Der Wohnungsmarkt Hannover wächst und wächst. Immer mehr Menschen zieht es in die niedersächsische Hauptstadt, weswegen hier ein großer Bedarf an bezahlbarem Wohnraum besteht. Die Stadt hat verschiedene Maßnahmen ergriffen, um Bauprojekte zu fördern und Investoren anzulocken. Die zahlreichen Beispiele für Neubau und Bestandserhaltung legen nahe, dass dieser Ansatz erfolgreich ist. Trotzdem müssen noch zahlreiche Maßnahmen ergriffen werden, um der hohen Nachfrage nach Wohnraum in Hannover gerecht zu werden.
Immer mehr Menschen wollen in Hannover leben und arbeiten. Das macht es nötig, zusätzlichen bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Und tatsächlich ist zwischen 2020 bis 2023 die Anzahl an Eigentumswohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäusern spürbar angestiegen. Allerdings gilt das auch für die Preise.
Wer in den Wohnungsmarkt Hannover einsteigen oder dort eine Wohnung oder ein Haus finden möchte, sollte sich unter anderem mit den verschiedenen Lagen und den statistischen Kennzahlen auseinandersetzen. Ähnlich wie am Wohnungsmarkt von Dortmund, der ebenfalls prosperiert, bietet Hannover, teils ähnliche Chancen. Dieser Artikel liefert die hierfür notwendigen Informationen.
Der Wohnungsmarkt Hannover ist ein Wachstumsmarkt
Hannover übt eine Faszination auf Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet aus. Entsprechend wollen immer mehr Menschen hier leben. Aktuell sind es 543.247 Menschen, es wird aber davon ausgegangen, dass diese Zahl bis 2030 auf 558.700 ansteigt. Das ist nur zu stemmen, wenn genügend bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht. Das macht es nötig, in Neubau zu investieren und Bestandsbauten zu modernisieren.
Gerade dem Neubau sollte hierbei besondere Aufmerksamkeit zukommen. Die Leerstandsquote ist mit 1,7% nämlich relativ niedrig. Somit bestehen nur begrenzt Spielräume, um bestehenden Wohnraum zu optimieren und bereitzustellen. Hierbei muss darauf geachtet werden, unterschiedliche Wohnungen für verschiedene Zielgruppen anzubieten. Aktuell besteht Nachholbedarf bei günstigem Wohnraum und großen Wohnungen, die für Familien geeignet sind.
Hinweis: Momentan liegt die durchschnittliche Kaufkraft in Hannover bei 24.449 €. Das muss bei der Planung von Wohnraum ebenso berücksichtigt werden wie bei der Suche nach einer geeigneten Zielgruppe für die eigenen Angebote.
Der Einfluss von Corona auf den Wohnungsmarkt Hannover war überschaubar
Die Stadtverwaltung von Hannover hat in den letzten Jahren zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um den Wohnungsbau in der Stadt voranzutreiben. Hier ist insbesondere die „Wohnungsbauoffensive 2016“ zu nennen, die das ausdrückliche Ziel verfolgt, gegen die Wohnraumverknappung vorzugehen. Dies wird auf unterschiedliche Weisen versucht. Unter anderem wurden Genehmigungsverfahren verbessert und mehr Mitarbeiter eingestellt, die für eine höhere Effizienz sorgen. Ebenso gibt es eine spezielle Projektgruppe, die sich ausdrücklich dem Wohnungsbau widmet. Somit werden Anträge schneller bearbeitet und Genehmigungen stehen früher zur Verfügung.
Des Weiteren hat die Stadtverwaltung gezielt Projektentwickler angesprochen, um sie nach Hannover zu locken. Unternehmen wie BPD und Aberdeen Standard Investments sind dem Ruf gefolgt und kümmern sich in vielfältigen Stadtteilen um den Bau neuer Wohnungen. Vor allem das Projekt „Wohnen in Ricklingen“ ist hierbei zu nennen. Im Zusammenhang mit diesen Projekten sind bereits verschiedene Wohnflächen entstanden.
Zwischen Ende 2015 und Ende 2019 wurden vielfältige Projekte in die Wege geleitet und das Baugeschehen am Wohnungsmarkt Hannover hat merklich zugenommen. Das zeigt sich beispielsweise daran, dass mehr Baugenehmigungen erteilt und mehr Fertigstellungen realisiert wurden. Die Corona-Pandemie aus dem Jahr 2020 hat dieser Entwicklung keinen nennenswerten Abbruch getan. Die Branchenstimmung war nach wie vor positiv und die Preise für Eigentumswohnungen sind in diesem Zeitraum weiterhin angestiegen.
