rechtlichen Hürden bietet die professionell betriebene Kurzzeitvermietung erhebliche finanzielle Vorteile, die weit über die reine Mietrendite hinausgehen. Neben den oft deutlich höheren Übernachtungspreisen ermöglicht sie eine flexible Eigennutzung der Immobilie, ohne langfristige Mietverträge kündigen zu müssen. Diese Flexibilität wird besonders für Eigentümer interessant, die ihre Immobilie als Zweitwohnsitz nutzen oder gelegentlich für Familie und Freunde verfügbar haben möchten. Zudem können saisonale Schwankungen gezielt für Renovierungsarbeiten oder Wartungsmaßnahmen genutzt werden, ohne Mietausfälle bei Dauermietern zu riskieren.
Ein weiterer bedeutender Vorteil liegt in der direkten Kontrolle über die Immobilie und ihre Nutzung. Während Langzeitmieter oft jahrelang in der Wohnung leben, ohne dass der Eigentümer den Zustand regelmäßig überprüfen kann, ermöglicht die Kurzzeitvermietung eine kontinuierliche Überwachung und sofortige Reaktion auf eventuelle Schäden oder Abnutzungserscheinungen. Dies führt langfristig oft zu einem besseren Erhaltungszustand der Immobilie. Darüber hinaus eröffnet die internationale Vermarktung über Buchungsplattformen neue Zielgruppen und kann die Bekanntheit der Region oder des Objekts steigern, was sich positiv auf den Immobilienwert auswirken kann. Erfolgreiche Ferienvermietungen entwickeln oft einen Stammkundenkreis, der regelmäßige Buchungen und Weiterempfehlungen generiert.
Risiken und Herausforderungen bei der Ferienvermietung
Die Kurzzeitvermietung bringt spezifische Risiken mit sich, die bei der klassischen Wohnraumvermietung nicht oder nur in geringerem Maße auftreten. Der häufige Wechsel der Nutzer führt zu einem deutlich höheren Verschleiß von Möbeln, Geräten und der Immobilie selbst. Schäden durch unsachgemäße Nutzung oder sogar mutwillige Beschädigung kommen häufiger vor, da die emotionale Bindung zur Unterkunft geringer ist als bei Dauermietern. Gleichzeitig ist die rechtliche Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen bei ausländischen Gästen oder bei kleineren Schäden oft unwirtschaftlich. Die Gefahr von Betrug durch gefälschte Identitäten oder Zahlungsausfälle ist in der Kurzzeitvermietung ebenfalls höher als bei gründlich geprüften Langzeitmietern.
Darüber hinaus unterliegt die Kurzzeitvermietung starken saisonalen und konjunkturellen Schwankungen, die schwer planbar sind. Während der Corona-Pandemie brach der Tourismussektor nahezu vollständig zusammen, was viele Ferienwohnungsvermieter in existenzielle Nöte brachte. Auch politische Krisen, Naturkatastrophen oder lokale Ereignisse können die Nachfrage schnell und drastisch beeinflussen. Die Abhängigkeit von Buchungsplattformen wie Airbnb schafft zusätzliche Risiken, da Änderungen der Algorithmen, Gebührenstrukturen oder Nutzungsbedingungen direkten Einfluss auf den Vermietungserfolg haben. Bei befristeten Mietverträgen können zudem rechtliche Probleme entstehen, wenn die Zeitbegrenzung nicht ordnungsgemäß begründet werden kann.
Mietrechtliche Fallstricke vermeiden
Ein kritischer Aspekt der Kurzzeitvermietung liegt in der korrekten rechtlichen Einordnung und Vertragsgestaltung. Viele Vermieter unterschätzen, dass bereits ab einer bestimmten Aufenthaltsdauer mietrechtliche Bestimmungen greifen können, die völlig andere rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. In Deutschland entsteht bereits bei Aufenthalten von mehr als sechs Wochen ein Mietverhältnis mit den entsprechenden Kündigungsschutzbestimmungen und Mieterschutzrechten. Dies kann dazu führen, dass vermeintliche Feriengäste plötzlich als ordentliche Mieter gelten und nur noch unter den strengen Voraussetzungen des Mietrechts gekündigt werden können. Besonders problematisch wird dies, wenn Gäste ihren Aufenthalt eigenmächtig verlängern oder sich weigern, die Unterkunft zu verlassen.
