Wärmebilder im Winter zur Aufdeckung von Schwachstellen nutzen

Wärmebilder Gebäude – Im Winter durch Wärmebilder Schwachstellen des Baukörpers aufspüren

Inhalt:

Wärmebilder sind das effektivste Werkzeug, um Energieverluste und bauliche Schwachstellen in der kalten Jahreszeit zu identifizieren. Dieser ultimative Leitfaden zeigt Ihnen, wie Sie mit professioneller Thermografie im Winter versteckte Mängel aufdecken, Heizkosten senken und den Wert Ihrer Immobilie nachhaltig steigern können. Erfahren Sie alles über Kosten, Förderungen und den optimalen Ablauf einer thermografischen Untersuchung.

Warum Wärmebilder im Winter unverzichtbar sind

Der Winter ist die ideale Jahreszeit für thermografische Aufnahmen von Immobilien. Die extremen Temperaturunterschiede zwischen beheizten Innenräumen und der kalten Außenluft schaffen optimale Bedingungen, um Wärmebilder mit hoher Aussagekraft zu erstellen. Während in den Sommermonaten die Temperaturunterschiede zwischen innen und außen oft nur wenige Grad betragen, können im Winter Differenzen von 20 bis 30 Grad und mehr entstehen. Diese signifikanten Unterschiede ermöglichen es, selbst kleinste Schwachstellen in der Gebäudehülle präzise zu lokalisieren und zu dokumentieren. Hausverwalterscout.de empfiehlt daher allen Immobilieneigentümern, Vermietern und WEG-Verwaltungen, die Wintermonate gezielt für Thermografie-Untersuchungen zu nutzen.

Die Bedeutung von Wärmebildern geht weit über die reine Schwachstellenerkennung hinaus. In Zeiten steigender Energiekosten und verschärfter gesetzlicher Anforderungen durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) sind thermografische Untersuchungen ein unverzichtbares Instrument für zukunftsorientierte Immobilienverwaltung. Sie liefern objektive Daten für Sanierungsentscheidungen, helfen bei der Priorisierung von Maßnahmen und können sogar als Nachweis gegenüber Mietern dienen, wenn es um Streitigkeiten bezüglich der Heizleistung oder Schimmelbildung geht. Darüber hinaus sind Wärmebilder eine wertvolle Grundlage für die Beantragung staatlicher Förderungen bei energetischen Sanierungen.

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Grundlagen der Thermografie: So funktionieren Wärmebilder

Thermografie ist ein berührungsloses Messverfahren, das die Infrarotstrahlung von Objekten erfasst und in sichtbare Bilder umwandelt. Jedes Objekt mit einer Temperatur über dem absoluten Nullpunkt gibt Wärmestrahlung ab, die für das menschliche Auge unsichtbar ist. Spezielle Thermografiekameras verfügen über hochempfindliche Infrarotsensoren, die diese Wärmestrahlung detektieren und in Farbbilder konvertieren. Das Ergebnis sind Wärmebilder, die Temperaturunterschiede auf der Gebäudeoberfläche visualisieren und somit Rückschlüsse auf den energetischen Zustand der Bausubstanz ermöglichen. Die Technologie hat sich in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt und liefert heute hochauflösende Bilder mit Genauigkeiten im Zehntelgrad-Bereich.

Die Interpretation von Wärmebildern erfordert Fachwissen und Erfahrung. Moderne Thermografiekameras arbeiten mit einer Farbskala, die verschiedene Temperaturbereiche darstellt. Typischerweise werden warme Bereiche in Rot- und Orangetönen dargestellt, während kältere Zonen in Grün-, Blau- oder Violetttönen erscheinen. Bei Außenaufnahmen einer gut gedämmten Immobilie sollten die Wände überwiegend blau bis grün erscheinen, was auf geringe Wärmeverluste hindeutet. Rote oder orange Bereiche an der Außenfassade signalisieren hingegen, dass an diesen Stellen Wärme aus dem Gebäudeinneren nach außen entweicht. Bei Innenaufnahmen verhält es sich genau umgekehrt: Hier sollten die Wände warm (rot-orange) sein, während kalte (blau-grüne) Bereiche auf Wärmebrücken oder unzureichende Dämmung hinweisen.

Technologie hinter der Wärmebildkamera

Professionelle Thermografiekameras für Gebäudeuntersuchungen arbeiten mit ungekühlten Mikrobolometer-Sensoren, die Infrarotstrahlung im langwelligen Bereich von etwa acht bis vierzehn Mikrometern erfassen. Diese Sensoren bestehen aus einer Vielzahl mikroskopisch kleiner Detektoren, die ihre elektrische Widerstandsänderung bei Erwärmung durch Infrarotstrahlung messen. Je nach Kameramodell kann die Auflösung zwischen 160 x 120 Pixeln bei Einsteigermodellen bis zu 1024 x 768 Pixeln bei High-End-Geräten variieren. Für professionelle Gebäudethermografie werden in der Regel Kameras mit mindestens 320 x 240 Pixeln Auflösung empfohlen, um ausreichend detaillierte Wärmebilder zu erhalten.

