Baubranche: Nachhaltiges Bauen ist die Zukunft

Nachhaltiges Bauen - nicht nur ein Trend - es ist die Zukunft

Inhalt:

Bei Bauprojekten wird heutzutage deutlich mehr Wert auf Nachhaltigkeit gelegt als noch vor einigen Jahren. Das ist einerseits auf Vorgaben des Gesetzgebers zurückzuführen, aber auch auf die Tatsache, dass Mietern und Käufern der Umweltschutz besonders wichtig ist. Bei aktuellen Bauvorhaben muss daher klar sein, was unter nachhaltigem Bauen zu verstehen ist, wie man es umsetzen kann und in welchen Bereichen es bereits erfolgreich angewendet wird.

Im Namen des Klimaschutzes hat in der Baubranche ein Umdenken stattgefunden. Heutzutage kommen bei der Konzeption von Bauvorhaben Nachhaltigkeitsthemen viel häufiger und stärker zur Sprache als früher. Das spiegelt sich auch in den aktuellen Immobilientrends 2024 wieder.

Zum einen müssen die Bauherren gesetzliche Umweltauflagen einhalten, zum anderen hat die Zielgruppe ganz andere Anforderungen an modernes Wohnen. Dieser Beitrag erklärt, was unter nachhaltigem Bauen zu verstehen ist, wo es bereits zum Einsatz kommt und mit welchem Kosten hierbei zu rechnen ist.

Nachhaltiges Bauen – was ist das?

Nachhaltiges Bauen meint einen schonenden Umgang mit den vorhandenen Ressourcen. Das betrifft den gesamten Gebäudelebenszyklus vom Bau über die Nutzung bis hin zum Abriss. In diesem Zusammenhang spielen wirtschaftliche Faktoren, Umweltaspekte und der soziale Bereich eine wichtige Rolle. Überall versuchen die Bauherren, schonend mit den verfügbaren Ressourcen umzugehen und dafür zu sorgen, dass diese bestmöglich wiederverwendet werden können. Die drei großen Bereiche des nachhaltigen Bauens werden im Folgenden ausführlich vorgestellt:

Die ökonomische Ebene

Viele Gebäude werden nicht errichtet, damit die Bauherren darin wohnen können, sondern um eine hohe Rentabilität zu erzielen. Hierfür ist es erforderlich, das vorhandene Kapital sinnvoll einzusetzen und für eine größtmögliche Werterhaltung zu sorgen. Beim nachhaltigen Bauen nehmen die Bauherren teilweise höhere Kosten für Materialien oder Umweltaspekte im Kauf, um so langfristig Kosten einzusparen und ein Gebäude zukunftsfähig zu halten.

Ein wichtiger Schritt im Bereich Ökonomie besteht darin, die Wertschöpfung vor Ort zu erzielen. Das bedeutet, dass Materialien und Ressourcen nicht aus anderen Regionen herbeigeschafft werden, sondern dass lokale Baustoffe zum Einsatz kommen. Das betrifft auch die lokalen Arbeitskräfte. Nachdem das Haus gebaut wurde, ist eine nachhaltige Immobilie besonders umweltfreundlich. Die Rentabilität wird unter anderem dadurch erreicht, dass weniger Kosten für Energie oder Sanierungen investiert werden müssen. Das gilt für den gesamten Lebenszyklus des Hauses oder der Wohnung.

Durch nachhaltiges Bauen ist es im Fall von Problemen möglich, Reparaturen, Sanierungen und Modernisierungen einfach und effizient vorzunehmen. Somit fallen langfristig weniger Kosten an, als wenn direkt in der Bauphase auf besonders billige Materialien und Arbeitsweisen gesetzt würde. Kommt es zu einem Abriss eines Gebäudes, lassen sich die einzelnen Baumaterialien leicht voneinander trennen und weitestgehend wiederverwenden. Je länger die Recycling-Zyklen sind, desto weniger Ressourcen werden benötigt, wovon die Umwelt profitiert und was Kosten reduziert.