Die Vertragsgestaltung muss daher präzise auf die Besonderheiten der Kurzzeitvermietung abgestimmt sein und darf nicht einfach Muster aus der klassischen Wohnraumvermietung übernehmen. Wichtige Punkte sind dabei die eindeutige Kennzeichnung als Beherbergungsvertrag, die Festlegung maximaler Aufenthaltsdauern, Regelungen zur Schlüsselrückgabe und Hausordnung sowie die Integration von Haftungsausschlüssen im rechtlich zulässigen Rahmen. Ein professioneller Mietvertrag muss außerdem die besonderen Anforderungen an Sicherheit und Brandschutz bei wechselnder Nutzung berücksichtigen. Die Kenntnis der lokalen Meldebestimmungen ist ebenfalls essentiell, da Verstöße gegen die Gästemeldepflicht zu empfindlichen Bußgeldern führen können.
Versicherung und Haftung bei Kurzzeitvermietung
Der Versicherungsschutz bei Kurzzeitvermietungen unterscheidet sich grundlegend von dem bei normaler Wohnraumvermietung und erfordert eine umfassende Überprüfung und Anpassung bestehender Policen. Viele standard Wohngebäude- und Hausratversicherungen schließen gewerbliche oder gewerbsähnliche Nutzung aus, was bei regelmäßiger Ferienvermietung schnell erreicht sein kann. Ohne entsprechende Nachmeldung oder Vertragsanpassung besteht das Risiko, dass im Schadenfall der Versicherungsschutz vollständig entfällt. Besonders kritisch wird dies bei Wasserschäden, Bränden oder anderen Großschäden, bei denen schnell sechsstellige Summen entstehen können. Die Grundbesitzerhaftpflichtversicherung muss ebenfalls auf die erhöhte Personenfrequenz und die besonderen Risiken der Kurzzeitvermietung angepasst werden.
Zusätzlich sollten Vermieter eine spezielle Ferienwohnungsversicherung oder eine Erweiterung ihrer bestehenden Policen in Betracht ziehen, die auch Schäden durch Gäste, Betriebsunterbrechung und Haftpflichtrisiken abdeckt. Viele Versicherer bieten mittlerweile spezielle Tarife für Kurzzeitvermietungen an, die auf die besonderen Bedürfnisse dieses Marktsegments zugeschnitten sind. Dabei sollte besonderes Augenmerk auf die Deckungssummen gelegt werden, da bei internationalen Gästen schnell hohe Rechtsverfolgungskosten entstehen können. Eine wichtige Überlegung ist auch der Abschluss einer Rechtsschutzversicherung, die bei Streitigkeiten mit Gästen, Nachbarn oder Behörden unterstützt. Die Mietausfallversicherung kann bei längeren Leerständen oder Schadensfällen ebenfalls wertvollen Schutz bieten.
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Leerstand im Sommer – Professionelle Strategien zur Vermeidung

Sommerleerstand stellt für viele Vermieter eine unterschätzte, aber kostspielige Herausforderung dar, die durch strategische Planung und professionelles Management erheblich reduziert werden kann. Während viele Eigentümer davon ausgehen, dass die warme Jahreszeit automatisch höhere Nachfrage bedeutet, zeigt die Praxis oft das Gegenteil. Viele Mieter nutzen die Sommermonate für längere Urlaube, Auslandsaufenthalte oder Umzüge, was zu temporären oder dauerhaften Leerständen führt. Besonders in Universitätsstädten oder Geschäftszentren können die Sommermonate durch Semesterferien oder reduzierte Geschäftstätigkeit zu deutlichen Nachfragerückgängen führen. Eine proaktive Leerstandsvermeidung erfordert daher eine genaue Analyse der lokalen Marktbedingungen und Mieterbedürfnisse.
Die Kosten von Leerständen gehen weit über die entgangenen Mieteinnahmen hinaus und umfassen auch die fortlaufenden Nebenkosten, Wartungsaufwendungen und entgangene Renditen auf das investierte Kapital. Bei einer durchschnittlichen Nettomietrendite von vier bis sechs Prozent kann bereits ein zweimonatiger Leerstand die Jahresrendite erheblich schmälern. Hinzu kommen versteckte Kosten wie erhöhte Maklergebühren bei häufigeren Neuvermietungen, zusätzliche Renovierungskosten bei Mieterwechseln und der administrative Aufwand für Besichtigungen und Vertragsabschlüsse. Die emotionale Belastung und der Zeitaufwand für Eigentümer sollten ebenfalls nicht unterschätzt werden, da Leerstände oft mit Unsicherheit und finanziellen Sorgen verbunden sind.