Die thermische Empfindlichkeit, auch NETD (Noise Equivalent Temperature Difference) genannt, ist ein weiterer wichtiger Qualitätsparameter. Hochwertige Kameras erreichen Werte von unter 0,05 Kelvin, was bedeutet, dass sie Temperaturunterschiede von weniger als 0,05 Grad Celsius darstellen können. Zusätzlich zur reinen Bilderfassung verfügen moderne Thermografiekameras über integrierte Messfunktionen, mit denen Temperaturwerte an spezifischen Punkten, entlang von Linien oder in definierten Flächen präzise gemessen werden können. Viele Geräte erstellen automatisch Temperaturprofile und speichern die Messdaten zusammen mit den Bildern für spätere Auswertungen und Vergleichsmessungen nach durchgeführten Sanierungsmaßnahmen.

Farbskala und Interpretation von Wärmebildern

Die Farbgebung in Wärmebildern folgt meist der sogenannten Rainbow- oder Ironbow-Palette, bei der die Farbskala von Violett über Blau, Grün, Gelb, Orange bis Rot verläuft und dabei von kalt nach warm ansteigt. Einige Thermografen bevorzugen jedoch auch graue Farbpaletten oder invertierte Darstellungen, je nach Analysezweck und persönlicher Präferenz. Entscheidend ist, dass die gewählte Farbskala konsistent über alle Aufnahmen eines Projekts verwendet wird, um Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Bei der Aufnahme von Wärmebildern wird für jedes Bild ein individueller Temperaturbereich festgelegt, der den vorhandenen Temperaturen entspricht, um maximalen Kontrast und Detailreichtum zu erzielen.

Bei der fachgerechten Interpretation von Wärmebildern müssen zahlreiche Faktoren berücksichtigt werden, die über die reine Farbdarstellung hinausgehen. Oberflächeneigenschaften wie Emissionsgrad, Reflexionsvermögen und Feuchtigkeitsgehalt beeinflussen die gemessenen Temperaturen erheblich. Ein dunkler, matter Putz hat beispielsweise einen höheren Emissionsgrad als eine glänzende Metallfassade und erscheint bei gleicher tatsächlicher Temperatur wärmer auf dem Wärmebild. Auch Reflexionen von Wärmequellen, etwa der Sonne oder nahegelegener Heizquellen, können die Messungen verfälschen. Deshalb ist es essentiell, dass die Thermografie von qualifizierten Energieberatern durchgeführt wird, die diese Störfaktoren erkennen und bei der Auswertung berücksichtigen können.

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Typische Schwachstellen die durch Wärmebilder aufgedeckt werden

Wärmebilder decken eine Vielzahl von Schwachstellen auf, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind. Die häufigsten Problemzonen befinden sich an Übergängen zwischen verschiedenen Bauteilen, sogenannten Wärmebrücken, wo konstruktionsbedingt verstärkt Wärme abfließen kann. Zu den klassischen Schwachstellen gehören Fenster- und Türanschlüsse, Rollladenkästen, Heizkörpernischen, Balkonplatten, Dachübergänge und Kellerdecken. Aber auch fehlerhafte Ausführungen bei der Dämmung, wie Lücken in der Dämmschicht, unzureichend gedämmte Leitungsdurchführungen oder nicht luftdicht ausgeführte Anschlüsse, werden durch thermografische Aufnahmen sichtbar. Besonders kritisch sind durchfeuchtete Bauteile, die aufgrund ihrer erhöhten Wärmeleitfähigkeit deutlich kälter erscheinen als trockene Bereiche und auf den Wärmebildern deutlich hervortreten.

Die systematische Erfassung aller Schwachstellen mittels Wärmebildern ermöglicht eine fundierte Priorisierung von Sanierungsmaßnahmen. Während einige Wärmebrücken konstruktionsbedingt und kaum zu vermeiden sind, lassen sich andere durch gezielte Maßnahmen effektiv beseitigen. Wärmebilder dokumentieren nicht nur den Ist-Zustand, sondern dienen auch als Erfolgskontrolle nach durchgeführten Sanierungen. Vergleichsaufnahmen vor und nach der Maßnahme zeigen objektiv, ob die Sanierung den gewünschten Erfolg gebracht hat. Für Mietvertrag-Streitigkeiten bezüglich mangelhafter Heizleistung oder Schimmelbildung können Wärmebilder zudem als Beweismittel dienen und Klarheit über die Ursachen schaffen.

Wärmebrücken an Fenstern und Türen

Fenster und Türen stellen typische Schwachpunkte in der Gebäudehülle dar, selbst bei modernen Bauwerken. Auf Wärmebildern werden diese Bereiche häufig als deutliche Temperaturanomalien sichtbar. Besonders problematisch sind die Übergänge zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk, wo häufig unzureichend gedämmte Anschlussfugen zu erheblichen Wärmeverlusten führen. Auch Rollladenkästen sind klassische Wärmebrücken, da sie oft nur minimal gedämmt sind und eine direkte Verbindung zwischen Innen- und Außenbereich darstellen. Bei älteren Gebäuden zeigen Wärmebilder zudem häufig undichte Stellen im Bereich der Fensterfalze, durch die kalte Zugluft eindringt und warme Raumluft nach außen entweicht.

Die thermografische Untersuchung von Fenstern und Türen liefert wichtige Erkenntnisse für die Entscheidung zwischen Wartung, Nachrüstung oder Austausch. Moderne Wärmebilder können beispielsweise defekte Isolierglasscheiben identifizieren, bei denen die Gasfüllung zwischen den Scheiben entwichen ist, was zu erhöhten Wärmeverlusten führt. Auch fehlende oder beschädigte Dichtungen werden durch charakteristische Temperaturmuster sichtbar. Bei denkmalgeschützten Gebäuden, wo ein Austausch historischer Fenster nicht möglich ist, helfen Wärmebilder dabei, die effektivsten Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz zu identifizieren, etwa durch zusätzliche Innenfenster oder optimierte Dichtungssysteme. Hausverwalterscout.de hat herausgefunden, dass eine systematische thermografische Überprüfung aller Fenster und Türen in Mehrfamilienhäusern Einsparpotenziale von bis zu 20 Prozent bei den Heizkosten aufdecken kann.