Die ökologische Ebene

Auf der ökologischen Ebene geht es beim nachhaltigen Bauen darum, möglichst natürliche Ressourcen zu einzusetzen, die im Anschluss an den Lebenszyklus des Gebäudes wiederverwendet werden können. Außerdem werden diverse Maßnahmen ergriffen, um Energie einzusparen und hierdurch den Ressourcenverbrauch zu senken. Nachhaltiges Bauen hat hierbei sowohl einen lokalen als auch einen globalen ökologischen Anspruch und achtet beispielsweise darauf, dass die Baustoffe möglichst regional hergestellt und verarbeitet werden.

Während der Bauphase geht es vor allem um den Einsatz nachhaltiger Baustoffe. Hierdurch lassen sich Umweltbelastungen bei Bauprojekten deutlich reduzieren. Da der Bausektor weltweit für rund 40% aller Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, muss auf eine Reduktion des ökologischen Fußabdrucks geachtet werden. Das gilt auch für den Betrieb der Immobilie. Hier sorgen Dämmstoffe und umweltfreundliche Betriebsquellen dafür, dass weniger CO2 entsteht und an die Umwelt abgegeben wird.

Wenn eine Immobilie saniert oder abgerissen werden muss, entstehen beim nachhaltigen Bauen nahezu keine Abfälle und Schadstoffe. Stattdessen können die einzelnen Materialien zuverlässig voneinander getrennt werden. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um sie wiederverwenden und dem natürlichen Kreislauf zurückführen zu können. Bei Materialien, die nicht als Baustoffe neu eingesetzt werden, ist es häufig möglich, sie als ökologisches Brennmaterial einzusetzen.

Die soziokulturelle Ebene

Im soziokulturellen Bereich stehen alle Menschen im Mittelpunkt, die in Kontakt mit einer Immobilie kommen. Während der Planung muss beispielsweise darauf geachtet werden, dass Schutzmaßnahmen vorbereitet und ergriffen werden, um die Gesundheit der Mitarbeiter und Bauarbeiter zu erhalten. Hierbei ist es wichtig, nicht nur einzelne Personengruppen in den Blick zu nehmen, sondern das Sicherheitskonzept auf alle Menschen auszudehnen, die an dem jeweiligen Projekt beteiligt sind.

Während der Bauphase wird im Rahmen des nachhaltigen Wohnungsbaus darauf geachtet, dass die Arbeitskräfte einen angemessenen Lohn erhalten und möglichst keine gefährlichen Arbeiten übernehmen müssen. Für die späteren Nutzer wird während der Bauphase darauf geachtet, dass die jeweilige Immobilie ausgesprochen funktional ist und eine nachhaltige Architektur bietet. Somit kann sie äußerst lange genutzt werden und wird den Bedürfnissen der individuellen Menschen voll gerecht.

Bei allen Fragen, die mit einer Immobilie zu tun haben, wird auf Gleichberechtigung und Inklusion Wert gelegt. Das betrifft die Auswahl von Mietern und Käufern ebenso wie den Einsatz von Mitarbeitern im Facility Management und bei anderen Aufgaben. Wird eine Immobilie saniert oder modernisiert, achten die Eigentümer auf einen größtmöglichen Komfort für alle beteiligten Personen. Beispielsweise sorgt nachhaltiges Bauen dafür, dass einzelne Wohnung altersgerecht sind, sodass auch ältere Bewohner weiter darin leben können.

Nachhaltiges Bauen in der Praxis

Nachhaltiges Bauen ist schon lange nicht mehr nur eine Zukunftsvision, sondern wird aktiv umgesetzt. Deutschlandweit nutzen immer mehr Bauherren nachhaltige Methoden und achten bei ihren Projekten auf ökologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte. Ein Beispiel hierfür ist der sogenannte Marco Polo Tower in Hamburg. Hierbei handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus, das bereits 2013 fertiggestellt wurde. Es gilt als sogenanntes „Green Building“ und befindet sich in der HafenCity. Es ist 55 m hoch und wurde von den Behnisch Architekten umgesetzt. Das Ziel dieses Projektes war es, möglichst helle Räume zu entwerfen, die selbst bei heißen Sommertemperaturen kühl bleiben.

