Eine energetische Sanierung spielt für Immobilienbesitzer nicht erst seit den stark steigenden Energiekosten eine wichtige Rolle. Sie ist gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz und macht Immobilien für potenzielle Mieter interessant. Für eine energetische Sanierung müssen vielfältige Aspekte berücksichtigt werden, zu denen etwa Einsparpotenziale, Förderungen und die Wahl der passenden Gewerke gehören.
Es gibt viele gute Gründe, sich für eine energetische Sanierung zu entscheiden. Hierüber können Immobilienbesitzer Geld sparen, einen Beitrag zum Umweltschutz leisten und die Attraktivität ihrer Häuser und Wohnungen erhöhen. Um von den Einsparpotenzialen optimal zu profitieren, ist es wichtig, gezielt Förderungen auszuwählen und bei der Durchführung der einzelnen Sanierungsmaßnahmen auf einen Energieberater zurückzugreifen.
Dieser Artikel erläutert, was bei einer energetischen Sanierung zu beachten ist und welche Vorteile sich hieraus für Immobilienbesitzer ergeben.
Gute Gründe für eine energetische Sanierung
Es gibt viele gute Gründe, sich für eine energetische Sanierung zu entscheiden. Schon vor der durch den Ukrainekrieg ausgelösten Energiekrise wurde der Hauptteil der Energie in Privathaushalten (rund 70%) durch die Heizung verbraucht. Durch eine energetische Sanierung ist es somit möglich, eine Menge Geld einzusparen.
Hinzu kommt, dass Einsparungen bei der Energie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz darstellen. Je weniger Energie benötigt wird, desto weniger CO₂-Emissionen werden abgegeben. Ohnehin verpflichtet das Gebäudeenergiegesetz dazu, die eigene Immobilie komplex zu diesem Thema zu betrachten.
Ein weiterer Grund, sich für eine energetische Sanierung zu entscheiden, besteht darin, dass man hierdurch das Raumklima verbessern kann. Beispielsweise sorgen warme Fußböden dafür, dass man sich in einem Raum deutlich wohler fühlt. Außerdem trocknet die Luft nicht so schnell aus, wenn weniger geheizt wird, was für die Atemwege von Vorteil ist. Nicht zuletzt führt eine energetische Sanierung zur Aufwertung einer Immobilie. Der Wert des Gebäudes an sich steigt, es wird aber auch für Mieter interessanter.
Eine energetische Sanierung lohnt sich vor allem bei älteren Häusern
Staatliche Vorgaben zum Wärmeschutz sind vergleichsweise jung und wurden bis 1977 überhaupt nicht gemacht. Entsprechend verbrauchen alte, unsanierte Immobilien eine Menge Energie, was zu teilweise erheblichen Heizkosten führt. Deswegen ist es gerade bei älteren Gebäuden sinnvoll, eine energetische Sanierung vorzunehmen und beispielsweise die Heizungsanlage zu erneuern.
Bevor man sich für eine solche Sanierung entscheidet, sollte man jedoch die individuellen Gegebenheiten genau unter die Lupe nehmen. Hierzu gehören nicht nur der Zustand und das Alter der Immobilie, sondern auch das persönliche Heizverhalten. Wer es zu Hause ohnehin nicht sonderlich warm braucht und wenig heizt, profitiert gegebenenfalls zu wenig von einer energetischen Sanierung, weswegen sie sich gegebenenfalls nicht lohnt.
Hinweis: Das Bundeswirtschaftsministerium hat einen sogenannten Sanierungskonfigurator entwickelt. Hier können Interessierte prüfen, ob und in welchem Maße sich Maßnahmen wie eine Fassadendämmung auf ihre Immobilie auswirken würden. So erkennen Sie schnell, ob sich eine energetische Sanierung für Sie lohnt oder nicht.
Einsparpotenziale durch eine energetische Sanierung
Wie groß die individuellen Einsparpotenziale sind, hängt von der jeweiligen Immobilie und dem persönlichen Heizverhalten ab. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen hat jedoch eine Beispielrechnung erstellt, anhand derer die Einsparpotentiale bei einer Fassadendämmung deutlich werden. Hierbei wird ein Einfamilienhaus mit 130 Quadratmetern angenommen, dessen Außenwände ungedämmt sind und das mit einer strombetriebenen Wärmepumpe beheizt wird.
Die Rechnung zeigt, dass ein Drittel der Heizwärme bei ungedämmten Immobilien verloren geht. Wenn hingegen eine 16 cm dicke Dämmung angebracht wird, würden 90% der Heizwärme eingespart werden. Geht man von 36 Cent Stromkosten pro Kilowattstunde aus, würde man durch eine solche Dämmung im Lauf von 40 Jahren somit 75.000 € einsparen. Die Sanierungskosten in Höhe von 20.000 € in der Beispielrechnung würden sich somit bezahlt machen. Ebenfalls zu berücksichtigen ist, dass durch eine Dämmung der Immobilienwert steigt.
Achtung: Auch im Jahre 2023 müssen einige Immobilienbesitzer die Austauschpflicht ihrer Heizanlage beachten.
Von Förderungen profitieren
Der Staat hat ein Interesse daran, dass die Bürger Energie einsparen. Deswegen gibt es viele regionale und bundesweite Förderprogramme, auf die Immobilienbesitzer zurückgreifen können. Diese betreffen beispielsweise die Heizung, das Dach, die Wärmedämmung, die Fenster und Türen sowie die Solarthermie. Von zinsgünstigen Krediten der KfW Förderbank bis hin zu Zuschüssen vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gibt es hier unterschiedliche Lösungen.
Es lohnt sich, sich mit den verschiedenen Förderprogrammen ausführlich zu beschäftigen. So können beispielsweise 35% der Kosten für eine neue Heizungsanlage eingespart werden. Es ist sinnvoll, die Planung der energetischen Sanierung mit einem Energieberater zusammen durchzuführen. Für einige Förderungen ist es zudem vorgeschrieben, auf eine solche Fachkraft zurückzugreifen.
Eine energetische Sanierung gezielt durchführen
Zunächst werden zusammen mit einem Energieberater verschiedene Vorbereitungen für die energetische Sanierung getroffen. Hierzu gehören eine Beurteilung der Bausubstanz und die Erstellung eines Sanierungskonzepts. Anschließend müssen bestimmte Gewerke ausgewählt werden, die die einzelnen Maßnahmen durchführen.
Wichtig: Die Austauschpflicht der Heizanlagen ist auch im Jahre 2023 zu beachten und im besten Falle in die Gesamtkonzeption der Sanierung einzukalkulieren.
Sowohl beim Energieexperten als auch bei den Firmen sollte auf Fachkompetenz und Erfahrung Wert gelegt werden. Es ist daher empfehlenswert, immer nach Referenzen zu fragen. Neben einer soliden Ausbildung ist es zudem wichtig, dass regelmäßige Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen genutzt werden.
Fazit zur energetischen Sanierung
Eine energetische Sanierung lohnt sich vor allem bei älteren Gebäuden. Es ist wichtig, die Sanierungsmaßnahmen genau zu planen und sich hierfür professionelle Hilfe an die Seite zu holen. Auch Förderungen sollten genutzt werden, um möglichst hohe Einsparpotenziale bei gleichzeitig niedrigen Investitionskosten erzielen zu können.