Dachbereich und Dachgeschoss

Der Dachbereich ist einer der kritischsten Bereiche für Wärmeverluste, da warme Luft naturgemäß nach oben steigt. Wärmebilder des Daches, aufgenommen von außen in den Abend- oder Nachtstunden, zeigen eindrucksvoll, wo Wärme aus dem Gebäude entweicht. Ein gut gedämmtes Dach erscheint auf thermografischen Aufnahmen kühl und gleichmäßig, während unzureichend gedämmte Bereiche deutlich wärmer erscheinen und oft in auffälligen Rot- oder Orangetönen dargestellt werden. Besonders aufschlussreich sind Wärmebilder bei ausgebauten Dachgeschossen, wo häufig Schwachstellen in der Dämmung zwischen den Sparren, an den Dachflächenfenstern oder im Bereich der Kniestöcke auftreten.

Thermografische Untersuchungen des Dachbereichs können auch auf weitere Probleme hinweisen, die über reine Wärmedämmung hinausgehen. Feuchtigkeitsschäden, die durch undichte Stellen in der Dachhaut oder Kondensatbildung entstanden sind, zeigen sich auf Wärmebildern durch abweichende Temperaturmuster. Solche durchfeuchteten Bereiche erscheinen kälter als die umgebende Konstruktion und erfordern dringende Sanierungsmaßnahmen, da sie nicht nur zu erhöhten Heizkosten führen, sondern auch die Bausubstanz gefährden und Schimmelbildung begünstigen. Bei Heizperiode-Regelungen im Mietrecht spielen solche Erkenntnisse eine wichtige Rolle, da mangelhafte Dachdämmung ein Grund für Mietminderungen sein kann.

Fassade und Außenwände

Fassaden bilden die größte Fläche der Gebäudehülle und bieten entsprechend das größte Potenzial für Wärmeverluste. Wärmebilder der Außenwände zeigen nicht nur die Qualität der Dämmung, sondern auch deren Ausführung und eventuelle Schäden. Typische Probleme, die durch thermografische Aufnahmen sichtbar werden, sind ungleichmäßige Dämmstärken, Lücken in der Dämmung an Bauteilanschlüssen, hinterlüftete Bereiche bei Wärmedämmverbundsystemen oder durchfeuchtete Wandabschnitte. Bei mehrschichtigen Wandkonstruktionen können Wärmebilder zudem Aufschluss über die korrekte Anordnung der Schichten geben und eventuelle Dampfsperren-Probleme identifizieren.

Besonders interessant sind thermografische Untersuchungen bei nachträglich angebrachten Dämmsystemen. Hier zeigen Wärmebilder, ob die Dämmung lückenlos und fachgerecht angebracht wurde oder ob Wärmebrücken durch mangelhafte Ausführung entstanden sind. Auch bei Gebäuden mit vorhandener, aber in die Jahre gekommener Dämmung liefern Wärmebilder wichtige Informationen über den aktuellen Zustand und möglichen Sanierungsbedarf. Die Kombination aus thermografischen Außen- und Innenaufnahmen ermöglicht eine präzise Lokalisation von Problemzonen und hilft bei der Entwicklung gezielter Sanierungskonzepte. Für die Energieeffizienzklasse-Ermittlung einer Immobilie sind thermografische Untersuchungen ein wertvolles Hilfsmittel.

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Optimale Bedingungen für Thermografie-Aufnahmen

Die Qualität und Aussagekraft von Wärmebildern hängt entscheidend von den Aufnahmebedingungen ab. Für optimale Ergebnisse sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen, die alle erfüllt sein müssen. Der Temperaturunterschied zwischen Innen- und Außentemperatur sollte mindestens 15 Grad Celsius, besser noch 20 Grad oder mehr betragen. Dies ist in den Wintermonaten zwischen November und März in Mitteleuropa in der Regel gegeben. Die Immobilie sollte mindestens zwölf Stunden vor der Aufnahme gleichmäßig beheizt werden, idealerweise mit einer Innentemperatur von etwa 20 bis 22 Grad Celsius. Alle Fenster und Türen müssen geschlossen sein, um die thermische Hülle des Gebäudes zu dokumentieren und nicht durch Luftbewegungen verursachte Temperaturunterschiede zu erfassen.

Die Wahl des richtigen Zeitpunkts ist ebenso kritisch wie die Temperaturverhältnisse. Thermografische Außenaufnahmen sollten in den Abend- oder Nachtstunden erfolgen, wenn die Außenwände nicht mehr durch Sonneneinstrahlung erwärmt sind. Idealerweise sollte bereits seit mindestens vier Stunden keine direkte Sonneneinstrahlung mehr auf die zu untersuchenden Fassaden erfolgt sein. Auch bewölkte Tage mit diffusem Licht können für Wärmebildaufnahmen genutzt werden. Regen, Schneefall oder starker Wind sind hingegen ungünstig, da Feuchtigkeit auf den Oberflächen zu Verdunstungskühlung führt und die Messungen verfälscht. Nach einem Wetterwechsel sollte mindestens ein Tag gewartet werden, bis sich die Temperaturverhältnisse stabilisiert haben.