Präventive Maßnahmen gegen Sommerleerstand
Eine erfolgreiche Leerstandsvermeidung beginnt bereits bei der Gestaltung attraktiver Mietkonditionen, die Mieter langfristig an die Immobilie binden. Flexible Mietmodelle wie Staffelmieten mit moderaten Anfangskonditionen oder Bonussysteme für langjährige Mieter können die Motivation zum Verbleib erheblich steigern. Besonders wichtig ist die rechtzeitige Kommunikation mit bestehenden Mietern über deren Pläne für die Sommermonate, um potentielle Kündigungen frühzeitig zu erkennen und gegensteuern zu können. Proaktive Vermieter führen regelmäßige Mietergespräche und bieten bei Bedarf Lösungen für temporäre Probleme an, bevor diese zu Kündigungen führen. Eine professionelle Immobilienverwaltung kann dabei helfen, solche Frühwarnsysteme zu etablieren und systematisch umzusetzen.
Die Qualität und Attraktivität der Immobilie spielt eine entscheidende Rolle bei der Mieterbindung und der Neuvermietungsgeschwindigkeit. Regelmäßige Modernisierungsmaßnahmen, auch kleinere Verbesserungen wie frische Farbanstriche oder moderne Beleuchtung, können die Wettbewerbsfähigkeit erheblich steigern. Besonders in den Sommermonaten sollten Outdoor-Bereiche wie Balkone, Terrassen oder Gärten optimal präsentiert werden, da diese für viele Mieter entscheidende Faktoren darstellen. Eine vorausschauende Instandhaltungsplanung kann zudem verhindern, dass größere Reparaturen ausgerechnet in der Hauptvermietungszeit anstehen. Die Digitalisierung der Vermietungsprozesse durch professionelle Fotos, virtuelle Besichtigungen und Online-Bewerbungsverfahren kann die Zeit zwischen Kündigung und Neuvermietung erheblich verkürzen.
Alternative Nutzungskonzepte für leerstehende Objekte
Wenn trotz aller präventiven Maßnahmen Leerstand entsteht, können kreative Zwischennutzungskonzepte die finanziellen Verluste begrenzen und sogar neue Einnahmequellen erschließen. Die temporäre Vermietung an Studenten während der Sommersemester, an Praktikanten oder Saisonarbeiter kann eine attraktive Alternative zur klassischen Langzeitvermietung darstellen. Viele Unternehmen suchen für ihre Mitarbeiter kurzfristige Unterbringungsmöglichkeiten während Projekten oder Fortbildungen, was höhere Tagespreise als normale Mieten ermöglicht. Auch die Nutzung als Büro auf Zeit, Lagerraum oder für kreative Projekte kann in geeigneten Objekten sinnvoll sein. Die WEG-Verwaltung sollte dabei allerdings über alle Nutzungsänderungen informiert werden, um rechtliche Probleme zu vermeiden.
Eine besonders interessante Option stellt die Kooperation mit lokalen Bildungseinrichtungen oder Gesundheitsdiensten dar, die oft temporäre Unterbringungsmöglichkeiten für Gastdozenten, Austauschstudenten oder medizinisches Personal benötigen. Diese Zielgruppen sind meist besonders zuverlässig und pfleglich im Umgang mit Mietobjekten. Darüber hinaus können steuerliche Vorteile entstehen, wenn leerstehende Objekte für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung gestellt werden. Die Vermietung an Künstler, Kreative oder Start-ups für Pop-up-Stores oder temporäre Ausstellungen kann nicht nur Einnahmen generieren, sondern auch zur Aufwertung des Stadtteils beitragen. Bei all diesen alternativen Nutzungskonzepten ist jedoch eine sorgfältige rechtliche Prüfung erforderlich, um sicherzustellen, dass die Nutzung mit dem Mietvertrag und den örtlichen Bestimmungen vereinbar ist.