Um dieses Ziel zu erreichen, setzten die Architekten auf eine gedrehte Bauweise. Somit gibt es kaum Flächen, auf die die Sonne scheinen und für Hitze im Inneren sorgen kann. Außerdem gibt es eine Vielzahl von Terrassen, die selbst Schatten erzeugen, das Licht aber kaum aufhalten. Somit wird das Ziel von hellen Räumen erreicht. Als Heizmethode wurde Fernwärme gewählt, was ausgesprochen ökologisch ist. Wegen der hervorragenden Lage und der modernen Bauweise dauerte es nicht lange, bis sämtliche Wohnungen verkauft waren. Das Projekt ist somit sowohl aus ökologischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht ein Erfolg, soziale Aspekte standen bei der Umsetzung jedoch nicht im Mittelpunkt.

Ein weiteres Beispiel für nachhaltiges Bauen ist der International Campus-Eco-City (ICE) in Wünsdorf. Hierbei wird nicht nur ein einzelnes Gebäude nachhaltig gestaltet, sondern ein Pilotprojekt für eine nachhaltige Stadtentwicklung umgesetzt. Hierbei werden alle drei Aspekte des nachhaltigen Bauens gleichwertig berücksichtigt. Die Fertigstellung für das Projekt ist auf 2030 angelegt. Die Energie für das Projekt soll vollständig autark gewonnen und die Nahrungsmittel zu 80% eigenständig erzeugt werden.

Ein ebenfalls größeres Projekt ist das Kreativquartier München, das in diesem Jahr fertiggestellt werden soll. Es wird auf dem 20 Hektar großen Gelände der früheren Luitpoldkaserne umgesetzt und umfasst 900 Wohnungen sowie 770 Arbeitsplätze. Ein Schwerpunkt des Projekts liegt bei der Holzbauweise und Räumlichkeiten, die Wohn- und Arbeitsräume sowie Kunst, Kultur und Bildung miteinander kombinieren. Innerhalb des Quartiers gibt es eine Vielzahl von Grünflächen, Industriebauten und eine Grundschule. Insgesamt ist das Gelände in die Bereiche Kreativpark, Kreativfeld, Kreativplattform und Kreativlabor aufgeteilt. Grundlage der Idee ist eine Kombination aus Wettbewerbsentwurf und Gestaltungsleitfaden.

Komplett auf ökologische Nachhaltigkeit fokussiert sich der Hauptsitz der Sparkasse Bremen, der 2020 fertiggestellt wurde. Er wurde mit dem DGNB Platin Zertifikat ausgezeichnet und leistet einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz. Mittels Geothermie-Bohrungen und einer Wärmepumpe können zwei Drittel des Wärmebedarfs eigenständig erzeugt werden, der Rest wird mittels Fernwärme generiert. Verschiedene Aspekte wie die Photovoltaikanlage, das Lichtkonzept und die Ladestationen für Elektrofahrzeuge helfen ebenfalls dabei, die Umwelt zu schonen. Im Vergleich zum bisherigen Standort findet so eine Energieersparnis um 75% statt.

Ein weiteres einzelnes Gebäude, das sich auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit spezialisiert hat, ist das Holzhochhaus SKAIO in Heilbronn. Für den 2019 fertiggestellten Bau kamen nachhaltige, regenerative Rohstoffe zum Einsatz. Hierbei wurde darauf geachtet, möglichst wenige Materialien zu benötigen. Zwar ist Holz als Baumaterial schon lange im Einsatz, dieses Projekt ist jedoch das erste Holz Hybrid Hochhaus und benötigte 1.500 Kubikmeter Holz. In dem Gebäude selbst wird CO2 gebunden und 25 von 60 Wohnungen wurden öffentlich gefördert.

Deutsche achten bei Bauprojekten vermehrt auf Nachhaltigkeit

In Deutschland entscheiden sich zunehmend mehr Menschen und Unternehmen für nachhaltiges Bauen. Immer mehr sinkt die Erkenntnis ins Bewusstsein, dass ein Wandel im Bausektor notwendig ist, um den Planeten und seine Ressourcen zu erhalten. Deswegen setzen viele Bauherren vor allem auf die ökologische Nachhaltigkeit, vernachlässigen aber auch die ökonomische und soziale Nachhaltigkeit nicht.

Ein gutes Beispiel hierfür sind die Green Buildings in Deutschland. 2014 gab es hiervon lediglich 550, inzwischen sind es 2800. Neben dem Bau stieg auch das Transaktionsvolumen bei Green Buildings auf mehr als 10 Milliarden Euro jährlich an. Die Gebäude genießen eine hohe Popularität und werden von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) regelmäßig mit Zertifikaten versehen.