Temperaturunterschiede und Wetterbedingungen

Die Aussagekraft von Wärmebildern steht in direktem Zusammenhang mit dem Temperaturgradienten zwischen Innen- und Außenbereich. Bei einem Temperaturunterschied von nur zehn Grad Celsius sind zwar grobe Schwachstellen erkennbar, feinere Details und kleinere Wärmebrücken bleiben jedoch möglicherweise unentdeckt. Erst bei Temperaturdifferenzen von 15 Grad oder mehr können auch subtile Probleme zuverlässig identifiziert werden. Deshalb sind die kältesten Wintermonate, insbesondere Januar und Februar, die bevorzugte Zeit für thermografische Gebäudeuntersuchungen. In dieser Zeit sind Außentemperaturen um oder unter dem Gefrierpunkt üblich, während die beheizten Innenräume komfortable 20 bis 22 Grad aufweisen, was ideale Bedingungen für hochwertige Wärmebilder schafft.

Neben der reinen Temperatur spielen auch die Wetterbedingungen eine entscheidende Rolle. Wind führt zu konvektiver Kühlung der Außenwände und kann die Temperaturverteilung auf der Oberfläche verändern, was die Interpretation der Wärmebilder erschwert. Bei Windstärken über drei Beaufort (etwa zwölf bis neunzehn Kilometer pro Stunde) sollten keine Thermografie-Aufnahmen durchgeführt werden. Ebenso problematisch ist Niederschlag jeder Art, da nasse Oberflächen durch Verdunstung gekühlt werden und deutlich kälter erscheinen als trockene Bereiche. Dies kann zu Fehlinterpretationen führen, bei denen feuchte, aber eigentlich gut gedämmte Bereiche als Problemzonen identifiziert werden. Nach Regenfällen sollte mindestens 24 Stunden gewartet werden, bevor Wärmebilder erstellt werden.

Vorbereitung der Immobilie

Die richtige Vorbereitung der Immobilie ist entscheidend für aussagekräftige thermografische Aufnahmen. Zunächst muss sichergestellt werden, dass alle Räume gleichmäßig beheizt sind, idealerweise seit mindestens zwölf Stunden vor der Messung. Dabei sollten alle Heizkörper aufgedreht und auf eine Raumtemperatur von etwa 20 bis 22 Grad Celsius eingestellt werden. Türen zwischen beheizten und unbeheizten Räumen sollten geschlossen bleiben, während Innentüren zwischen beheizten Räumen geöffnet werden können, um eine gleichmäßige Temperaturverteilung zu gewährleisten. Alle Fenster und Außentüren müssen fest verschlossen sein, auch Rollläden sollten hochgezogen werden, um die Fensteroberflächen zugänglich zu machen.

Bei der Vorbereitung für Wärmebilder müssen auch potenzielle Störquellen bedacht werden. Möbel, Vorhänge und andere Gegenstände sollten von Außenwänden entfernt werden, um freie Sicht auf die zu untersuchenden Flächen zu ermöglichen. Bei Innenaufnahmen ist darauf zu achten, dass keine zusätzlichen Wärmequellen wie Heizlüfter oder starke Beleuchtung die Messungen beeinflussen. Auch Personen im Raum können durch ihre Körperwärme die Ergebnisse verfälschen und sollten sich während der Aufnahmen nicht unmittelbar vor den zu untersuchenden Wänden aufhalten. Eine gründliche Dokumentation der Ausgangsbedingungen, einschließlich Innen- und Außentemperatur sowie Wetterverhältnissen, ist wichtig für die spätere Interpretation der Wärmebilder und eventuelle Vergleichsmessungen.

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Kosten und Förderung für Wärmebilder und Energieberatung

Die Kosten für professionelle Wärmebilder variieren erheblich je nach Umfang der Untersuchung, Größe der Immobilie und gewähltem Dienstleister. Für ein freistehendes Einfamilienhaus mit Außenaufnahmen aller vier Fassadenseiten und einigen Detailaufnahmen beginnen die Preise bei etwa 200 bis 300 Euro. Dieser Betrag umfasst in der Regel eine Basisauswertung mit Identifikation der Hauptschwachstellen. Soll die Thermografie als Teil einer umfassenden Energieberatung durchgeführt werden, was grundsätzlich empfehlenswert ist, liegen die Gesamtkosten für ein Einfamilienhaus zwischen 600 und 1200 Euro. Diese umfassende Beratung beinhaltet neben den Wärmebildern auch eine detaillierte Analyse des energetischen Zustands, konkrete Sanierungsempfehlungen mit Kostenabschätzungen und Informationen zu Fördermöglichkeiten.

Bei Mehrfamilienhäusern und größeren Wohnanlagen steigen die Kosten naturgemäß an, wobei die Preisgestaltung oft nach Quadratmetern Gebäudefläche oder Anzahl der Wohneinheiten erfolgt. Für ein Mehrfamilienhaus mit zehn bis zwanzig Wohneinheiten sollte mit Kosten zwischen 1500 und 3000 Euro für eine vollständige thermografische Untersuchung inklusive Energieberatung gerechnet werden. Die gute Nachricht für WEG-Verwaltungen und Immobilieneigentümer ist, dass diese Investition durch staatliche Förderungen erheblich reduziert werden kann. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert Energieberatungen für Wohngebäude mit bis zu 50 Prozent der förderfähigen Kosten, wobei Höchstgrenzen gelten.