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WEG-Verwaltung und Ferienvermietung – Was Eigentümer wissen müssen
Die Kurzzeitvermietung in Wohnungseigentümergemeinschaften stellt eine besonders komplexe rechtliche und praktische Herausforderung dar, die sowohl für einzelne Eigentümer als auch für die gesamte Gemeinschaft weitreichende Konsequenzen haben kann. Die WEG-Verwaltung steht dabei vor der schwierigen Aufgabe, die Interessen aller Beteiligten zu berücksichtigen und gleichzeitig rechtskonforme Lösungen zu entwickeln. Viele Eigentümergemeinschaften sind sich nicht bewusst, dass bereits einzelne Ferienwohnungen das gesamte Gemeinschaftsklima erheblich beeinträchtigen können. Häufig wechselnde Gäste, unbekannte Personen im Hausflur und erhöhte Lärmbelästigung führen zu Beschwerden und Konflikten zwischen den Eigentümern. Die professionelle WEG-Verwaltung muss daher präventive Regelungen entwickeln und bei auftretenden Problemen moderierend eingreifen.
Besonders herausfordernd wird die Situation, wenn einzelne Eigentümer ohne Rücksprache mit der Gemeinschaft beginnen, ihre Wohnungen als Ferienwohnungen zu vermarkten. Dies kann zu erheblichen Störungen des Hausfriedens führen und sogar rechtliche Schritte der anderen Eigentümer zur Folge haben. Eine transparente Kommunikation zwischen allen Beteiligten ist daher essentiell für eine harmonische Lösung. Die WEG-Verwaltung sollte proaktiv über die rechtlichen Möglichkeiten und Grenzen informieren und bei Bedarf externe Rechtsberatung hinzuziehen. Darüber hinaus können technische Lösungen wie Zugangscodes, Überwachungskameras in den Gemeinschaftsbereichen oder professionelle Reinigungsdienste dazu beitragen, die Auswirkungen der Kurzzeitvermietung auf die anderen Bewohner zu minimieren.
Beschlussfassung und Hausordnung in der WEG
Die Regelung der Kurzzeitvermietung in Wohnungseigentümergemeinschaften erfordert in den meisten Fällen eine formelle Beschlussfassung durch die Eigentümerversammlung, wobei die rechtlichen Hürden je nach gewünschter Regelung stark variieren können. Wenn die bestehende Teilungserklärung keine expliziten Einschränkungen für Kurzzeitvermietungen enthält, kann eine nachträgliche Beschränkung nur durch einstimmigen Beschluss aller Eigentümer erreicht werden, da dies eine Änderung der Teilungserklärung darstellt. Diese hohe Hürde macht es in der Praxis oft unmöglich, bereits etablierte Ferienvermietungen nachträglich zu verbieten. Umgekehrt reicht ein einfacher Mehrheitsbeschluss nicht aus, um bestehende Verbote in der Teilungserklärung aufzuheben, was bedeutet, dass auch liberalere Regelungen schwer durchsetzbar sind.
Dennoch kann die Eigentümergemeinschaft durch qualifizierte Mehrheitsbeschlüsse Hausordnungsregelungen verabschieden, die die Modalitäten der Kurzzeitvermietung regeln, ohne sie grundsätzlich zu verbieten. Solche Regelungen können Ruhezeiten, Gästezahlen, Nutzung von Gemeinschaftseinrichtungen oder Haftungsfragen betreffen. Eine professionelle WEG-Verwaltung kann dabei helfen, rechtssichere Formulierungen zu entwickeln, die den Interessen aller Eigentümer gerecht werden. Wichtig ist auch die regelmäßige Überprüfung und Anpassung solcher Regelungen, da sich sowohl die rechtlichen Rahmenbedingungen als auch die praktischen Erfahrungen mit der Zeit ändern können. Die Dokumentation aller Beschlüsse und deren konsequente Durchsetzung sind essentiell für die Rechtssicherheit und Akzeptanz in der Eigentümergemeinschaft.
Auswirkungen auf Gemeinschaftseigentum und Betriebskosten
Die intensivere Nutzung des Gemeinschaftseigentums durch wechselnde Feriengäste führt häufig zu erhöhten Betriebskosten und Wartungsaufwendungen, die alle Eigentümer gemeinsam tragen müssen. Treppenhäuser, Eingangsbereiche, Aufzüge und andere Gemeinschaftseinrichtungen unterliegen einem deutlich höheren Verschleiß, wenn sie regelmäßig von Personen genutzt werden, die mit den örtlichen Gepflogenheiten nicht vertraut sind. Zusätzliche Reinigungskosten, häufigere Reparaturen und erhöhte Sicherheitsmaßnahmen können die jährlichen Betriebskosten erheblich steigern. Eine faire Kostenverteilung zwischen den Eigentümern, die ihre Wohnungen normal bewohnen, und denen, die sie gewerblich als Ferienwohnungen nutzen, wird dabei zu einer wichtigen Gerechtigkeitsfrage, die von der WEG-Verwaltung gelöst werden muss.