Neben den wirtschaftlichen Faktoren gewinnen auch soziale Aspekte im Baugewerbe immer mehr an Bedeutung. So achten viele Behörden und Investoren darauf, dass ihre Projekte sowohl umweltfreundlich als auch sozialverträglich sind. Nur wenn beides gegeben ist, besteht heutzutage eine große Chance, dass sie auch langfristig rentabel und somit wirtschaftlich sind.

Die DGNB-Zertifizierung

Der Non-Profit-Verein DGNB setzt sich für nachhaltiges Bauen in Deutschland ein. Zu diesem Zweck hat die Gesellschaft ein Zertifizierungssystem entwickelt, um nachhaltige Bauprojekte auszuzeichnen. Hierbei wird zwischen Auszeichnungen in Bronze, Silber, Gold und Platin unterschieden. Bei diesen muss der Gesamterfüllungsgrad 35%, 50%, 65% beziehungsweise 80% betragen und ein bestimmter Mindesterfüllungsgrad erreicht werden.

Hinweis: Neben den eigentlichen Zertifikaten gibt es noch zusätzliche Auszeichnungen wie Diamant, Klimapositiv und Umweltzeichen.

Mit einer DGNB Zertifizierung können Immobilienbesitzer nachweisen, dass ihr Gebäude hohe Standards in Sachen Ökologie, Ökonomie und sozialer Verträglichkeit erfüllt. Um ein solches Zertifikat zu erhalten, muss zunächst ein Auditor gefunden werden, der das Bauwerk hinsichtlich der notwendigen Standards überprüft. Anschließend kann ein Projekt angemeldet und der notwendige Zertifizierungsvertrag unterzeichnet werden. Anschließend werden alle benötigten Unterlagen für das Projekt eingereicht und geprüft. Erfüllt das Bauvorhaben die notwendigen Standards, erhält es eine entsprechende Zertifizierung.

Nachhaltige Baustoffe wählen

Die Ressourcen unseres Planeten sind begrenzt. Entsprechend ist es wichtig, schonend mit ihnen umzugehen und sie nicht zu verschwenden. Nur dann haben auch nachfolgende Generationen noch die Möglichkeit, Bauprojekte umzusetzen und Ressourcen zu verwenden. Außerdem hilft nachhaltiges Bauen im Kampf gegen den menschengemachten Klimawandel und führt somit dazu, dass unsere Lebenswelt erhalten und lebenswert bleibt.

Bei immer mehr Bauvorhaben kommen daher nachhaltige Baustoffe zum Einsatz. So gibt es beispielsweise nachhaltigen Baustahl, Holz und Beton. Diese erzeugen bei der Herstellung und Verarbeitung möglichst wenig CO2 und können später leicht entsorgt oder recycelt werden. Wenn die einzelnen Baustoffe lokal angefertigt und genutzt werden, sind sie besonders umweltfreundlich.

Hinweis: Bei Bauprojekten kann auf viele nachhaltige Baustoffe zurückgegriffen werden. Das sind beispielsweise Holz, Kork, Lehm oder Naturstein. Zu den ökologischen Dämmstoffen gehören demgegenüber Hanf, Holzwolle, Stroh und einiges mehr.

Der nachhaltigste Baustoff ist Holz, da mit ihm CO2 gebunden werden kann. Die Produktion und der Einsatz von Holz sind weitestgehend umweltfreundlich und stoßen kaum CO2 aus. Das gilt insbesondere dann, wenn das Holz regional gewonnen und eingesetzt wird. Ebenfalls von Vorteil ist, das Holz ein geringes Eigengewicht hat, gleichzeitig aber eine hohe Zug- und Druckfestigkeit bietet.

Ein ebenfalls nachhaltiger Baustoff ist Baustahl. Bei dessen Herstellung wird deutlich weniger Energie benötigt als bei klassischem Stahl. Außerdem kann das Material nach dem Ende des Lebenszyklus eines Gebäudes wiederverwendet werden. Ähnliches gilt für nachhaltigen Beton. Dieser wird aus Kies, Sand, Wasser und Zement hergestellt, die regional zu bekommen sind. Außerdem ist Beton langlebig und flexibel. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass bei der Herstellung von Beton viel Energie eingesetzt werden muss, was einen hohen CO2-Ausstoß bedeutet.