Was kostet eine professionelle Thermografie?

Die Preisgestaltung für thermografische Untersuchungen folgt in der Regel einer nachvollziehbaren Struktur, die verschiedene Leistungskomponenten berücksichtigt. Die reine Anfertigung von Wärmebildern, ohne ausführliche Beratung, wird oft als Pauschalleistung angeboten. Hierbei werden für ein durchschnittliches Einfamilienhaus etwa vier bis acht Außenaufnahmen sowie einige ausgewählte Innenaufnahmen erstellt. Diese Basisvariante kostet typischerweise zwischen 150 und 400 Euro, abhängig von der Region und dem Anbieter. Eine kurze mündliche Auswertung mit Erläuterung der Bilder ist meist im Preis enthalten, ein detaillierter schriftlicher Bericht mit Sanierungsempfehlungen jedoch nicht.

Für eine fundierte Entscheidungsgrundlage empfiehlt hausverwalterscout.de jedoch die Beauftragung einer vollständigen Energieberatung, die die Thermografie als Bestandteil enthält. Diese umfasst neben den Wärmebildern auch eine Analyse der Verbrauchsdaten, Überprüfung der Heizungsanlage, Bewertung der Gebäudehülle und einen ausführlichen Beratungsbericht mit priorisierten Sanierungsempfehlungen. Die Investition lohnt sich mehrfach: Erstens sind die Kosten durch BAFA-Förderung deutlich reduziert, zweitens erhalten Eigentümer eine professionelle Gesamtbewertung statt isolierter Wärmebilder, und drittens ist eine solche Beratung häufig Voraussetzung für die Beantragung von Fördermitteln für spätere Sanierungsmaßnahmen. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über typische Kostenrahmen:

Leistungsumfang Einfamilienhaus Mehrfamilienhaus (10-20 WE)
Basis-Thermografie (nur Außenaufnahmen) 150 – 300 € 500 – 1.000 €
Erweiterte Thermografie (Außen + Innen) 300 – 500 € 1.000 – 1.800 €
Vollständige Energieberatung mit Thermografie 600 – 1.200 € 1.500 – 3.500 €
Kosten nach BAFA-Förderung (50%) 300 – 600 € 750 – 1.750 €

Staatliche Förderungen durch BAFA

Die Bundesförderung für Energieberatung für Wohngebäude des BAFA macht professionelle Energieberatungen inklusive Thermografie deutlich erschwinglicher. Für Ein- und Zweifamilienhäuser werden 50 Prozent der förderfähigen Beratungskosten übernommen, maximal jedoch 650 Euro. Bei Wohngebäuden mit mindestens drei Wohneinheiten erhöht sich der maximale Zuschuss auf 850 Euro bei gleicher Förderquote von 50 Prozent. Voraussetzung für die Förderung ist, dass der Bauantrag oder die Bauanzeige für das Gebäude vor dem 1. Februar 2002 gestellt wurde. Die Energieberatung muss von einem beim BAFA registrierten, qualifizierten Energieberater durchgeführt werden, der über entsprechende Nachweise und Versicherungen verfügt.

Ein besonderer Vorteil der BAFA-geförderten Energieberatung liegt darin, dass sie nicht nur die Kosten der Beratung selbst reduziert, sondern auch eine solide Grundlage für weitere Förderanträge schafft. Viele Sanierungsförderungen, etwa über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder regionale Programme, setzen eine qualifizierte Energieberatung voraus. Der im Rahmen der BAFA-Förderung erstellte individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) dient als Nachweis und erhöht bei einigen Förderprogrammen sogar die Förderquote für die anschließenden Sanierungsmaßnahmen um zusätzliche fünf Prozent. Für WEG-Verwaltungen ist wichtig zu wissen, dass die Förderung auf die gesamte Wohnungseigentümergemeinschaft bezogen ist und der Antrag vom Verwalter oder einem beauftragten Eigentümer gestellt werden kann. Die Beantragung erfolgt ausschließlich online über das BAFA-Portal und muss vor Vertragsschluss mit dem Energieberater erfolgen.

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Energieberater: Tipps für die energetische Sanierung

Energieberater beauftragen: Darauf sollten Sie achten

Wärmebilder Gebäude – Wärmebilder im Winter zur Aufdeckung von Schwachstellen nutzen

Die Auswahl des richtigen Energieberaters ist entscheidend für die Qualität der thermografischen Untersuchung und die daraus abgeleiteten Empfehlungen. Nicht jeder, der eine Thermografiekamera besitzt, ist auch ein qualifizierter Energieberater. Für die BAFA-Förderung ist zwingend ein bei der Deutschen Energie-Agentur (dena) oder beim BAFA selbst gelisteter Energieberater erforderlich. Diese Fachleute verfügen über nachgewiesene Qualifikationen, regelmäßige Fortbildungen und müssen eine Berufshaftpflichtversicherung vorweisen. Bei der Auswahl sollten Sie auf die konkrete Erfahrung mit Thermografie und Gebäudetypen achten, die Ihrem Objekt entsprechen. Ein Energieberater, der hauptsächlich Neubauten betreut, bringt möglicherweise nicht die gleiche Expertise für Bestandsgebäude mit wie ein auf Altbausanierung spezialisierter Kollege.