So entwickeln sich die Immobilienpreise am Wohnungsmarkt Hannover
Die Immobilienpreise am Wohnungsmarkt Hannover steigen immer weiter an. Aktuell liegt der durchschnittliche Angebotspreis für Eigentumswohnungen bei 3.626 € pro Quadratmeter und die Median-Angebotspreise für Ein- und Zweifamilienhäuser liegen bei 500.000 €. Schaut man sich lediglich die neuesten Eigentumswohnungen an, liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis sogar bei 4.900 €, was einem Anstieg von 4,3% im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Wie hoch die Preise liegen, hängt stark davon ab, wo sich eine Immobilie befindet. So gab es beispielsweise auf dem Gelände der ehemaligen Landesfrauenklinik „Charlottes Garten“ Vierzimmerwohnungen mit 127 Quadratmetern, die für 789.000 € zu haben waren. Das entspricht einem Preis von 6.200 € pro Quadratmeter. Dies ist eine erhebliche Preissteigerung und einige luxussanierte Wohnungen schlagen sogar mit 7.000 € pro Quadratmeter zu Buche. Das weckt Begehrlichkeiten, sodass immer mehr Eigentümer versuchen, besonders hohe Preise herauszuschlagen.
Durchschnittliche Anzahl und Preise von Eigentumswohnungen am Wohnungsmarkt Hannover
Zwischen dem ersten Quartal 2020 und dem ersten Quartal 2023 sind sowohl die Anzahl von Eigentumswohnungen als auch deren Preise merklich angestiegen. Lagen 2020 noch 883 Angebote mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 3.142 € vor, so waren es 2023 bereits 1.310 Wohnungen mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 3.626 €. Grundsätzlich ist es somit leichter geworden, eine Eigentumswohnung zu finden, dafür muss man allerdings mehr Geld in die Hand nehmen.
Die bisherige Spitze wurde im dritten Quartal 2022 erreicht. Hier lagen 1.403 Angebote vor, die einen durchschnittlichen Preis von 3.810 € besaßen. Zwischen dem zweiten Quartal 2020 und dem ersten Quartal 2021 blieben sowohl die Angebote als auch die Preise recht stabil. Das könnte auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sein. Im zweiten Quartal 2021, als die ersten Impfungen zur Verfügung standen, stiegen die Angebote auf 1.838, wobei ein durchschnittlicher Preis von 3.764 € pro Quadratmeter erreicht wurde. Dann gab es einen kleinen Rückgang, bis die Angebote und Preise im zweiten Quartal 2022 merklich anstiegen.
Anzahl und Median-Preise von Ein- und Zweifamilienhäusern am Wohnungsmarkt Hannover
Bei den Ein- und Zweifamilienhäusern sind die Anzahl und die Preise zwischen dem ersten Quartal 2020 und dem ersten Quartal 2023 ebenfalls spürbar angestiegen. 2020 lagen noch 247 Angebote mit einem Median-Angebotspreis von 449.000 € vor und 2023 waren es bereits 390 Angebote mit einem Median-Angebotspreis von 500.000 €. Das zeigt die hohe Beliebtheit des Wohnungsmarkt Hannover und die hohe Nachfrage nach Wohnraum.
Zwischen dem ersten Quartal 2020 und dem ersten Quartal 2022 sind die Angebote und Preise relativ stabil geblieben. Im ersten Quartal 2021 gab es einen kleinen Einbruch bei den Angeboten, sodass nur 193 zur Verfügung standen. Im zweiten Quartal 2022 gingen die Angebote auf 319 zum ersten Mal etwas nach oben und sprangen dann zum dritten Quartal 2022 auf 416. Die Preise nehmen seit dem zweiten Quartal 2021 deutlich zu. Bis zum ersten Quartal 2022 stiegen sie von 510.000 € auf 599.000 €. Nach einer kurzen Konsolidierungsphase gehen sie jetzt aber wieder etwas nach unten.
So verteilen sich die vier Lagen am Wohnungsmarkt Hannover
Es gibt am Wohnungsmarkt Hannover vier Klassen von Wohnungen: sehr gut, gute, mittlere und einfache Lagen. Im Folgenden werden die verschiedenen Stadtgebiete den einzelnen Lagen zugeordnet:
Sehr gute Lage
Immobilien in sehr guter Lage sind vor allem im Stadtzentrum anzutreffen. Hierzu gehören beispielsweise Neustadt, Südstadt, Nordstadt und Oststadt. Auch Zoo, Bult, Mitte, List und das Heideviertel gehören zu dieser Kategorie. Ebenso kann man Isernhagen-Süd der sehr guten Lage zuordnen. Hier kosten Immobilien mindestens 4.000 € und maximal 7.000 € pro Quadratmeter.
Gute Lage
Immobilien in guter Lage sind nahezu über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Unter anderem gehören Bothfeld im Norden, Davenstedt und Badenstedt im Westen, Wülfel und Döhren im Süden sowie Kleefeld und Kirchrode im Stadtzentrum dazu. Hier müssen Preise von mindestens 2.400 € und höchstens 6.300 € pro Quadratmeter eingeplant werden.