Achtung: Im direkten Vergleich ist Holz deutlich ökologischer als Beton, da das Material nachwächst und wiederverwertet werden kann. Im Vergleich Aluminium oder Stahl ist Aluminium zwar leichter, benötigt bei der Herstellung jedoch viel mehr Energie und erzeugt somit einen hohen CO2-Ausstoß. Dafür sind die Rohstoffe, aus denen Aluminium gewonnen wird weit verbreitet und Engpässe sind nicht zu befürchten.

Kosten für nachhaltiges Bauen

Nachhaltiges Bauen bringt viele Vorteile mit sich, es ist aber nicht zum Nulltarif zu haben. Häufig ist es so, dass zunächst einmal Investitionen getätigt werden müssen, um langfristig bei einer Immobilie zu profitieren. Wer beispielsweise eine hochwertige Dämmung anbringt, zahlt zunächst einmal mehr, als bei einer Billigdämmung oder wenn keine Dämmung vorliegt, langfristig führen die höheren Energiekosten und der schnellere Sanierungsbedarf allerdings dazu, dass man draufzahlt.

Es lässt sich nicht eindeutig sagen, ob nachhaltiges Bauen teurer als klassische Baumethoden sind und wie hoch die Mehrkosten ausfallen. Hierfür ist es nötig, individuelle Berechnungen anzustellen und jedes einzelne Projekt separat unter die Lupe zu nehmen. Es ist allerdings so, dass eine US-amerikanische Studie von 2005 ergeben hat, dass der Bau grüner Immobilien mit teils schwankenden Kosten verbunden ist. In einigen Fällen mussten 9% höhere Kosten veranschlagt werden, in anderen kosteten vergleichbare Bauten 18% weniger.

Es gibt noch andere Organisationen, die sich mit den Kosten für das nachhaltige Bauen beschäftigen. Das US Green Building Council (USGBC) hat 2015 berechnet, dass nachhaltiges Bauen rund 2% teurer ist als traditionelle Bauweisen. Die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) bestellte 2020 fest, dass bei nachhaltigen Bauprojekten mit zwei bis zehn Prozent höheren Kosten gerechnet werden muss. Drees & Sommer hat hingegen berechnet, dass bei entsprechenden Bauprojekten zwei bis sechs Prozent höhere Kosten einkalkuliert werden müssen.

Die zumeist hören Kosten sind üblicherweise auf die nachhaltigen Ressourcen zurückzuführen. Lokale und umweltverträgliche Baustoffe sind einfach teurer als erdölbasierte Alternativen. Schon jetzt zeichnet sich jedoch ab, dass die bestehenden Energiekrisen und der Zusammenbruch der globalen Lieferketten zu einer massiven Verteuerung der erdölbasierten Ressourcen führen werden. Auf lange Sicht dürfte das nachhaltige Bauen somit günstiger sein.

Fest steht allerdings, dass bei der Nutzung der Gebäude hohe Einsparpotenzialen möglich sind. Das dänische Architektur- und Ingenieurbüro Ramboll hat beispielsweise festgestellt, dass nachhaltig gebaute Immobilien 14% weniger Betriebskosten verursachen als andere Gebäude. Auf denselben Wert kam auch der World Green Building Trance 2016 Smart Market Report.

Fazit: Nachhaltiges Bauen erfordert eine gute Planungen

Es ist nicht zu leugnen, dass dem nachhaltigen Bauen die Zukunft gehört. Der menschengemachte Klimawandel macht es nötig, Umweltaspekte im Bausektor stärker in den Blick zu nehmen und zu berücksichtigen. Diese müssen im Zusammenspiel mit den ökonomischen und sozialen Faktoren gesehen werden. Für nachhaltiges Bauen muss zunächst einmal mehr Kapital bereitstehen, langfristig sparen Bauherren und Unternehmen durch diese Bauart jedoch viele Kosten ein. Da mit entsprechenden Bauprojekten viele Herausforderungen verbunden sind, ist eine gute Planung erforderlich. Das betrifft die Finanzierung ebenso wie den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie.

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