Vor der Beauftragung sollten mehrere Angebote eingeholt und verglichen werden, wobei nicht nur der Preis, sondern vor allem der Leistungsumfang entscheidend ist. Ein seriöses Angebot sollte genau spezifizieren, wie viele Wärmebilder erstellt werden, welche Bereiche untersucht werden und welche Auswertungen und Berichte geliefert werden. Fragen Sie konkret nach der verwendeten Kameraausrüstung und deren technischen Spezifikationen. Hochwertige Thermografiekameras mit ausreichender Auflösung und Temperaturempfindlichkeit sind für aussagekräftige Ergebnisse unerlässlich. Auch die zeitliche Flexibilität des Energieberaters ist wichtig, da Wärmebilder nur unter bestimmten Wetterbedingungen sinnvoll erstellt werden können. Ein professioneller Energieberater wird von sich aus auf die Notwendigkeit geeigneter Aufnahmebedingungen hinweisen und gegebenenfalls Termine verschieben, wenn die Voraussetzungen nicht optimal sind.

Qualifikationen und Zertifizierungen

Energieberater ist keine geschützte Berufsbezeichnung, weshalb theoretisch jeder diese Dienstleistung anbieten könnte. Für qualitativ hochwertige Beratungen und insbesondere für die Inanspruchnahme staatlicher Förderungen sind jedoch spezifische Qualifikationen erforderlich. Die gängigsten Qualifikationen für Energieberater sind die Eintragung in die Energieeffizienz-Expertenliste der dena, die Zertifizierung nach DIN V 18599 oder die Qualifikation als Gebäudeenergieberater (HWK). Für Thermografie existieren zusätzliche Zertifizierungen, etwa nach DIN EN ISO 9712 oder durch den Bundesverband für Angewandte Thermografie. Ein qualifizierter Thermograf sollte mindestens über eine Stufe-1-Zertifizierung verfügen, besser noch über Stufe 2, die erweiterte theoretische Kenntnisse und praktische Erfahrung nachweist.

Bei der Auswahl eines Energieberaters sollten Sie nicht nur nach Zertifikaten fragen, sondern auch nach konkreten Referenzprojekten und Erfahrungen mit vergleichbaren Objekten. Ein erfahrener Energieberater kann bereits im Vorgespräch realistische Einschätzungen zu möglichen Schwachstellen und Sanierungspotentialen geben. Auch die Mitgliedschaft in Berufsverbänden wie dem Deutschen Energieberater-Netzwerk (DEN) oder dem Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker (GIH) kann ein Qualitätsmerkmal sein, da diese Verbände in der Regel Qualitätsstandards und regelmäßige Fortbildungen ihrer Mitglieder voraussetzen. Prüfen Sie zudem die Verfügbarkeit entsprechender Versicherungen, insbesondere einer Berufshaftpflicht- und Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, die bei fehlerhaften Beratungen Schutz bietet.

Umfang der Energieberatung

Eine umfassende Energieberatung geht weit über die reine Erstellung von Wärmebildern hinaus und sollte alle energetisch relevanten Aspekte des Gebäudes berücksichtigen. Der Energieberater sollte die Heizungsanlage überprüfen, die Qualität der Fenster und Türen beurteilen, die Dach- und Kellerdämmung inspizieren und die Verbrauchsdaten der letzten Jahre analysieren. Die thermografischen Aufnahmen bilden dabei einen wichtigen Baustein, um die theoretischen Erkenntnisse visuell zu untermauern und konkrete Problemzonen zu identifizieren. Ein vollständiger Energieberatungsbericht sollte eine Bestandsaufnahme des energetischen Ist-Zustands, eine Bewertung der einzelnen Gebäudeteile, konkrete Handlungsempfehlungen mit Prioritätenliste sowie Abschätzungen zu Kosten und Einsparpotenzialen der vorgeschlagenen Maßnahmen enthalten.

Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP), der bei BAFA-geförderten Beratungen erstellt wird, bietet einen besonders strukturierten Ansatz. Er zeigt sowohl kurzfristig umsetzbare Maßnahmen als auch eine langfristige Sanierungsstrategie für die nächsten zehn bis fünfzehn Jahre auf. Wichtig ist dabei, dass die Maßnahmen aufeinander abgestimmt sind und in sinnvoller Reihenfolge durchgeführt werden können. Beispielsweise sollte eine neue Heizungsanlage erst nach Verbesserung der Gebäudedämmung dimensioniert werden, um Überdimensionierung zu vermeiden. Der Energieberater sollte auch über aktuelle Förderprogramme, technologische Entwicklungen und gesetzliche Anforderungen wie das Gebäudeenergiegesetz (GEG) informieren und diese in seine Empfehlungen einbeziehen.

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Von Wärmebildern zur energetischen Sanierung

Wärmebilder liefern wertvolle Erkenntnisse über den energetischen Zustand einer Immobilie, doch die eigentliche Arbeit beginnt erst mit der Umsetzung geeigneter Sanierungsmaßnahmen. Die thermografische Untersuchung bildet die Grundlage für eine fundierte Sanierungsplanung, indem sie objektiv zeigt, wo die größten Energieverluste auftreten und welche Bereiche vorrangig behandelt werden sollten. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass nicht jede auf Wärmebildern sichtbare Schwachstelle sofort behoben werden muss. Vielmehr gilt es, Maßnahmen nach ihrer Wirtschaftlichkeit, technischen Umsetzbarkeit und ihrem Beitrag zur Gesamtenergieeffizienz zu priorisieren. Energetische Sanierungen sollten immer als Gesamtkonzept betrachtet werden, bei dem einzelne Maßnahmen aufeinander abgestimmt sind.

