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Aufgaben zum Ende der Heizperiode

Heizperiode zu Ende und der Installatuer hat viel zu tun

Inhalt:

Wenn der Frühling kommt, stehen ganz unterschiedliche Aufgaben ins Haus. Einige Menschen bereiten ihren Garten vor, andere bringen ihr Fahrrad oder Motorrad in Schuss und wieder andere machen einen ausgiebigen Frühjahrsputz zu Hause. Für Vermieter, aber auch innerhalb der WEG gibt es ebenfalls viele Aufgaben zum Ende der Heizperiode. Diese Zeit ist eine wunderbare Gelegenheit, um die Heizsysteme zu kontrollieren. So lässt sich dafür sorgen, dass sie während der Sommermonate einwandfrei funktionieren und zur nächsten Heizperiode wieder einsetzbar sind.

Eine effizient eingestellte Heizungsanlage ist wenig störungsanfällig, verbraucht nur geringe Ressourcen und ist gut für die Umwelt. Deswegen sollten Eigentümer alle erdenklichen Maßnahmen ergreifen, um für einen optimalen Betrieb Ihrer Anlage zu sorgen. So verringern Sie die Kosten für sich und ihre Mieter und reduzieren ihren CO2-Fußabdruck. Die meisten Maßnahmen lassen sich einfach und mit wenig Vorkenntnissen erledigen. Dieser Artikel stellt die wichtigsten Aufgaben zum Ende der Heizperiode vor, die Eigentümer in Angriff nehmen sollten.

Heizperiode endet: Den Wasserdruck kontrollieren

Eine wichtige Aufgabe am Ende der Heizperiode besteht darin, den Wasserdruck zu prüfen. Dieser variiert teilweise stark, wenn es im Frühling zu größeren Temperaturschwankungen kommt. Je niedriger der Wasserdruck ist, desto härter muss die Wasserpumpe arbeiten, um die gewünschte Leistung erbringen zu können. Hierdurch ist der Einsatz ineffizient, verursacht höhere Kosten und kann in einer schnelleren Abnutzung der Pumpe resultieren.

Wie hoch der Wasserdruck sein sollte, hängt von der jeweiligen Immobilie ab. Grundsätzlich gilt, dass bei einem Höhenunterschied von 10 Metern mindestens ein bar vorhanden sein sollte, um alle Wohnungen zuverlässig mit Wasser versorgen zu können. In der Regel liegt der Wasserdruck in Mietshäusern bei 1,5 bis 1,8 bar. Das Ziel sollte hierbei darin bestehen, dass selbst in hoch gelegenen Wohnungen mindestens ein Wasserdruck von 0,5 bar über dem Atmosphärendruck erreicht wird.

Im Sommer genügt eine geringere Wassertemperatur

Eigentümer sollten als Aufgabe am Ende der Heizperiode unbedingt einen Blick auf die Warmwassertemperatur werfen. In der Regel wird im Frühling und Sommer eine deutliche niedrigere Temperatur benötigt als im Winter, weil hier beispielsweise nicht so heiß geduscht wird. Außerdem lässt sich ein hoher Wärmeverlust vermeiden, indem die Warmwassertemperatur heruntergeregelt wird. Ist das Wasser in den Leitungen zu warm, wird die Wärme nämlich über das Rohrsystem abgegeben, ohne dass sie einen Nutzen bringt.

Hinweis: Viele Eigentümer entscheiden sich dafür, die Temperatur auf 60° C herunter zu regeln. So geht möglichst wenig Wärme verloren und es liegt trotzdem keine erhöhte Gefahr von Legionellenbildung vor, wie das bei niedrigeren Temperaturen der Fall wäre. Die Konsequenzen von Legionellen oder auch anderen Mängeln an der vermieteten Immobilie könnten teuer werden.