Mittlere Lage
Immobilien in mittlerer Lage sind insbesondere im Norden und im Südwesten zu finden. Nach ihnen kann man beispielsweise in Vinnhorst, Ledeburg, Burg, Hainholz, Lahe, Ricklingen, Oberricklingen, Wettbergen und Anderten suchen. Hier fallen Immobilienpreise von 2.000 € Minimum und 4.000 € Maximum pro Quadratmeter an.
Einfache Lage
Immobilien in einfacher Lage sind vor allem am Stadtrand anzutreffen. Im Westen gehören etwa Marienwerder und Stöcken hierzu, im Norden findet man solche Immobilien in Vahrenheide und Sahlkamp. Im Osten befinden sie sich unter anderem in Misburg-Nord und Misburg-Süd und im Süden sind sie beispielsweise in Mittelfeld, Bemerode und Wülferode zu finden. Hier müssen mindestens 1.700 € und maximal 3.400 € pro Quadratmeter eingeplant werden.
Die Bedeutung der statistischen Kennzahlen
Es gibt viele Faktoren, die die Immobilienpreise einer Region beeinflussen. Insbesondere die statistischen Kennzahlen sind hierfür relevant. Unter anderem sind die Einwohnerzahl, die Kaufkraft und die Leerstandsquote entscheidend. Diese geben Auskunft darüber, wie hoch die Nachfrage nach Wohnraum in einer bestimmten Stadt ist und lassen Rückschlüsse darauf zu, wie sich die Situation in den kommenden Monaten voraussichtlich entwickeln wird. Eine niedrige Leerstandsquote bedeutet beispielsweise einen engen Wohnungsmarkt, sodass es schwer fällt, geeigneten Wohnraum zu finden. Sowohl Wohnungssuchende als auch Investoren sollten sich mit solchen statistischen Kennzahlen auskennen.
Beispiele für Bauprojekte am Wohnungsmarkt Hannover
Der Wohnungsmarkt Hannover ist reich an Beispielen für erfolgreiche Wohnungsbauprojekte. Unter anderem wurde das 23 Hektar große Gelände der Wasserstadt Limmer genutzt, um neue Wohnungen entstehen zu lassen. Hier finden mittlerweile 3.500 Menschen geeigneten Wohnraum für sich. Eine gute Mischung von Eigentum, Miete und Gewerbeobjekten inklusive Kita. Angenehm ist, dass die Wasserstadt im Westen durch ihre Nähe zum Wasser und ihre vielen Grünanlagen überzeugt.
Die Neubauten haben nicht nur Auswirkungen auf Limmer selbst, sondern auch auf die benachbarten Stadtteile. So sind beispielsweise die Immobilienpreise in Linden, das an Limmer angrenzt, ebenfalls spürbar angestiegen. Es könnte somit sein, dass die gesamte Region von der Wasserstadt profitiert und hier neue Bauprojekte realisiert werden.
Ein weiteres Beispiel für erfolgreichen Neubau ist in der Burgstraße im Stadtbezirk Misburg-Anderten zu finden. Hier sind 25 Reihenhäuser und sechs Doppelhaushälften gebaut worden. Das ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass die Preise für Neubauten dort um 12% im Vergleich zum Vorjahr angestiegen sind. Somit ist das Interesse groß, Wohnraum in diesem Bereich der Stadt zu schaffen.
Hinweis: Bis 2025 soll ein Freizeitpark mit Badesee in Misburg-Anderten entstehen. Das wird die Region noch einmal attraktiver machen und dazu führen, dass mehr Menschen hierhin ziehen wollen. Entsprechend attraktiv sind Neubauprojekte und Investitionen in dem Stadtteil.
Ein weiteres Bauprojekt wird im Süden der Stadt realisiert. Hier werden insgesamt acht Baufelder entstehen, durch die zusätzliche 3.500 Wohneinheiten gewonnen werden können. Des Weiteren bringt das Projekt „Wohnen in Ricklingen“ den Süden ebenfalls voran. Hier entstehen nach und nach zahlreiche Neubauten, die dazu geeignet sind, die hohe Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum wenigstens in Teilen zu decken.
Ein weiteres Projekt wird auf „Charlottes Garten“ relisiert. Hier entstehen 160 Wohneinheiten, von denen 137 Eigentumswohnungen sind. All dies zeigt einerseits, dass das Interesse am Wohnungsmarkt Hannover so groß ist, dass viele Menschen hierher kommen und Wohnraum suchen. Auf der anderen Seite wird deutlich, dass sich Investitionen in die Stadt lohnen, da hier nach wie vor hohe Renditen erwirtschaftet werden können.
Fazit
Der Wohnungsmarkt Hannover ist äußerst lebendig und weckt das Interesse von Menschen ganz unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen aus ganz Deutschland. Um der hohen Nachfrage zumindest in Teilen gerecht werden zu können, müssen sowohl der Neubau vorangetrieben als auch der Bestand gesichert werden.