Darüber hinaus können sich auch die Versicherungsprämien für das Gemeinschaftseigentum erhöhen, wenn die Versicherungsgesellschaft von der gewerblichen Nutzung einzelner Einheiten erfährt. Manche Versicherer stufen Gebäude mit Ferienwohnungen als risikoreicher ein, was zu höheren Beiträgen oder sogar zu Vertragsanpassungen führen kann. Die WEG-Verwaltung muss daher ihre Versicherungspartner über solche Nutzungsänderungen informieren und gegebenenfalls den Versicherungsschutz anpassen. Eine transparente Kostenkalkulation und -verteilung sowie die Entwicklung von Nutzungsregeln, die sowohl die Bedürfnisse der Ferienwohnungsvermieter als auch die der anderen Eigentümer berücksichtigen, sind zentrale Aufgaben einer professionellen Verwaltung. Bei größeren Eingriffen oder Umbauten zugunsten der Ferienvermietung müssen zudem die Zustimmungserfordernisse des WEG-Rechts beachtet werden.
Erfolgreiche Sommerstrategie durch professionelle Planung
Die Ferienzeit bietet Immobilieneigentümern sowohl außergewöhnliche Chancen als auch erhebliche Risiken, die eine strategische und professionelle Herangehensweise erfordern. Erfolgreiche Kurzzeitvermietung kann deutlich höhere Renditen erzielen als traditionelle Langzeitmieten, erfordert jedoch umfassende Kenntnisse der rechtlichen Rahmenbedingungen, eine durchdachte Versicherungsstrategie und professionelles Management. Gleichzeitig müssen Eigentümer proaktive Maßnahmen zur Leerstandsvermeidung entwickeln und alternative Nutzungskonzepte in der Hinterhand haben. Die Komplexität dieser Aufgaben, insbesondere in Wohnungseigentümergemeinschaften, macht den Einsatz erfahrener Verwalter oft unverzichtbar.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der frühzeitigen Planung, der kontinuierlichen Marktbeobachtung und der Flexibilität bei der Anpassung an veränderte Bedingungen. Während die rechtlichen Rahmenbedingungen für Kurzzeitvermietungen tendenziell strenger werden, eröffnen sich gleichzeitig neue Möglichkeiten durch digitale Vermarktungskanäle und innovative Nutzungskonzepte. Eine professionelle WEG-Verwaltung kann dabei helfen, die Balance zwischen individuellen Eigentümerinteressen und Gemeinschaftsbelangen zu finden. Letztendlich entscheidet die Qualität der Planung und Umsetzung darüber, ob die Ferienzeit zu einem finanziellen Erfolg oder zu kostspieligen Problemen führt. Eigentümer sollten daher nicht zögern, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um das volle Potential ihrer Immobilien auszuschöpfen und gleichzeitig rechtliche und finanzielle Risiken zu minimieren.
Wichtige Punkte im Überblick
Rechtliche Aspekte der Kurzzeitvermietung:
- Zweckentfremdungsgesetze in den Bundesländern prüfen
- Genehmigungsverfahren rechtzeitig einleiten
- Teilungserklärung und WEG-Beschlüsse beachten
- Vertragsgestaltung an Besonderheiten anpassen
- Meldebestimmungen für Gäste einhalten
Leerstandsvermeidung:
- Präventive Mieterkommunikation führen
- Attraktive Konditionen und Flexibilität bieten
- Immobilienqualität kontinuierlich verbessern
- Alternative Nutzungskonzepte entwickeln
- Digitale Vermarktungsstrategien einsetzen
Versicherung und Risikomanagement:
- Versicherungsschutz an gewerbliche Nutzung anpassen
- Spezielle Ferienwohnungsversicherung prüfen
- Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherung optimieren
- Schadensprävention durch Hausordnung
- Notfallpläne für Krisensituationen entwickeln