Ventile überprüfen und gegebenenfalls austauschen

Das Ende der Heizperiode ist zudem die ideale Zeit, um die Thermostatköpfe und Ventile auf ihre Funktionstüchtigkeit zu prüfen. Spätestens alle zehn Jahre sollte eine entsprechende Kontrolle erfolgen. Mit den Jahren verlieren die Ventile an Gängigkeit, sodass das Öffnen nicht mehr einwandfrei funktioniert. Zudem kann es passieren, dass die Ventile trotz eines Frostschutzes Wärme an den Raum abgeben, wenn die Heizungsanlage nicht komplett deaktiviert wird. All dies lässt sich durch eine gezielte Kontrolle vermeiden.

Nicht isolierte Rohrteilstücke identifizieren und ausbessern

Die Energiesparverordnung (EnEV) schreibt vor, dass sämtliche Verteilleitungen mit einer Isolierung versehen sein müssen. An Stellen ohne Isolierung geht nämlich eine Menge Energie verloren, was sowohl den Eigentümern und Mietern als auch der Umwelt schadet. Sollte also festgestellt werden, dass an irgendeiner Stelle eine Isolierung fehlt oder beschädigt ist, sollte sie eingebaut oder ersetzt werden.

Anpassungen an der Heizkurve vornehmen

Wenn es tagsüber sehr warm und in den Nächten sehr kalt ist, kann es passieren, dass die Vorlauftemperatur der Heizung deutlich höher als nötig ist. Hierdurch entstehen Kosten, die die Eigentümer meiden können, indem sie die Heizkurve individuell einstellen. Diese gibt das Verhältnis von Außen- zu Vorlauftemperatur an. Die Heizungssteuerung ermöglicht üblicherweise eine einfache und intuitive Anpassung der Kurve.

Eine Zeitschaltuhr für die Zirkulationspumpe installieren

Auch in höher gelegenen Wohnungen soll möglichst sofort warmes Wasser aus der Leitung kommen, wie dies in den unteren Stockwerken der Fall ist. Um dies zu erreichen, wird eine sogenannte Warmwasserzirkulationspumpe eingesetzt. In den meisten Neubauten und in sanierten Altbauten ist eine solche Pumpe bereits standardmäßig vorhanden. Lediglich bei sehr alten Gebäuden kann sie nachgerüstet werden müssen. Die Zirkulationspumpe sollte zwischen 22 und 5 Uhr abgeschaltet werden, da hier in der Regel nur wenig Warmwasser benötigt wird. Um dies nicht manuell vornehmen zu müssen, sollte eine Zeitschaltuhr installiert sein.

Eine neue Heizungspumpe zulegen

Die Heizungspumpe hat die Aufgabe, das im Heizkessel befindliche Heizwasser zu den Heizkörpern zu transportieren. Das ist im Sommer nicht nötig, weswegen die Pumpe idealerweise auf die niedrigste Stufe eingestellt wird. So lässt sich verhindern, dass warmes Wasser zu den Heizkörpern gepumpt wird, ohne dass es gebraucht wird. Um sich diesen Aufwand zu ersparen, kann es sinnvoll sein, eine moderne Heizungspumpe zu installieren. Aktuelle Modelle sind in der Lage, zu erkennen, wenn sie Wasser in Richtung geschlossener Ventile pumpen. Dann regeln sie sich ganz automatisch selbst herunter und sparen somit Energie ein.

Darum ist ein hydraulischer Abgleich wichtig

Während die bisherigen Maßnahmen relativ simpel sind und von nahezu allen Eigentümern leicht in die Wege geleitet werden können, ist der sogenannte hydraulische Abgleich etwas komplizierter. Bei einem solchen Abgleich wird versucht, den Widerstand, dem das Heizungswasser begegnet, bei allen Heizkörpern gleich hochzuhalten. So ist sichergestellt, dass alle Heizkörper die gleiche Menge an Wärme erhalten. Ein großer Vorteil beim hydraulischen Abgleich besteht darin, dass seine Wirkungen sofort spürbar werden. Eigentümer müssen bei dieser Maßnahme mit etwa 100 € pro Heizkörper rechnen. Für diese Aufgabe können sie verschiedene Förderungen in Anspruch nehmen.

