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Extremer Preisanstieg bei Immobilieneigentum

Extremer Preisanstieg bei Immobilien in Deutschland

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Wohnimmobilien werden extrem teuer. Für Eigentum in Form von Wohnungen und Häuser lag der Preisanstieg im letzten Quartal 2021 bei satten 12,2 Prozent. Auf dem Land muss man bereits fast 16 Prozent mehr Geld auf den Tisch legen. Experten warnen vor regionalem Platzen der Immobilienblase.

Durch die Corona-bedingten Einschränkungen 2020 favorisierten viele Menschen den Kauf von Immobilien. Doch die Daten des Statistischen Bundesamtes legen nahe, dass der Run auf Immobilieneigentum in ländlichen Regionen extreme Preisanstiege zur Folge hatte. Allein im letzten Quartal mussten Kaufwillige im Median 12 Prozent mehr für Eigentumswohnung und Einfamilienhäuser zahlen. Rückt ein Platzen der Immobilienblase näher?

Statistisches Bundesamt bestätigt extremen Preisanstieg für Immobilieneigentum

Das letzte Quartal hat gezeigt, wie sehr sich der Preisanstieg für Wohnimmobilien, auch durch die Pandemie, darstellte. Wer sich zwischen Oktober und Dezember letzten Jahres eine Eigentumswohnung oder ein Ein-, beziehungsweise Zweifamilienhaus zulegen wollte, musste im Durchschnitt satte 12,2 Prozent mehr ausgeben.

Die Daten des Statistischen Bundesamtes verzeichneten damit den höchsten Preisanstieg seit 2000. Im Jahr 2000 lag der Preisanstieg noch bei 7,8 Prozent und im Jahr 2021 ergibt sich eine Jahressteigerung von 11 Prozent.

Ländliche Regionen verzeichnen höchsten Preisanstieg

Corona hat viele Kaufinteressierte aufs Land gezogen und dort stieg der Bedarf an Immobilieneigentum seit Beginn der Pandemie an. Die detaillierten Zahlen des letzten Quartals 2021 zeigen gerade in ländlichen Regionen einen starken Preisanstieg.

In dünnbesiedelten Gemeinden kletterten die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser und Eigentumswohnungen um satte 15,9 Prozent.

In den etwas dichter besiedelten Gemeinden mussten Käufer von Ein- und Zweifamilienhäuser 14,5 Prozent und für Eigentumswohnungen immerhin noch 12,2 Prozent mehr zahlen als im Vergleichsquartal 2020.

Experten sehen drei Hauptgründe für die Preissteigerung von Immobilien auf dem Land. Erstens die steigenden Mieten in den mittleren und großen Städten. Zweitens die Pandemie-motivierte Abkehr von der städtischen Enge und die im letzten Quartale noch niedrigen Bauzinsen.

Preisanstieg bei Immobilieneigentum auch in den Städten

Auch in den Big-Seven, also Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Köln, Stuttgart und Düsseldorf wurde Immobilieneigentum im letzten Quartal 2021 teurer. Immerhin noch satte 12,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum mussten Käufer für Ein- und Zweifamilienhäuser investieren. Bei Eigentumswohnungen waren es 12,7 Prozent.

Bundesbank warnt vor Überbewertung von Immobilieneigentum

Dass sich die Mietpreise seit langem von den Immobilienpreisen entkoppelt haben, ist mittlerweile bewiesen. Letztlich ein klares Anzeichen für eine Immobilienblase, die in einigen Städten wie München, aber auch in einigen Bezirken der Metropolen offenbarten, dass Immobilien künstlich überbewertet sind.

Der tatsächliche Wert einer Immobilie wird anhand soziodemografischer und wirtschaftlicher Fundamentalfaktoren kalkuliert. Dieser tatsächliche Wert wurde aber, so die Bundesbank, im Jahr 2021 um 15 bis zu 40 Prozent überzogen.

Im aktuellen Monatsbericht warnt die Bundesbank vor einer starken Überbewertung von Immobilien, die im Jahr 2020 noch bei 30 Prozent lag.

Die Zukunft der Immobilienpreise in Deutschland

Die Meinungen sind zweigeteilt. Zum einen gibt es die Warner, die zumindest in einzelnen Regionen ein Platzen der Immobilienblase vorhersagen. Andere wiederum bleiben bei der Auffassung, dass der Bedarf an Wohneigentum weiterhin hoch bleibt.

Bei der geopolitischen Lage ist es schwer einzuschätzen, wer nun Recht behalten wird. Die Zeiten sind unvorhersehbar geworden.

Die Zentralbanken, auch die EZB, wird allein durch die Inflation gezwungen sein, den Leitzins sukzessive zu erhöhen. Ergo werden Baukredite im laufenden Jahr teurer. Und teurere Baustoffe und Lieferengpässe für die Bauindustrie tragen zusätzlich dazu bei, dass Kaufimmobilien teils unerschwinglich werden.

Dass der Bedarf an Wohnimmobilien im Kaufsegment weiterhin steigen wird, bleibt also abzuwarten. Bereits aktuell hinterfragen Kaufinteressenten ihre Ziele wegen hohen Kosten beim Austausch der Heizanlagen beziehungsweise dem Einbau von Alternativen zu Gas und Öl.

Dem entgegen steht der kurzfristig steigenden Bedarf an Wohnraum für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Dieser wird, gerade in den Metropolen, dazu führen, dass Mietwohnungen nochmals teurer werden und so der Bedarf an ländlichem Eigentum wiederum steigen könnte. Hunderttausende zusätzliche Wohnungen werden laut dem Zentralen Immobilienausschuss für Kriegsflüchtlinge benötigt.

Und wenn Gas, Kohle und Öl nicht mehr ausreichend importiert werden können, dürften hunderttausende den Weg in die Arbeitslosigkeit antreten. Die Wirkung solcher Szenarien und die Wechselwirkungen auf den gesamten Immobilienmarkt und seine Segmente sind (noch) nicht abzuschätzen.

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