Die Interpretation der Wärmebilder sollte gemeinsam mit einem Energieberater erfolgen, der die technischen und wirtschaftlichen Aspekte bewertet. Manche Schwachstellen lassen sich mit relativ geringem Aufwand beheben, etwa durch das Abdichten von Fugen oder das Nachrüsten von Dämmung in zugänglichen Bereichen. Andere Maßnahmen, wie eine komplette Fassadendämmung oder ein Dachtausch, erfordern erhebliche Investitionen und sollten sorgfältig geplant werden. Besonders bei Wohnungseigentümergemeinschaften ist die Kommunikation der Thermografie-Ergebnisse und der daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen entscheidend. Wärmebilder können dabei helfen, die Notwendigkeit von Sanierungsmaßnahmen auch skeptischen Eigentümern visuell zu verdeutlichen und Konsens für erforderliche Investitionen zu schaffen.

Maßnahmen nach der Thermografie

Nach der thermografischen Untersuchung sollten die identifizierten Schwachstellen systematisch kategorisiert werden. Typischerweise unterscheidet man zwischen sofort umsetzbaren Maßnahmen mit geringen Kosten, mittelfristigen Projekten mit moderatem Investitionsbedarf und langfristigen Großsanierungen. Zu den schnell umsetzbaren Maßnahmen gehören beispielsweise das Nachdichten von Fenstern und Türen, das Schließen von Rollladenkästen-Durchführungen oder das Dämmen von Heizkörpernischen. Diese Arbeiten können oft in Eigenleistung oder durch lokale Handwerker durchgeführt werden und führen zu sofortigen Einsparungen bei den Heizkosten. Auch das Anbringen von Dämmung an der Kellerdecke oder an zugänglichen Rohrleitungen zählt zu den wirtschaftlich sehr attraktiven Sofortmaßnahmen.

Mittelfristige Maßnahmen umfassen typischerweise den Austausch alter Fenster, die Dämmung der obersten Geschossdecke oder die Sanierung einzelner Fassadenabschnitte. Diese Projekte erfordern professionelle Planung und Ausführung, amortisieren sich aber in der Regel innerhalb von zehn bis fünfzehn Jahren. Langfristige Großsanierungen wie Vollwärmeschutz der Fassade, kompletter Dachaustausch oder Kelleraußenwanddämmung sollten im Rahmen ohnehin anstehender Instandsetzungsarbeiten durchgeführt werden. Wenn beispielsweise der Außenputz erneuert werden muss, sind die Mehrkosten für eine zusätzliche Wärmedämmung verhältnismäßig gering. Die thermografischen Aufnahmen helfen dabei, solche Synergien zu erkennen und die Sanierung optimal zu timen.

Priorisierung von Sanierungsmaßnahmen

Die Priorisierung von Sanierungsmaßnahmen sollte nach mehreren Kriterien erfolgen: Energieeinsparungspotential, Investitionskosten, Amortisationszeit, Dringlichkeit wegen Bauschäden und Kombinierbarkeit mit anderen Maßnahmen. Wärmebilder zeigen zwar, wo Energie verloren geht, sagen aber nichts über die Wirtschaftlichkeit der Behebung aus. Eine große rot leuchtende Fläche auf einem Wärmebild bedeutet nicht automatisch, dass hier die Sanierung am dringendsten ist. Oft sind kleinere Maßnahmen an Fenstern und Türen wirtschaftlich attraktiver als aufwendige Dämmarbeiten, selbst wenn die Wärmeverluste über die Fenster absolut gesehen geringer sind als über große Wandflächen. Die Kosten-Nutzen-Rechnung sollte stets die zu erwartenden Energieeinsparungen über die gesamte Lebensdauer der Maßnahme den Investitionskosten gegenüberstellen.

Eine sinnvolle Sanierungsstrategie beginnt typischerweise mit der Verbesserung der Gebäudehülle von oben nach unten: Zuerst Dach oder oberste Geschossdecke, dann Fenster, anschließend Außenwände und schließlich Kellerdecke oder Bodenplatte. Diese Reihenfolge hat sowohl technische als auch wirtschaftliche Gründe. Über das Dach geht bei ungedämmten Gebäuden prozentual die meiste Wärme verloren, und die Dämmung der obersten Geschossdecke ist eine der wirtschaftlichsten Maßnahmen überhaupt. Neue Fenster bringen ebenfalls schnell spürbare Verbesserungen. Die Fassadendämmung sollte hingegen mit anderen Fassadenarbeiten kombiniert werden. Erst wenn die Gebäudehülle optimiert ist, sollte die Heizungsanlage erneuert werden, da dann die tatsächlich benötigte Heizleistung deutlich niedriger ausfällt und die neue Anlage entsprechend kleiner und günstiger dimensioniert werden kann.

Praktische Tipps für Vermieter und WEG-Verwaltungen

Für Vermieter und WEG-Verwaltungen bieten Wärmebilder im Winter nicht nur die Möglichkeit zur energetischen Optimierung, sondern auch zur Vorbeugung von Mietrechtsstreitigkeiten. Gerade in der kalten Jahreszeit häufen sich Beschwerden von Mietern über unzureichende Heizleistung, Zugluft oder Schimmelbildung. Thermografische Aufnahmen können objektiv klären, ob die Ursachen im Gebäude selbst liegen oder auf falsches Nutzerverhalten zurückzuführen sind. Bei der Dokumentation von Mängeln im Rahmen von Übergabeprotokollen oder Gewährleistungsfällen können Wärmebilder als Beweismittel dienen. Für die WEG-Verwaltung sind thermografische Untersuchungen ein wichtiges Instrument zur Erfüllung der Erhaltungspflicht und können helfen, notwendige Sanierungsbeschlüsse auf einer soliden Faktengrundlage zu treffen.