Eine Heizungsprüfung vornehmen

Zu den Aufgaben am Ende der Heizperiode gehört auch, dass Eigentümer eine Heizungskontrolle durchführen. Diese ist seit dem 1. Oktober 2022 verpflichtend und muss bis spätestens 30. September 2024 durchgeführt sein. Der letzte Heizungscheck darf maximal zwei Jahre zurückliegen und der nächste muss mit den Mietern abgesprochen werden. Es ist empfehlenswert, die Heizungsprüfung nicht selbst durchzuführen, sondern ein Fachunternehmen damit zu beauftragen. Das Ziel einer solchen Heizungsprüfung besteht darin, eventuell vorhandene Mängel zu entdecken und zu beseitigen. Hierdurch soll ein Energieverlust vermieden und eine möglichst hohe Energieeffizienz der Heizungsanlagen erreicht werden.

Hinweis: Bei einem Heizungscheck ist es unerheblich, welche Energiequelle für das Heizen verwendet wird. Eine Prüfung muss somit beim Einsatz fossiler Brennstoffe ebenso regelmäßig erfolgen wie bei der Nutzung erneuerbarer Energien. Insbesondere ein hydraulischer Abgleich muss im Rahmen einer solchen Heizungskontrolle vorgenommen werden.

Die Heizungskontrolle wird von einer Heizungsinstallationsfirma durchgeführt, die hierbei die gesetzlich vorgeschriebenen Schritte nach und nach abarbeitet. In diesem Zusammenhang werden die verschiedenen Heizungskomponenten untersucht und bewertet. Wichtige Bewertungskriterien sind unter anderem die Dimension, die Leistung, die Nutzungsart und die Temperatur. Außerdem kontrolliert die Fachfirma die Hausdämmung und deckt eventuelle Wärmeverluste auf. Je mehr Problempunkte während der Heizungskontrolle entdeckt werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Optimierungsbedarf besteht.

Fachleute mit bestimmten Aufgaben betrauen

Eigentümer sollten für die Heizungskontrolle und speziell den hydraulischen Abgleich Fachleute beauftragen. Vor allem Heizungsinstallateure mit langjähriger Erfahrung sind hier zu empfehlen. Je nach Größe der Immobilie muss mit Kosten in Höhe von 100 € bis 150 € gerechnet werden. Das ist dann der Fall, wenn die Kontrolle eine Stunde dauert. Bei großen Immobilien kann die Heizungsprüfung länger dauern und kostet entsprechend mehr.

Rechtliche Vorgaben bei den Prüfungen berücksichtigen

Bei allen Prüfungen und Maßnahmen müssen rechtliche Vorgaben berücksichtigt werden. So schreibt der Gesetzgeber beispielsweise eine regelmäßige Heizungskontrolle vor, aber auch andere Maßnahmen zur Energieeinsparung sind mittlerweile verpflichtend. Beispielsweise sind in der Norm DIN EN 15378 die Regeln für Heizungskontrollen und den hydraulischen Abgleich festgehalten. Hier sind auch 13 genormte Schritte zu finden, die jede Heizungsfirma gehen muss, um eine vollständige und korrekte Prüfung vorzunehmen. Es ist wichtig, dass alle Kontrollen den rechtlichen Vorgaben entsprechen, um sich Ärger und Zusatzkosten zu ersparen.

Fazit

Es gibt viele Aufgaben zum Ende der Heizperiode, denen sich Eigentümer stellen müssen. Das Ziel ist es, die Heizung optimal einzustellen, um einen vorzeitigen Verschleiß oder einen unnötig hohen Energieverlust zu vermeiden. Einige Aufgaben zum Ende der Heizperiode können die Eigentümer selbst erledigen, andere sollten sie in die Hände von Fachleuten legen. Je sorgfältiger hier vorgegangen wird, desto effizienter arbeitet die Heizungsanlage und desto seltener müssen Reparaturen vorgenommen werden. Hiervon profitieren Mieter, Vermieter und die Umwelt.

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