Die wichtigsten praktischen Tipps für die Durchführung thermografischer Untersuchungen in vermieteten Objekten umfassen die rechtzeitige Information und Einbindung der Mieter sowie die sorgfältige Planung der Aufnahmen. Mieter sollten mindestens eine Woche im Voraus über den geplanten Termin informiert werden und klare Anweisungen zur Vorbereitung der Wohnung erhalten. Die Aufnahmen sollten vorzugsweise an einem Tag durchgeführt werden, an dem möglichst viele Wohnungen zugänglich sind, um ein umfassendes Bild der gesamten Immobilie zu erhalten. Bei Mehrfamilienhäusern empfiehlt es sich, zunächst umfassende Außenaufnahmen aller Fassaden zu erstellen und dann gezielt Innenaufnahmen in Wohnungen durchzuführen, in denen die Außenaufnahmen Auffälligkeiten gezeigt haben oder Mieter über Probleme berichten.

Integration in den Winterdienst und jährliche Wartung

Eine thermografische Untersuchung lässt sich ideal in die jährlichen Wartungs- und Überprüfungsroutinen integrieren, die ohnehin im Rahmen der WEG-Verwaltung oder professionellen Mietverwaltung stattfinden. Der Winter bietet sich nicht nur für Wärmebilder an, sondern ist auch die Zeit, in der die Heizungsanlage unter Volllast läuft und potenzielle Probleme am ehesten zutage treten. Eine kombinierte Überprüfung von Heizungsanlage, Lüftungssystem und Gebäudehülle mittels Thermografie ergibt ein umfassendes Bild des energetischen Zustands. Auch die Kombination mit dem Winterdienst ist sinnvoll: Während im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht ohnehin regelmäßige Begehungen der Immobilie stattfinden, können dabei auch thermografische Außenaufnahmen erstellt werden.

Für WEG-Verwaltungen empfiehlt hausverwalterscout.de, thermografische Untersuchungen alle fünf bis zehn Jahre durchführen zu lassen, oder gezielt vor geplanten größeren Sanierungsmaßnahmen. Die Kosten können als Teil der Instandhaltungsrücklage kalkuliert werden. Bei der Präsentation der Ergebnisse in der Eigentümerversammlung helfen die visuellen Wärmebilder enorm, die Notwendigkeit von Sanierungsmaßnahmen zu kommunizieren. Folgende Punkte sollten Verwalter bei der Integration von Thermografie in ihre Routinen beachten:

  • Thermografie-Termine frühzeitig in die Jahresplanung aufnehmen und mit anderen Wartungsarbeiten koordinieren
  • Mieter und Eigentümer rechtzeitig über Sinn und Ablauf der Untersuchung informieren
  • Ergebnisse transparent kommunizieren und in verständlicher Form aufbereiten
  • Thermografie-Berichte archivieren und für spätere Vergleichsmessungen aufbewahren
  • Bei festgestellten Mängeln zeitnah Sanierungskonzepte entwickeln und Kostenvoranschläge einholen
  • Förderungsmöglichkeiten prüfen und bei Antragstellung Unterstützung anbieten
  • Nach durchgeführten Sanierungen Kontrollmessungen zur Erfolgsdokumentation durchführen

Fazit: Wärmebilder als Schlüssel zur Energieeffizienz

Wärmebilder im Winter sind weit mehr als nur farbenfrohe Aufnahmen einer Immobilie – sie sind ein unverzichtbares Werkzeug für moderne, zukunftsorientierte Immobilienverwaltung. Die thermografische Untersuchung liefert objektive Daten über den energetischen Zustand eines Gebäudes, deckt versteckte Schwachstellen auf und bildet die Grundlage für fundierte Sanierungsentscheidungen. Angesichts steigender Energiekosten, verschärfter gesetzlicher Anforderungen durch das GEG und zunehmendem Bewusstsein für Nachhaltigkeit werden Wärmebilder zunehmend zum Standard-Instrument in der professionellen Immobilienverwaltung. Die Investition in eine professionelle thermografische Untersuchung inklusive umfassender Energieberatung amortisiert sich durch die erzielten Energieeinsparungen häufig innerhalb weniger Jahre.

Für Vermieter, Immobilieneigentümer und WEG-Verwaltungen bieten Wärmebilder vielfältige Vorteile: Sie ermöglichen zielgerichtete Sanierungsplanungen, helfen bei der Priorisierung von Maßnahmen, dienen als Nachweis gegenüber Mietern bei Streitfällen und sind Voraussetzung für viele Förderprogramme. Die winterliche Thermografie sollte daher als regelmäßige Investition in den Werterhalt und die Zukunftssicherheit der Immobilie verstanden werden. Mit den richtigen Rahmenbedingungen – niedrige Außentemperaturen, qualifizierter Energieberater, staatliche Förderung – ist der Winter die perfekte Zeit, um durch Wärmebilder die Schwachstellen des Baukörpers aufzuspüren und die Weichen für eine energieeffiziente Zukunft zu stellen. Nutzen Sie die kalte Jahreszeit, um mit professionellen Wärmebildern den Grundstein für nachhaltige Energieeinsparungen und Wertsteigerung Ihrer Immobilie zu legen.

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